Für konservative Anleger ist die Schweiz eine gute Wahl. Die Aktien der Eidgenossen gelten über längere Zeiträume als solides Investments. Doch wer nur auf Schweizer Blue Chips im Leitbarometer Swiss-Market-Index (SMI) schielt, kann schnell böse Überraschungen erleben. Der Index ist einem sehr hohen Klumpenrisiko ausgesetzt. Gemeint ist damit der vergleichsweise hohe Konzentrationsgrad der drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche. Diese vereinen im SMI die Mehrheit der Marktkapitalisierung auf sich. Läuft es bei diesen Großen Drei gut, ist alles in Butter für den Anleger, läuft es schlecht, leidet der Gesamtindex und damit das Portfolio.
Das Klumpenrisiko lauert überall
Die schwergewichtigen Pharma-Aktien haben sich in diesem Jahr denn auch gleich als Hemmschuh erwiesen. Wie ein Blick auf die Top- und Flop-Aktien im Leitindex SMI für dieses Jahr zeigt, hat insbesondere Roche mit einer bis dato negativen Performance ein weiteres Ansteigen des SMI verhindert. Die anderen beiden Großen Novartis und Nestle schnitten zwar ganz passabel ab. Vor allem aber sind es eher die kleinen Aktien, die überdurchschnittlich zulegen konnten. So hat sich etwa der Aktienkurs des Baustoffherstellers Sika, der erst im Mai dieses Jahres in die erste Schweizer Börsenliga aufgestiegen ist, seither um knapp zwanzig Prozent erhöht. In ihrer Zeit im Leitindex – ebenfalls seit Mai – hat sich auch die Lonza-Aktie von 188 auf 262 Franken verteuert.
Wer schlau ist, der kappt
ETF-Anleger, die sich für Schweizer Titel interessieren, können das Klumpenrisiko auf einfache Weise reduzieren. Ein Weg besteht darin, einen gekappten Index wie den Swiss-Leader-Index (SLI) zu wählen, bei dem die Gewichte der vier größten Titel auf neun Prozent und die der restlichen auf 4,5 Prozent beschränkt sind. Der db x-trackers SLI® UCITS ETF (DR) (WKN: DBX1AA) bietet ein direktes Engagement in Schweizer Blue Chips. Der Index enthält die 30 größten und liquidesten Titel des gesamten Schweizer Aktienmarktes, der durch das Swiss Performance Index SPI-Universum abgebildet wird. Die angesprochene Begrenzung wird mittels eines Kappungsfaktors berechnet, der in der Regel für drei Monate konstant bleibt. Der ETF rentierte in diesem Jahr bereits mit 8,73 Prozent bei Kosten von 0,35 Prozent. Die Fondswährung lautet in Schweizer Franken.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
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Autor Redaktion
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Für gut diversifizierte Anleger zeigt die Erfahrung: In herausfordernden Zeiten können Aktien auf solide Schweizer Unternehmen das Mittel der Wahl sein.
Glaubt man Experten, so werden zumindest die ersten Monate 2023 keine leichten für Anleger und Anlegerinnen. Wer in Puncto Geldanlage auf der Suche nach dem gallischen Dorf ist, sollte seinen Blick gen Schweiz richten.