Buy-and-Hold-Strategie

Strategie zum langfristigen Anlageerfolg


Die Buy-and-Hold-Strategie wird von vielen Anlegerinnen und Anlegern eingesetzt, um durch das Kaufen und langfristige Halten von Aktien oder anderen Wertpapieren Rendite zu erzielen. Buy and Hold eignet sich besonders gut als Anlagestrategie mit ETFs und kann mit dem extraETF Finanzmanager leicht und einfach umgesetzt werden. So meinte schon der Börsenmeister André Kostolany: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“

Warum sich die Buy-and-Hold-Strategie als passive Anlagestrategie besonders für vorsichtige, risikoaverse Anlegerinnen und Anleger eignet, was sie ausmacht, und worin ihre Vorteile und Nachteile bestehen, schauen wir uns in diesem Ratgeber genauer an.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles zum Thema Buy and Hold auf einen Blick

  • Definition: Buy and Hold bezeichnet eine passive Anlagestrategie, bei der Anlegerinnen und Anleger auf das Kaufen und langfristige Halten geeigneter Wertpapiere setzen und dabei nicht auf kurzfristige Kursschwankungen reagieren.

  • Geduld, Disziplin und Durchhaltevermögen: Anlegerinnen und Anleger legen mit der Buy-and-Hold-Strategie langfristig an, benötigen aber besonders bei kurzfristigen Verlusten Geduld, Disziplin und Durchhaltevermögen, um Wertpapiere nicht zu verkaufen.

  • Anlagehorizont: Bei der Buy-and-Hold-Strategie wird Geld auf viele Jahre oder Jahrzehnte langfristig angelegt. Ein Verkauf der Wertpapiere, wie ETFs oder Aktien, erfolgt erst nach langer Zeit, wenn die Anlageziele mit einer positiven Rendite erreicht wurden.

  • Diversifikation: Für sicherere Renditen sollten Anlegerinnen und Anleger das Risiko ihres Depots senken, indem sie ihre Geldanlage auf viele verschiedene Unternehmen, Branchen, Anlageklassen, Regionen und Unternehmensgrößen streuen.

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Was ist die Buy and Hold-Strategie?

Was ist die Buy and Hold-Strategie?

Die Buy-and-Hold-Strategie bezeichnet eine Anlagestrategie, die sich durch den Kauf von Wertpapieren wie ETFs oder Aktien und deren langfristiges Halten auszeichnet. Einmal gekauft, bleiben sie oft über viele Jahre oder Jahrzehnte im Besitz. Anlegerinnen und Anleger benötigen Geduld für diese Anlagestrategie, möchten damit der Schwierigkeit des richtigen Investitionszeitpunkts entgehen und setzen statt kurzfristigen Kursschwankungen auf den langfristigen Erfolg ihrer Wertpapiere.

Die Buy-and-Hold-Strategie verzichtet dabei auf viel Aufwand und häufige Transaktionen, sodass Kosten, Zeit und Arbeit eingespart werden. Langfristig soll damit die Rendite optimiert und das Kapitalwachstum durch Kurssteigerungen und die Wiederanlage von Dividenden gesteigert werden.

Die folgende Grafik zeigt anhand der Wertentwicklung eines MSCI World ETFs beispielhaft, wie sehr sich das Kaufen und langfristige Halten über einen längeren Zeitraum lohnen kann:

Zur Verdeutlichung der Buy-and-Hold-Strategie zeigt die Grafik die langfristige Wertentwicklung eines MSCI World ETFs

Schon gewusst?
Exkurs zur Buy-and-Hold-Strategie

Als Pionier der Buy-and-Hold-Strategie gilt Benjamin Graham, der für die Auswahl weniger Wertpapiere und deren langfristiges Halten eintrat. Zu Vertretern dieser Anlagestrategie zählen auch die Investoren Warren Buffett, der besonders auf qualitativ hochwertige Unternehmen setzte, und André Kostolany, von dem folgender Satz stammt:

„Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.“

Mit ihrem langfristigen Ansatz haben sie gezeigt, wie die Konzentration auf Unternehmen mit langfristigem Potential und Geduld beeindruckende Gewinne ermöglichen. Wichtig ist dabei besonders, die richtigen ETFs oder Unternehmen auszuwählen und auch dann an diesen festzuhalten, wenn es an der Börse mal nicht so gut läuft.

