ETFs verkaufen
Was sollte beachtet werden?
Möchten Anlegerinnen und Anleger ihre ETFs verkaufen, wird auch davon gesprochen, die Gewinne bzw. Verluste zu realisieren. Denn ähnlich wie beim Verkauf von Aktien, haben auch ETFs einen bestimmten Börsenkurs. Ist dieser beim Verkauf höher als beim Kauf der ETFs, hast du einen Kursgewinn in deinem Depot erzielt.
Mit der Realisierung, also dem Verkauf, wird das Geld dann samt Gewinn deinem Konto gutgeschrieben. Das gleiche Prinzip gilt analog übrigens auch für erzielte Verluste. Worauf du beim Verkauf von ETFs achten solltest, erfährst du hier.
Das Wichtigste in Kürze: Was du über den ETF-Verkauf wissen solltest.
Gründe: Es gibt verschiedene Gründe, warum du einen ETF – oder Anteile davon – verkaufen möchtest. Beispielsweise, weil du dein Sparziel erreicht hast und auf das Kapital samt Gewinn zugreifen möchtest oder sich die Kurse nicht so wie gewünscht entwickelt haben.
Zeitpunkt: Es gibt nicht den perfekten Zeitpunkt, wann ein ETF verkauft werden sollte. Die Frage danach ist u. a. von den persönlichen Anlage- und Sparzielen abhängig. Auch die Wertentwicklung der ETFs kann dabei eine Rolle spielen.
Kosten: Jeder Verkauf von ETFs ist mit Gebühren verbunden. So können beim Verkauf z.B. Transaktionsgebühren und Steuern anfallen. Zusätzlich kann auch der Spread variieren, sodass u.a. die Handelszeiten von ETFs eine Rolle spielen können.
Steuern: Realisierst du die Gewinne aus deinem ETF, fallen bei ETFs Steuern auf die erzielten Kapitalerträge an. Daher empfiehlt es sich, einen Freistellungsauftrag in deinem Depot einzurichten, um den jährlichen Sparerpauschbetrag zu nutzen.
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Welche Gründe gibt es, ETFs zu verkaufen?
Bei der Geldanlage in ETFs gibt es verschiedene Gründe, warum Anlegerinnen und Anleger das investierte Vermögen durch einen Verkauf der ETFs realisieren möchten.
Dazu zählen:
- Du hast dein Sparziel erreicht
- Du planst eine größere Investition und benötigst das Geld
- Du stehst vor dem Renteneintritt und willst das Kapital für das Beibehalten deines aktuellen Lebensstandards verwenden
- Der Kurs befindet sich im Höhenflug und du möchtest die Gewinne mitnehmen
Natürlich kann es auch sein, dass sich der ETF nicht so entwickelt, wie du es dir erhofft hast und du deswegen den ETF verkaufen willst. Um nicht noch mehr ins Minus zu geraten, kann es bei einer negativen Entwicklung der Kurse und keiner Aussicht auf langfristige Besserung, z.B. bei Themen-ETFs aufgrund zu geringer Diversifikation, sinnvoll sein, die Verluste der Kapitalanlage zu realisieren. Dennoch sollte die Entscheidung gut überlegt sein: Denn die Anlage in ETFs ist für gewöhnlich eine langfristige Form der Investition.
Wer ausreichend breit gestreut und langfristig, z.B. mit einer Buy-and-hold-Strategie in einen Welt-Aktien-ETF, investiert, auch in Krisen nicht in Panik verfällt und Durchhaltevermögen zeigt, kann langfristig belohnt werden. Das die Wertentwicklungen von ETFs Schwankungen ausgesetzt sein können, ist dabei vollkommen normal. Insbesondere kann eine genaue Entwicklung nicht prognostiziert werden, sodass sich auch fallende Kurse langfristig wieder erholen dürften und mögliche Verluste mehrerer Jahre oder sogar Jahrzehnte wieder ausgleichen können.
Keine Panik bei der langfristigen Geldanlage mit ETFs
Wann soll ich ETFs verkaufen?
Es gibt keine pauschale Antwort, wann du einen ETF verkaufen solltest. Da die weitere Wertentwicklung nie vorhergesagt werden kann, gibt es nicht den einen perfekten Zeitpunkt zum Verkauf von ETFs. Die Entscheidung zum Verkauf von ETFs, hängt u. a. von den persönlichen Anlagezielen, der Anlagestrategien mit ETFs, dem Anlagehorizont oder der Wertentwicklung des ETFs ab.
Nach den Handelszeiten von ETFs richtet sich, wann du deine ETFs verkaufen kannst oder solltest. Da es darauf ankommt, wann die jeweiligen Börsenöffnungszeiten sind und wie gut die aktuelle Liquidität des ETFs ist. Darauf solltest du achten, um unnötige Kosten zu vermeiden.
So ist die Frankfurter Börse beispielsweise von Montag bis Freitag zwischen 8 und 22 Uhr geöffnet. Das bedeutet, dass Anlegerinnen und Anleger, auch wenn die Börse z.B. um 23 Uhr oder am Wochenende geschlossen hat, eine Order bei ihrem Broker einreichen können. Allerdings kann diese höhere Kosten nach sich ziehen und wird erst am nächsten Börsenhandelstag nach Öffnung des Handelsplatzes ausgeführt.
