18. April 2023
Studie: Anleger suchen vor allem Sicherheit – du brauchst ETFs!

Das macht Low-Volatility-ETFs in der gegenwärtigen Marktlage interessant

Trotz geopolitischer Risiken und Rezessionssorgen notieren Dax und Euro Stoxx 50 auf dem höchsten Niveau seit über einem Jahr. Mit Low-Volatility-ETFs können Aktieninvestoren die potenzielle Verlustgefahr spürbar reduzieren.

In der Finanzwelt gilt die Risikokennzahl Volatilität als besonders aussagekräftig, weil sie die Kursschwankungsintensität eines Investments besonders gut zum Ausdruck bringt. Volatilitäten lassen sich auf Basis historischer Kursdaten (historische Volatilität) oder durch aktuelle Optionspreise (erwartete Volatilität) ermitteln. Wichtig zu wissen: Eine hohe (niedrige) Volatilität birgt zwar ein relativ hohes (geringes) Verlustrisiko in sich, ist zugleich aber auch mit einer hohen (geringen) Renditechance verbunden. Wer auch in unsicheren Zeiten – wie wir sie derzeit zweifellos erleben – auf Sachwertinvestments wie Aktien nicht verzichten möchte, kann durch die Auswahl von Low-Volatility-ETFs diese Strategie relativ einfach abbilden.

Ein breites Angebot an Low-Volatility-ETFs

Mittlerweile gibt es nämlich zahlreiche ETFs, in denen die weniger volatile Aktien eines bestimmten Index enthalten sind. Auf der Website von extraetf.com stehen derzeit 33 Wertpapiere zur Auswahl, die genau diese Anlagestrategie (Low Volatility) verfolgen. Einige wenden dieses Konzept auf die unter Anlegern bestens bekannten Aktienindizes MSCI World, MSCI USA, MSCI Europe, MSCI EMU, S&P-500 sowie den Euro Stoxx an. Bereichert wird das Angebot aber auch durch Varianten, die ein Investment in wenig volatile Aktien aus ESG-, Klimawandel- oder China-Aktienindizes abbilden.

Tipp: Hier findest du eine Übersicht zu sämtlichen Low-Volatility-ETFs.

Eine besonders interessante Investmentalternative stellt in diesem Zusammenhang der Invesco S&P 500 High Dividend Low Volatility UCITS ETF (WKN: A14RHD) dar. Aktuell enthält dieser ETF nämlich 50 Titel aus dem S&P-500-Index, die sich auf der einen Seite durch eine hohe Dividendenrendite auszeichnen und auf der anderen Seite als relativ schwankungsarm gelten. Bei dem Papier erfolgt eine physische Replikation und die jährlichen Gebühren belaufen sich auf 0,3 Prozent (Total Expense Ratio). Vergleicht man die annualisierten Renditen der High-Dividend-Low-Volatility-Variante mit dem „ganz normalen“ S&P-500-ETF desselben Anbieters fällt auf, dass diese sowohl auf Sicht von einem Jahr als auch auf Dreijahressicht um einige Prozentpunkte niedriger ausfällt.  

Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Spezial-ETF seine Erträge nicht thesauriert, sondern an den Anleger ausschüttet. Zudem stellt er etwas höhere Gebühren als der reine S&P-500-ETF (0,05 Prozent p.a.) in Rechnung. Als Gegenleistung beansprucht dieser das Nervenkostüm des Anlegers weniger stark, schließlich fiel auf 12-Monatssicht dessen Volatilität mit 18,3 Prozent um fast drei Prozentpunkte geringer als bei der S&P-500-Variante aus.

MSCI World unter der Lupe

Auch beim MSCI World können Anleger auf ein weniger volatiles ETF-Investment ausweichen. So enthält zum Beispiel der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF (WKN: A1J781) aktuell 279 relativ schwankungsarme Aktien, während der MSCI World-ETF von iShares insgesamt 1.507 Titel enthält. Insbesondere bei langfristiger Betrachtung überzeugt der risikoärmere ETF, schließlich fällt die Vola der vergangenen fünf Jahre mit 12,0 Prozent p.a. um vier Prozentpunkte geringer als beim „All-inclusive-Investment“ auf den MSCI World aus. Für denselben Zeitraum fiel die annualisierte Rendite mit 8,5 Prozent p.a. um zwei Prozentpunkte geringer aus – dieser Renditeverzicht stellt gewissermaßen den Preis für das weniger stark ausgeprägte auf und Ab der jeweiligen ETF-Position dar. Dies kommt übrigens auch durch die Risikokennzahl max. Drawdown zum Ausdruck. Bei der Minimum-Volatility-Version belief sich dieser in den vergangenen fünf Jahren auf 18,0 Prozent, während das Pendant ohne Risikoreduktion ein maximales Minus von über 25 Prozent ausweist.

Fazit: Grundsätzlich kann man beide Varianten auf Drei-, Fünf- und Zehnjahressicht als solide Performancelieferanten interpretieren.