Covered Call Strategie erklärt
Mehr Einkommen mit Covered Calls
Die Covered Call Strategie ist eine bewährte Derivatestrategie, um zusätzliche Erträge in Form einer Optionsprämie aus Aktien und ETFs zu generieren, ohne dabei ein übermäßiges Risiko einzugehen. Sie ist eine der beliebtesten Optionsstrategien und kann auch mit ETFs umgesetzt werden.
In diesem Ratgeber erklären wir, wie diese Strategie funktioniert, welche Chancen und Risiken sie birgt und wie sie in der Praxis angewendet werden kann. Außerdem werfen wir einen Blick auf ETFs, die diese Strategie umsetzen.
Das Wichtigste in Kürze: Risiko minimieren, Einkommen maximieren
Option schreiben: Bei der Covered Call Strategie werden Call-Optionen auf einen Basiswert (z.B. Aktie oder ETF) verkauft, der im Portfolio gehalten wird. Die Höhe der Prämie hängt vom Basispreis der Option, der Laufzeit und der Volatilität ab.
Gewinn begrenzen: Die Strategie ermöglicht eine zusätzliche Rendite, begrenzt aber das Gewinnpotenzial bei Kurssteigerungen.
Risiko minimieren: Die Strategie reduziert das Verlustrisiko bei stagnierenden oder leicht fallenden Aktienkursen.
Marktumfeld: Die Covered Call Strategie funktioniert am besten bei stagnierenden oder leicht steigenden Kursen des Basiswertes.
ETFs als Alternative: Covered Call-ETFs bieten eine Möglichkeit zur Umsetzung einer Covered Call Strategie, ohne selbst Optionen handeln zu müssen.
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Was ist ein Covered Call?
Ein Covered Call (gedeckte Kaufoption) ist eine Optionsstrategie, bei der ein Anleger eine Call-Option auf eine Aktie oder einen ETF verkauft, die sich bereits in seinem Portfolio befindet.
Dies bedeutet, dass er das Recht verkauft, die Aktie innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem bestimmten Preis (Basispreis) zu kaufen. Diese Position wird auch Stillhalter genannt. Dafür erhält er eine Prämie (Optionsprämie). Diese Strategie eignet sich vor allem dann, wenn der Anleger nicht mit einem starken Kursanstieg der Aktie oder des ETF rechnet.
Diese Begriffe zu Optionen musst du kennen:
Begriff | Erklärung |
---|---|
Call-Option | Gibt dem Käufer das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis zu kaufen (Kaufoption). |
Put-Option | Gibt dem Käufer das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis zu verkaufen (Verkaufsoption). |
Strike-Preis | Der festgelegte Preis, zu dem der Basiswert gekauft oder verkauft werden kann. |
Prämie | Der Preis, den der Käufer einer Option zahlt, um das Recht zu erwerben (Optionsprämie). |
Verfallstag | Das Datum, an dem eine Option verfällt und ausgeübt oder wertlos wird (Verfallsdatum). |
Restlaufzeit | Die verbleibende Zeit bis zum Verfallsdatum einer Option (Verfallstermin). |
Delta | Misst die Sensitivität des Optionspreises gegenüber Preisänderungen des Basiswerts. |
Theta | Zeigt den Zeitwertverlust einer Option an, je näher der Verfallstag rückt. |
Implied Volatility | Die erwartete Volatilität des Basiswerts, die im Preis der Option eingepreist ist. |
Assignment | Wenn der Verkäufer einer Option (Stillhalter) verpflichtet wird, die Bedingungen der Option zu erfüllen. |
Long Position | Eine Kaufposition in einem Basiswert oder einer Option. |
Short Position | Eine Verkaufsposition in einem Basiswert oder einer Option. |
Intrinsic Value | Der innere Wert einer Option, wenn sie "im Geld" ist (Basispreis vs. Marktpreis). |
Extrinsic Value | Der Zeitwert einer Option, der über den inneren Wert hinausgeht. |
At-the-Money | Eine Option, deren Basispreis nahe am aktuellen Marktpreis des Basiswerts liegt. |
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In diesem Video stelle ich dir die Covered Call Strategie vor und erkläre, wie du mit Covered Call ETFs hohe Ausschüttungen erzielen kannst.
