11. November 2023
Schweizer Aktien gelten als solide. Doch bei einem Engagement in der Eidgenossenschaft gilt es, Klumpenrisiken abzuschwächen. Ein ETF schafft Abhilfe.

Schweiz Investment: Home Bias Ade – Grüezi Eidgenossen-ETF

Home Bias umgehen, aber nicht zu weit in die Ferne schweifen? Das funktioniert mit Unternehmen aus dem innovativsten Land der Welt: der Schweiz.

Denn viele Unternehmen aus der Schweiz zeichnen sich durch eine besonders hohe Qualität und ein robustes, wenig zyklisches Geschäftsmodell aus. Gleichzeitig sind die Kurse einiger großer Unternehmen des Landes zuletzt gesunken. Eine ideale Einstiegschance? Der Xtrackers Switzerland UCITS ETF (WKN: DBX1SM) bildet die Wertentwicklung des Solactive Swiss Large Cap Index ab und bietet mit einer Pauschalgebühr von 0,3 Prozent Zugang zu den wichtigsten Schweizer Aktien. Für deutsche Anleger ist dies besonders interessant, da sie aufgrund der Kündigung eines entsprechenden Abkommens zwischen dem Alpenland und der EU ab Juli 2019 keine Schweizer Aktien mehr handeln können. 

Mit 20 Positionen umfasst der ETF die größten börsennotierten Unternehmen der Schweiz, wobei allein die drei größten Unternehmen Nestlé, Roche und Norvatis zusammen 53,11 Prozent des Portfolios ausmachen. Damit ist der Gesundheitssektor im ETF mit 37,9 Prozent gewichtet, gefolgt vom Sektor Basiskonsumgüter mit 23,3 Prozent. Im Vergleich zum DAX ist diese Branchenverteilung deutlich weniger volatil und die Schweizer Unternehmen punkten mit hoher Innovationskraft und solider Bilanzqualität. Gerade in volatilen Börsenzeiten erweist sich der Schweizer Aktienmarkt daher meist als Fels in der Brandung.

Chance bei Nestlé durch Abnehmspritzen?

Im laufenden Jahr hat Nestlé, das mit Abstand grösste Schweizer Unternehmen, trotzdem an Wert verloren. Dies ist bemerkenswert, da der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern eigentlich für Stabilität steht. Es gibt wohl drei Hauptgründe für die aktuelle Schwäche:

  1. Der jüngste Hype um Appetitzügler auf GLP-1-Basis belastet derzeit die gesamte Nahrungsmittelbranche. Die Schlankheitsspritzen von Novo Nordisk und Eli Lilly reduzieren bei den Patienten vor allem das Verlangen nach fett- und zuckerhaltigen Speisen. In der Telefonkonferenz zum letzten Quartal stellte das Nestlé-Management jedoch klar, dass nur rund 15 Prozent des weltweiten Konzernumsatzes auf potenziell betroffene Produktkategorien entfallen. Mit den Angeboten von Nestlé Health sieht sich der Konzern sogar gut aufgestellt, um GLP-1-Patienten bei einer ausgewogenen Ernährung zu unterstützen und Nebenwirkungen zu mildern.
  2. Kurzfristig belasteten zuletzt Lieferschwierigkeiten bei Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln das Mengenwachstum von Nestlé. Auslöser waren Probleme bei der IT-Umstellung in einem Logistikzentrum. Aufgrund der geringeren Anzahl an Handelstagen war das interne Realwachstum in den ersten drei Quartalen 2022 noch negativ. Das bedeutet, dass das Umsatzwachstum vollständig aus Preiserhöhungen resultierte. Im dritten Quartal hat sich der Trend bereits aufgehellt, für das vierte Quartal erwartet Nestlé wieder ein positives reales Mengenwachstum.
  3. Die Leitzinserhöhungen der letzten Monate haben dazu geführt, dass Anleihen als Anlageklasse wieder an Attraktivität gewonnen haben. Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Nestlé-Aktie trotz solider Ergebnisse an Boden verloren hat. Angesichts der überschaubaren Wachstumsraten erscheint die Aktie mit einer erwarteten Free-Cashflow-Rendite von 3,3 Prozent im Jahr 2023 im Vergleich zu den wieder höher verzinsten Anleihen relativ teuer.
Tipp: Du willst in die Schweiz investieren? Hier findest du eine Auflistung von Schweizer Aktien-ETFs.

Schweiz vs. Deutschland mit klarem Sieger

In den letzten Jahren hat der Xtrackers Schweiz ETFs den DAX in der Regel übertroffen. Betrachtet man die letzten 15 Jahre, so lagen die ETFs auf die beiden Länderindizes bis 2019 noch gleichauf. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich der ETF auf den Schweizer Index jedoch deutlich besser und kommt auf ein kumuliertes Plus von 310 Prozent. Der DAX kommt nur auf eine kumulierte Performance von 211 Prozent. Der MSCI World schnitt im gleichen Zeitraum mit einem Plus von 411 Prozent allerdings noch besser ab.

Der Schweizer ETF eignet sich daher vor allem für Anleger, die dem US-Technologiesektor kritisch gegenüberstehen. Angesichts der soliden Fundamentaldaten der Schweizer Wirtschaft, der Stärke des Schweizer Frankens als Fluchtwährung und der attraktiven Bewertungen vieler Titel erscheint ein Investment aussichtsreich. Der Xtrackers Switzerland ETF ist daher eine sinnvolle Beimischung, um von der Qualität und Stabilität des Alpenlandes zu profitieren.