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Wie funktioniert die Buy and Hold-Strategie?

Wie funktioniert die Buy and Hold-Strategie?

Die Buy-and-Hold-Strategie funktioniert über das Kaufen und Halten von geeigneten Wertpapieren, wie ETFs oder Aktien, über lange Zeiträume. Das macht allerdings nur Sinn, wenn eine Anlagedauer von vielen Jahren oder Jahrzehnten zur Verfügung steht und sicher davon auszugehen ist, dass die Kurse dieser Wertpapiere langfristig steigen werden. Dann lassen sich kurzfristig fallende Kurse mit Geduld und Vertrauen auf die langfristige Entwicklung aussitzen und aushalten.

Viele Anlegerinnen und Anleger der Buy-and-Hold-Strategie setzen bei der ETF-Auswahl auf Welt-Aktien-ETFs, die global gestreut wesentliche Teile der Weltwirtschaft abbilden, von dessen langfristigem Wachstum sie ausgehen. Andere Anlegende spekulieren dagegen gezielt auf Themen-ETFs oder Unternehmen, die auf lange Sicht eine positive Geschäftsentwicklung mit steigenden Kursen erwarten lassen.

Beliebt ist unter den Anlagestrategien mit ETFs für Buy and Hold auch die Dividendenstrategie, bei der Aktien oder ETFs gekauft werden, die Dividenden ausschütten. Diese werden dann oft wieder reinvestiert, um ihren Wertpapierbestand aufzustocken und vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

Diversifikation mit Aktien und ETFS bei der Buy-and-Hold-Strategie

Anlegerinnen und Anleger können das Risiko ihrer Geldanlage reduzieren, indem sie bei der Buy-and-Hold-Strategie mit ETFs und Aktien auf Diversifikation setzen. Das Investment wird dabei möglichst weltweit auf viele verschiedene Unternehmen, Branchen, Anlageklassen, Regionen und Unternehmensgrößen gestreut. Wenn es dabei langfristig gelingt, größere Konzentrationen von Wertpapieren in Form eines Klumpenrisikos zu vermeiden, können unternehmens- oder branchenspezifische Risiken minimiert werden.

ETFs sind für die Buy-and-Hold-Strategie besonders praktisch, da sie bereits eine breite Diversifikation bieten, indem sie zahlreiche Wertpapiere wie etwa Aktien enthalten und passiv einen Index abbilden. Das spart Kosten, Zeit und Aufwand und lässt sich regelmäßig schon mit kleinen Beträgen über einen ETF-Sparplan umsetzen.

Unter den ETF-Musterportfolios hat extraETF verschiedene ETF Einsteiger-Portfolios zusammengestellt, die sich gut für die Buy-and-Hold-Strategie eignen. Sie können besonders Anfängerinnen und Anfänger eine gute Orientierung bieten.

Buy and Hold kann viel Geld, Zeit und Aufwand sparen

Martin Vogt, extraETFMartin Vogt, Education & Content Manager
Bei der Buy-and-Hold-Strategie sollte besonders auf eine ausreichend breite Diversifikation des Portfolios geachtet werden. Diese lässt sich ohne viel Zeit und Aufwand mit geeigneten ETFs umsetzen. Und das zu geringen Kosten und regelmäßig schon mit kleinen Beträgen über einen ETF-Sparplan.
Martin Vogt, Education & Content Manager

Wichtige Anpassungen trotz Buy and Hold-Ansatz

Ziel der Buy-and-Hold-Strategie ist es, Wertpapiere zu kaufen und langfristig zu halten. Dennoch kann es sinnvoll sein, das eigene Portfolio regelmäßig - z.B. halbjährlich oder jährlich - zu überprüfen und ggf. Anpassungen vorzunehmen. Dazu wird häufig ein sogenanntes Rebalancing durchgeführt, bei dem die ursprünglich gewählte Asset Allocation wiederhergestellt wird.

