EU-Green-Deal – ein neues geologisches Zeitalter beginnt
Im Dezember 2019 wurde der europäische grüne Deal beschlossen. Das Konzept sieht vor, durch Maßnahmen in den Bereichen Energie, Handel, Industrie, Verkehr & Transport etc. die EU bis zum Jahr 2050 (mittlerweile ist schon 2045 im Gespräch) klimaneutral zu machen.
Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen hat die EU ein Hilfspaket geschnürt, das in den kommenden Jahren 250 Milliarden Euro in die Märkte pumpen soll. Man kann sich also vorstellen, wie interessiert Unternehmen sind, von diesem großen Kuchen ein Stück zu erhalten. Aber auch die Kapitalmärkte, wie auch die Finanzmarktteilnehmer haben eine enorme Macht, indem sie gezielt Finanzströme in Branchen und Unternehmen lenken, die sich besonders mit ökologischen und sozialen Aspekten befassen.
Auswirkungen des EU-Green-Deal
Sicherlich wird es zukünftig kein Unternehmen und keinen Industriezweig geben, der an dem Thema Nachhaltigkeit vorbeikommt. Dennoch sollten sich Anleger die Frage stellen, welche Branche besonders von diesem Strukturwandel profitieren werden.
Es liegt auf der Hand, wenn wir von der größten Energiewende aller Zeiten sprechen, dass dies ohne Windkraft, Solarenergie oder Wasserstoff nicht möglich ist. Turbinenbauer profitieren seit Jahren von vollen Auftragsbüchern. Solarparkbetreiber erzeugen grünen Strom und Wasserstoff zählt zu den Rockstars der sauberen Energieträger.
Die Bewältigung des anfallenden Mülls (Recycling) wird ebenso ein Thema sein, wie die direkte Müllvermeidung. Bioplastik aus Zuckerrohr oder Kunststoff aus Mais und Holz werden mittlerweile hergestellt.
Die Nahrungsmittelindustrie arbeitet an Alternativen, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und Ressourcen zu schonen, mit Lebensmittel auf Mikroalgenbasis, Insekten und In-vitro-Fleisch.
Anleger, die auf die grüne Revolution setzen und dabei das Risiko auf mehrere Schultern verteilen wollen, können in nachhaltige Investmentfonds anlegen. Viele dieser Fonds investieren jedoch nach Ausschlusskriterien und meiden lediglich Unternehmen aus den Bereichen Atomkraft, Gentechnik, Kinderarbeit etc. Daher muss nicht zwingend, überall da, wo Nachhaltigkeit draufsteht, auch „Grün“ drin sein.
ETFs auf den EU-Green-Deal
Neben konventionellen Fondsprodukten sind inzwischen auch viele Indexfonds, so genannte ETFs, im Angebot. Auch hier werden je nach Index einzelne Branchen ausgeschlossen und nach Öko-Kriterien ausgewählt. Als Interessent sollte man auch hier einen genauen Blick in die Indexlogik werfen.
Tipp der Redaktion: Sie interessieren sich für den EU-Green-Deal und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage? Dann erfahren Sie, welche ETFs nachhaltig sind. |
Spezielle Ratingagenturen, wie MSCI-ESG, haben zudem ihre ESG-Ratings öffentlich. Anleger können so prüfen, wie die Unternehmen, Fonds und ETFs hinsichtlich Umweltverhalten, sozialem Engagement und guter Unternehmensführung aufgestellt sind.
Dass die Rendite von nachhaltigen Fondsprodukten oder Aktien nicht schlechter ist als die der „konventionellen“ Produkte, das belegen viele Studien. Fast alle Studien kommen zum Ergebnis, dass ein gutes Gewissen bei der Geldanlage keinen negativen Einfluss auf die Wertentwicklung hat.
Die Finanzmärkte zeigen oft, dass vor einem soliden und fundamental langfristigen Trend ein Hype steht. Diesen haben wir sehr eindrucksvoll im letzten Jahr erlebt und viele der Trendunternehmen haben exorbitante Renditen von mehreren 100 Prozent erlebt. Solche klaren Überhitzungen sollten Anleger mit Gelassenheit beobachten und Rücksetzer zum Einstieg oder zur Verbilligung nutzen. Denn Eines muss uns Allen klar sein, dieser Trend wird uns die kommenden Jahrzehnte begleiten und es wird ausreichend Chancen zum Einstieg geben.
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Über die Autorin: Petra Ahrens
Petra Ahrens, Vorstand der MAIESTAS Vermögensmanagement AG in Köln.