Aktien-ETFs auf Schweizer Aktien für vorsichtige Anlegernaturen
Bei den aktuellen Bewertungsniveaus diverser Aktienmärkte droht eine Korrektur. Schweizer Aktien könnten die erste Wahl für vorsichtige Anleger sein.
Eines lässt sich derzeit kaum leugnen – da viele Aktienindizes nur unwesentlich unter ihren Rekordhochs notieren, hat sich in den vergangenen Jahren aus charttechnischer Sicht erhebliches Korrekturpotenzial aufgebaut.
Marktrisiken werden derzeit ignoriert – sichere Schweizer Aktien?
Trotz dieser positiven Entwicklung sollten Investoren die bestehenden Risiken nicht aus den Augen verlieren. Chinas Wirtschaft hinterlässt derzeit alles andere als einen soliden Eindruck. Außerdem sollte das Comeback der US-Bankenkrise und das mögliche Comeback von Donald Trump als nächster US-Präsident von den Investoren nicht völlig ignoriert werden. Ein gutes Indiz, dass das Finanzsystem derzeit als nicht sonderlich widerstandsfähig anzusehen ist, stellen auch die massiven Geldzuflüsse in die in den USA im Januar zugelassenen Bitcoin-ETFs dar. In Reinform bietet der Bitcoin nämlich die Möglichkeit, Werte außerhalb des Bankensystems zu verwahren. Dasselbe Prinzip bietet übrigens Gold in Form von Barren und Münzen.
Vor Jahrzehnten galten deutsche oder US-amerikanische Staatsanleihen als defensives Investment, heute bieten diese Papiere jenseits des Atlantiks marginal positive Realzinsen (inflationsbereinigte Renditen), während hierzulande die Inflation sogar deren Renditen übertrifft (-> negative Realzinsen). Wer einen Kaufkraftverlust des angesparten Kapitals vermeiden möchte, muss Risiken eingehen. Bei Aktien besteht zum einen ein existenzielles Unternehmensrisiko und zum anderen ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Kursrisiko. Letzteres kann man über diverse Risikokennzahlen ermitteln, bewerten und entsprechend handeln. Auf der Suche nach weniger riskanten Aktien-ETFs, bietet sich zum Beispiel an, in der ETF-Suche einen Filter bei der Volatilität (3 Jahre) zu setzen.
Interessante Aktien-ETFs mit niedriger Vola
Bei der Risikokennzahl Volatilität handelt es sich um die ermittelte Kursschwankungsintensität auf Basis historischer Kurse eines vordefinierten Zeitraums. Beschränkt man via Filterfunktion die Volatilität auf maximal 15 Prozent, werden insgesamt 44 replizierende Aktien-ETFs mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde Euro aufgelistet. Dabei fiel auf, dass Aktien aus drei Ländern hinsichtlich ihrer Volatilität als weniger riskant einzuordnen sind. Dabei handelt es sich um Großbritannien, Japan und die Schweiz.
Es sollte natürlich jedem Anleger klar sein, dass eine in der Vergangenheit registrierte niedrige Volatilität kein Garant dafür ist, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Dennoch haben in unsicheren Zeiten, denen wir gegenwärtig zweifellos ausgesetzt sind, Aktien aus solchen Ländern durchaus Charme. Nachfolgend werden zwei ETFs auf Schweizer Aktien vorgestellt, denen in der Finanzwelt seit Generationen das Attribut „sicher“ zugestanden wird: der UBS MSCI Switzerland 20/35 UCITS ETF (Acc) (WKN: A1W6DC) sowie der Xtrackers Switzerland UCITS ETF (Dist) (WKN: DBX1SM).
Beide weisen zwar eine relativ attraktive Volatilität von 13,7 Prozent auf, bei genauerem Hinsehen kann man dennoch einige Unterschiede erkennen. Dem UBS MSCI Switzerland kann man angesichts von 45 Aktienpositionen z.B. eine stärkere Diversifikation als dem Xtrackers Switzerland attestieren, in dem lediglich 20 Schweizer Aktien enthalten sind. Als besonders erfreulich ist der Umstand zu werten, dass das Papier UBS mit einer jährlichen Managementgebühr (TER) in Höhe von 0,24 Prozent sogar einen Tick kostengünstiger ist als die Xtrackers-Variante (0,3 Prozent p.a.) ist.
Tipp: Du willst in die Schweiz investieren? Hier findest du eine Auflistung von Schweizer Aktien-ETFs. |
Bei der Performance kann man bei beiden nicht mäkeln. In den vergangenen fünf Jahren gab es lediglich im Jahr 2022 einen Verlust zu beklagen, der bei beiden mit zwölf Prozent allerdings relativ moderat ausgefallen war. Auch die annualisierten Renditen auf Sicht von drei, fünf bzw. zehn Jahre fallen mit sechs, neun und 7,5 Prozent p.a. nahezu identisch aus.
Fazit: Als Beimischung machen ETFs auf Schweizer Aktien auf jeden Fall Sinn, schließlich gelten sie unter internationalen Investoren traditionell als ausgesprochen solide und stabil.