Was ist eine Covered Call Strategie?
Die Covered Call Strategie zielt darauf ab, zusätzliche Erträge aus einem Wertpapierportfolio zu generieren, ohne dieses zu verkaufen. Dabei wird eine Call-Option (Kaufoption) auf einen Basiswert (Aktienpositionen, ETFs oder einem Index), den man bereits besitzt, regelmäßig verkauft.
Durch den Verkauf der Option erhält der Anleger eine Prämie, die sein Einkommen erhöht. Im Gegenzug nimmt er in Kauf, dass sein Gewinn begrenzt ist, wenn der Kurs des Basiswerts über den Ausübungspreis der Option steigt.
Diese Strategie ist vor allem in einem seitwärts tendierenden oder leicht fallenden Markt sinnvoll.
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Beispiel für eine Covered Call Strategie
Angenommen, man besitzt eine Aktienposition von 100 Apple Aktien, deren aktueller Kurs bei 150 US-Dollar liegt. Man entscheidet sich, eine Call-Option (Kaufoption) mit einem Strike-Preis von 160 US-Dollar und einer Laufzeit von einem Monat zu verkaufen. Für den Verkauf dieser Option erhält man eine Prämie von 2 US-Dollar pro Aktie, was insgesamt 200 US-Dollar ergibt. Wenn der Aktienkurs von Apple am Ende der Laufzeit unter 160 US-Dollar bleibt, behält man sowohl die Prämie als auch die Aktien. Sollte der Kurs jedoch über 160 US-Dollar steigen, muss man die Aktien zum Strike-Preis von 160 US-Dollar verkaufen, wodurch der maximale Gewinn auf den Strike-Preis plus die Prämie begrenzt wird. In diesem Beispiel beträgt der maximale Gewinn 1.200 US-Dollar. Das folgende Auszahlungsprofil veranschaulicht dieses Beispiel.
Szenario | Aktienkurs am Laufzeitende | Aktion | Ergebnis |
---|---|---|---|
Aktienkurs bleibt unter 160 US$ | z.B. 155 US$ | Option verfällt, man behält die Aktienposition | Optionsprämie von 200 US$ behalten, Aktienposition behalten |
Aktienkurs steigt auf 160 US$ | 160 US$ | Aktienposition wird zum Strike-Preis verkauft | Verkauf der Aktienposition zu 160 US$, Prämie von 200 US$ behalten. Rendite 1.200 US$ |
Aktienkurs steigt über 160 US$ | z.B. 165 US$ | Aktienposition wird zum Strike-Preis von 160 US$ verkauft | Verkauf der Aktienposition zu 160 US$, Prämie von 200 US$ behalten, maximale Rendite begrenzt auf 1.200 US$ |
Optionen sind Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, auf die Kursentwicklung eines Basiswertes zu spekulieren oder sich dagegen abzusichern. Es gibt zwei Haupttypen von Optionen: Call-Optionen und Put-Optionen, die jeweils gekauft (long) oder verkauft (short) werden können. Mit diesen Grundformen lassen sich verschiedene Optionsstrategien, wie z.B. die Covered Call Strategie, umsetzen, die auf unterschiedliche Markterwartungen abgestimmt sind.
Wann ist eine Covered Call Strategie besonders sinnvoll?
Eine Covered Call Strategie ist am sinnvollsten, wenn man davon ausgeht, dass der Kurs eines Wertpapiers in naher Zukunft stagnieren oder nur leicht steigen wird. Man profitiert von der Prämie, die man für das Schreiben der Option erhält, gleichzeitig bleibt das Risiko überschaubar, da man das zugrunde liegende Wertpapier bereits besitzt.
In Phasen hoher Volatilität können die Prämien, die man für den Verkauf von Optionen erhält, besonders attraktiv sein, was das Einkommen erhöht. Die Prämien, die durch den Verkauf der Option eingenommen werden, können auch helfen, kleinere Verluste auszugleichen, wenn der Kurs leicht fällt. In stark steigenden Märkten ist diese Strategie jedoch weniger geeignet, da das Gewinnpotenzial durch den Ausübungspreis begrenzt ist.