Damit wird die Gewichtung und dadurch auch das Risikoprofil des Portfolios auf das ursprüngliche Niveau zurückgesetzt, um die langfristigen Anlageziele und eine optimale Wertentwicklung zu erreichen.

Eine Variante der Buy-and-Hold-Strategie stellt die Methode Buy-Hold-and-Check dar, die besonders bei Einzelinvestments angewandt wird. Dabei überprüfen Anlegerinnen und Anleger regelmäßig, ob die ursprüngliche Investitionsthese weiterhin intakt ist, um ggf. Anpassungen vorzunehmen.

Ein hilfreiches Tool für ein Rebalancing ist der extraETF Rebalancing-Rechner, mit dem sich die ursprüngliche Portfolioaufteilung kinderleicht berechnen lässt.

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Kosten der Buy and Hold-Strategie

Die Kosten der Buy-and-Hold-Strategie sind oft deutlich geringer als bei aktiven Anlagestrategien. Grund dafür ist, dass bei dieser langfristigen Anlagestrategie seltener gehandelt wird. Dadurch werden Transaktionskosten und das vorzeitige Versteuern realisierter Erträge vermieden, wodurch der Zinseszinseffekt langfristig meist stärker wirken kann.

Nicht zuletzt lautet eine bekannte Börsenregel:

„Hin und Her macht Taschen leer.“

Auch die Kosten von ETFs fallen mit der Buy-and-Hold-Strategie meist geringer aus, was langfristig der Rendite zu Gute kommt, da deren passive Abbildung eines Index sehr preiswert ist und zahlreiche kostenlose ETF-Sparpläne angeboten werden.

Das zeigt sich auch am Unterschied zwischen aktiven Fonds und ETFs, da das aktive Handeln der Fonds und deren Management in der Regel teurer ist, sodass es langfristig nur ganz wenige aktive Fonds schaffen ihre Vergleichs-ETFs zu schlagen.

Wie groß der Einfluss der Kosten auf die Rendite dabei sein kann, zeigt unser folgendes Beispiel:

In der Grafik werden die Kosten bei der Geldanlage mit ETFs mit den Kosten eines aktiven Fonds verglichen

Insgesamt können die Kosten bei der Buy-and-Hold-Strategie allerdings variieren, da die Investmentprodukte und auch die Broker unterschiedliche Gebühren verlangen. Sollten Depotgebühren bestehen, die etwa als fixe Gebühr oder als Prozentsatz des Depotwertes erhoben werden, lassen sich diese auch mit der Buy-and-Hold-Strategie nicht vermeiden.

Erwartete Rendite eines Buy-and-Hold-Portfolios

Die erwartete Rendite eines Buy-and-Hold-Portfolios zeigt beispielhaft die folgende Tabelle, in der verschiedene Rendite/Risiko-Szenarien des ETF-Experten Gerd Kommer beschrieben werden.

 Portfolio 1Portfolio 2Portfolio 3Portfolio 4Portfolio 5
% risikofreie Anlage10 %30 %50 %70 %90 %
% Weltportfolio90 %70 %50 %30 %10 %
maximaler Verlust22 %17 %9 %6 %2 %
erwartete Rendite p.a.8,7 %7,5 %6,1 %4,6 %3,1 %
empf. Mindestanlagedauer10 Jahre8 Jahre6 Jahre3 Jahre2 Jahre
Quelle: Gerd Kommer: Souverän investieren mit Indexfonds, Indexzertifikaten und ETFs.