Wie kann man ETFs verkaufen?
Der Verkauf von ETFs ähnelt der Vorgehensweise, die beim Kaufen von ETFs eingesetzt wird und erfolgt über eine Verkaufsorder in deinem Broker oder Online-Depot. Zuerst sollte allerdings die Entscheidung feststehen, wieviele Anteile des ETFs und zu welchem Kurs diese verkauft werden sollen. Auch auf möglichst liquide Handelszeiten, geringe Spreads, die steuerliche Thematik und weitere Gebühren ist zu achten. In der folgenden Grafik haben wir den Verkauf eines ETF-Anteils exemplarisch dargestellt:
Öffne dazu einfach dein Online-Depot oder deinen Broker. Dort siehst du deine ETFs bzw. die ETF-Anteile, die du besitzt, wie deren durchschnittlicher Einstandskurs beim Kauf war und wie der aktuelle Kurs des ETFs steht.
Der Verkauf erfolgt dann über eine Verkaufsorder, in welche die gewünschte Stückzahl der ETF-Anteile für den Verkauf eingegeben wird. Für diese Order ist, ähnlich zur Kauforder von ETFs, eine Limitorder zu empfehlen, um nicht zu teuer zu verkaufen. Manche Broker bieten auch Entsparpläne an, die in regelmäßigen Abständen Anteile verkaufen.
Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn ich meine ETFs verkaufe?
Ähnlich wie beim Kauf von ETFs, musst du auch bei deren Verkauf – je nach Anbieter – mit unterschiedlich hohen Transaktionsgebühren rechnen. Dabei wird von deinem Broker oft eine Wertpapierprovision berechnet, die variabel oder fix sein kann. Außerdem kann eine Handelsplatzgebühr für die Börse hinzukommen.
Du solltest also bereits beim Kauf der ETFs Anbieter und Börsen vergleichen sowie die entsprechenden Gebühren und den Spread im Blick behalten. Die realisierten Kapitalerträge können zusätzlich durch zu zahlende Steuern verringert werden. Alles in allem ist es beim Investieren in die börsengehandelten Indexfonds immer wichtig, auf die Kosten von ETFs zu achten.
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Besteuerung beim Verkauf von ETFs
Neben den Kosten, die beim Verkaufen von ETFs entstehen, sollte ebenfalls bedacht werden, dass Steuern auf ETFs und deren Rendite anfallen können. Je nachdem, wie der ETF sich entwickelt und zu welchem Zeitpunkt er verkauft wird, hast du im besten Fall einen Gewinn erzielt, auf welchen du Steuern zahlen musst.
Werden ETFs verkauft, sind erzielte Gewinne aus solchen Kapitalanlagen steuerpflichtig. Dabei gilt jedoch ein Freibetrag von 1000 € pro Jahr. Für Ehepaare gilt der doppelte Betrag. Die Gewinne, die auf dein Konto fließen und über diesen Freibetrag hinausgehen, sind steuerpflichtig. Und zwar mit der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent. Darüber hinaus kann die Kirchensteuer (je nach Bundesland zwischen 8 und 9 Prozent) auf deine Gewinne anfallen, sofern du in der Kirche bist.
Du kannst deinen Freibetrag übrigens auch splitten und über mehrere Banken verteilen. Zudem werden in der Regel Verluste mit den Gewinnen aus ETFs verrechnet. Überwiegen die Verluste, müssen bei thesaurierenden ETFs keine Steuern gezahlt werden. Bei dem Erhalt von Dividenden aus einem ausschüttenden ETF, sind diese trotz Verlusten zu versteuern.
Kann ich auch ETFs aus einem Sparplan verkaufen?
Der Verkauf der Wertpapiere aus einem ETF-Sparplan funktioniert wie der Kauf von ETFs, die per Einmalanlage gekauft wurden. Bei deinem Broker oder Anbieter kannst du über die Eingabemaske die ETFs in deinem Depot verkaufen. Ob du die ETFs deines Portfolios ganz oder auch nur einige Anteile davon verkaufen kannst, kann je nach Broker bzw. Anbieter unterschiedlich geregelt sein.
Fazit: Was gilt es beim ETF-Verkauf zu beachten?
ETFs werden wie Aktien oder aktive Fonds an der Börse gehandelt. Kaufen und verkaufen kannst du die börsengehandelten Indexfonds jedoch nicht direkt an der Börse. Dazu benötigst du ein Depot bei einer Bank, einem Broker oder einem Online-Anbieter, den du mit dem Kauf oder Verkauf der Wertpapiere beauftragen kannst. Hast du – im besten Fall nach einigen Jahren – dein Sparziel erreicht, kannst du die erworbenen ETFs oder auch Anteile davon, über dein Depot wieder verkaufen.
Mit Hilfe des Finanzmanagers von extraETF kannst du dein ETF-Portfolio ganz einfach verwalten, analysieren und überwachen. So behältst du deine ETFs immer im Blick und kannst jederzeit überprüfen, ob du dein Anlageziel erreicht hast und du Wertpapiere verkaufen möchtest.
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