Vorteile einer Covered Call Strategie
- Einkommenssteigerung: Die Prämie aus dem Verkauf der Option stellt eine zusätzliche Einkommensquelle dar.
- Risikominimierung: Die erhaltene Prämie kann dazu beitragen, Verluste bei fallenden oder stagnierenden Kursen auszugleichen.
- Einfachheit: Da der Anleger das zugrunde liegende Wertpapier bereits besitzt, ist das Risiko für einen Verlust überschaubar.
- Flexibilität: Anleger können die Strategie regelmäßig anwenden, um wiederkehrende Erträge zu erzielen.
Nachteile einer Covered Call Strategie
- Gewinnbegrenzung: Das Gewinnpotenzial ist begrenzt, wenn der Kurs des Wertpapiers am Verfallsdatum über den Ausübungspreis steigt.
- Verlustrisiko: Steigt der Kurs stark an, muss das Wertpapier zu einem Preis verkauft werden, der unter dem aktuellen Wert liegt.
- Verlust bei starkem Kursrückgang: Die Prämie kann Verluste nicht vollständig ausgleichen, wenn der Kurs des Wertpapiers stark fällt.
- Zeitaufwand: Die Strategie erfordert eine regelmäßige Überwachung der Positionen und des Portfolios.
Broker-Vergleich: Wo kann ich Covered Calls handeln?
Um mit Optionen handeln zu können, muss der Broker, über den die Optionsgeschäfte abgewickelt werden, an eine Terminbörse bzw. Optionsbörse wie die Eurex oder die CBOT angeschlossen sein. Diese Börsen stellen die Infrastruktur für den Optionshandel zur Verfügung und gewährleisten die Sicherheit und Transparenz der Transaktionen. Broker, die Zugang zu diesen Börsen bieten, verfügen in der Regel über spezialisierte Tools und Handelsplattformen, die es den Anlegern ermöglichen, Optionen effizient zu handeln. Sie bieten häufig erweiterte Funktionen wie Echtzeit-Kursdaten, Analysewerkzeuge und Möglichkeiten zur Risikobewertung, die speziell auf den Optionshandel zugeschnitten sind. In Deutschland bieten die Broker Consorsbank, Lynx oder Freedom Broker den Handel mit Optionen an.
Anleger, die sich nicht im Detail mit dem Optionshandel auseinandersetzen möchten, können auch in Covered Call-ETFs bzw. Derivate-ETFs investieren. Diese ETFs bilden die Covered-Call-Strategie automatisch ab, indem sie regelmäßig Call-Optionen auf die im Fonds enthaltenen Aktien verkaufen, um zusätzliche Erträge zu generieren. Über ETFs können auch noch in andere Optionsstrategien wie die Buffer-Strategie oder die Tail-Hedge-Strategie investiert werden.
Gewinnpotenzial mit Sicherheit: Die Covered Call Strategie
ETFs als Alternative: Was ist ein Covered Call-ETF?
Ein Covered Call-ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der für seine Anleger automatisch eine Covered Call Strategie umsetzt. Diese ETFs bilden einen Index ab, der ein Portfolio von Aktien enthält, und verkaufen gleichzeitig regelmäßig Call-Optionen auf diese Aktien. Die Erlöse aus dem Verkauf der Optionen dienen als zusätzliche Erträge, die entweder an die Anleger ausgeschüttet oder in den Fonds reinvestiert werden.
Covered Call-ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, von den Vorteilen der Covered Call Strategie zu profitieren, ohne selbst aktiv Optionen handeln zu müssen. Sie eignen sich besonders für Anleger, die auf das aufwändige Management von Optionen verzichten wollen.
Beispiele für Covered-Call- und Buy-Write-Indizes:
- CBOE NASDAQ 100 BuyWrite Index: Der Index bildet die Wertentwicklung einer NASDAQ 100 Covered Call Strategie ab, die aus einer Long-Position im NASDAQ 100 Index und dem Verkauf von einmonatigen NASDAQ 100 Call-Optionen am Geld besteht.