Vor- und Nachteile der Buy-and-Hold-Strategie

Die Buy-and-Hold-Strategie hat Vor- und Nachteile, die sich über wissenschaftliche Aspekte besonders auch auf psychologische Faktoren beziehen. Diese spielen wegen den Kursschwankungen an den Börsen und ihren Wirkungen auf uns Menschen ebenso eine Rolle, wie die Integration der Buy-and-Hold-Strategie in den Alltag vieler Anlegerinnen und Anleger. Doch schauen wir uns die Vor- und Nachteile von Buy and Hold nun genauer an.

Vorteile der Buy-and-Hold-Strategie

  • Wissenschaftlich fundiert: Studien bestätigen, dass die Buy-and-Hold-Strategie funktioniert.
  • Weniger Risiko: Eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie ist meist weniger riskant, als kurzfristiges Trading. Zudem führt sie tendentiell zu niedrigeren Schwankungen im Portfolio.
  • Mentales Wohlbefinden: Weniger Stress und Zeitaufwand, da die Märkte nicht ständig beobachtet und Trades ausgeführt werden müssen.
  • Einfach zu verstehen: Einfache Umsetzung – auch für Einsteigerinnen und Einsteiger mit geeigneten ETFs.
  • Niedrige Kosten: Vermeidung von Transaktionskosten und verfrüht gezahlter Steuern, was die Rendite positiv beeinflussen kann.
  • Nutzen des Zinseszinseffekts: Das exponentielle Wachstum des Zinseszinseffekts wird nicht durch häufiges Handeln unterbrochen, sondern kann durch das langfristige Halten besonders gut wirken.

Nachteile der Buy-and-Hold-Strategie

  • Durchhaltevermögen: Das Aussitzen von Kurseinbrüchen ist mental oft schwierig, Ruhe zu bewahren zahlt sich aber meist aus.
  • Nicht für kurzfristige Anlagedauer geeignet: Die Buy-and-Hold-Strategie eignet sich nur für einen langfristigen Anlagehorizont.
  • Auswahl der richtigen Investments: Nur Wertpapiere, deren Kurse erwarten lassen langfristig zu steigen, sind geeignet. Ansonsten drohen Wertverluste.
  • Kurzfristige Gewinnmöglichkeiten verpassen: Lukrative kurzfristige Gewinne können verpasst werden.
  • Falsches Timing: Das Risiko eines falschen Einstiegszeitpunkts besteht. Allerdings ist dieses Risiko bei kurzfristigem Trading meist höher. Oft hilft ein Sparplan, um vom Cost-Average-Effekt zu profitieren.
  • Geduld und Disziplin: Den Verlockungen kurzfristigen Handelns und vermeintlich schneller Gewinne zu widerstehen, kann sehr schwierig sein.

Fazit:
So wendest du die Buy and Hold-Strategie richtig an

Insgesamt steht die Buy-and-Hold-Strategie für das Kaufen und langfristige Halten von Wertpapieren, wie Aktien oder ETFs. Dabei sollten Anlegerinnen und Anleger auf ein hohes Maß an Diversifikation achten, um das Risiko an der Börse zu minimieren, und solide Wertpapiere auswählen, deren Wertentwicklung langfristig erwartbar steigen wird. Die Buy-and-Hold-Strategie ist einfach umzusetzen, wissenschaftlich fundiert und spart Zeit, Aufwand und Kosten.

Allerdings erfordert diese Strategie viel Geduld, Disziplin und Durchhaltevermögen. Anlegerinnen und Anleger sollten ihr Portfolio zudem regelmäßig überprüfen, um sicherzugehen, dass die ursprünglich gewählte Asset Allocation bestehen bleibt und die langfristigen Anlageziele erreicht werden. Andernfalls sollte mit einem Rebalancing nachjustiert werden.

Zur Überwachung der eigenen Buy-and-Hold-Strategie ist der extraETF Finanzmanager besonders praktisch. Damit verschaffst du dir blitzschnell einen Überblick über dein Portfolio.

Wir beantworten dir weitere Fragen rund um die Buy-and-Hold-Strategie

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