- CBOE S&P 500 BuyWrite 15% WHT Index: Der Index bildet die Wertentwicklung einer Covered Call Strategie ab, die aus einer Long-Position im S&P 500 Index und einer Short S&P 500 Index Call-Option mit einer Laufzeit von einem Monat besteht.
Auch J.P. Morgan Asset Management bietet ähnliche Strategien an, die als sogenannte Premium Income ETFs angeboten werden. Die Produkte JEPI (JPMorgan Equity Premium Income UCITS ETF) und JEPQ (JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income UCITS ETF) nutzen eine Kombination aus US-Aktien und Call-Optionen, um stabile Erträge zu erzielen, und streben eine jährliche Rendite von 7 bis 11 % an. Im Gegensatz zu den oben genannten Indizes findet bei den Produkten von J.P. Morgen auch eine Qualitätsselektion der Aktien statt. Diese Einschätzung basiert auf dem Research-Team von J.P. Morgan.
Die Indizes werden über ETFs des ETF-Anbieters Global X abgebildet. Die aktiven ETFs sind beim Anbieter JP Morgan zu finden.
Wie hoch ist die Rendite von Covered Call ETFs?
Covered Call ETFs wie der Global X NASDAQ 100 Covered Call UCITS ETF (Dist) bieten derzeit eine jährliche Ausschüttungsrendite von rund 12 Prozent, die monatlich auf das Konto des Anlegers überwiesen wird. Beim Global X S&P 500 Covered Call ETF (Dist), der mit 500 Aktien deutlich breiter diversifiziert ist, liegt die aktuelle jährliche Ausschüttungsrendite bei rund 6,5 Prozent pro Jahr. Diese Ausschüttung wird ebenfalls monatlich an den Anleger ausgezahlt. Die Rendite liegt somit zwischen 6,5 Prozent und 12 Prozent und setzt sich im Wesentlichen aus den Prämien aus dem Verkauf von Call-Optionen und den Dividenden der zugrunde liegenden Aktien zusammen.
Die absolute Rendite des ETFs hängt jedoch auch von der Kursentwicklung der im Index enthaltenen Aktien ab. Bei stärkeren Kursrückgängen können die Kursverluste der Aktien die Erträge aus Dividenden und Optionsprämien übersteigen. Ein Covered Call ETF schützt also nicht vollständig vor Kursverlusten.
Fazit: Mehr Einkommen mit der Covered Call Strategie
Die Covered Call Strategie ist eine beliebte Methode, um zusätzliche Erträge aus einem bestehenden Aktien- oder ETF-Portfolio zu generieren, ohne dabei ein übermäßiges Risiko einzugehen. Sie eignet sich besonders für Anleger, die ein stagnierendes oder leicht steigendes Marktumfeld erwarten und gleichzeitig bereit sind, auf unbegrenztes Gewinnpotenzial zu verzichten. Durch den regelmäßigen Verkauf von Call-Optionen auf bereits gehaltene Wertpapiere lassen sich attraktive Prämien erzielen, die helfen können, kleinere Kursverluste auszugleichen und den Gesamtertrag zu steigern. Covered Call ETFs sind besonders attraktiv, um regelmäßige Erträge zu erzielen. Die jährliche Ausschüttungsrendite liegt zwischen 6,5 Prozent und 12 Prozent p.a. und wird monatlich ausgezahlt.
Für Anleger, die sich nicht intensiv mit dem aktiven Handel von Optionen beschäftigen möchten, bieten Covered Call-ETFs eine komfortable Alternative.
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Wichtige Fragen zur Covered Call Strategie
- Risiko minimieren, Einkommen maximieren
- Was ist ein Covered Call?
- Video-Tipp: 1 % Rendite pro Monat mit diesem ETF
- Was ist eine Covered Call Strategie?
- Beispiel für eine Covered Call Strategie
- Wann ist eine Covered Call Strategie besonders sinnvoll?
- Broker-Vergleich: Wo kann ich Covered Calls handeln?
- ETFs als Alternative: Was ist ein Covered Call-ETF?
- Wie hoch ist die Rendite von Covered Call ETFs?
- Mehr Einkommen mit der Covered Call Strategie
- Wichtige Fragen zur Covered Call Strategie