13. April 2024
Was diversifizierte Rohstoff-ETFs derzeit interessant macht

Was diversifizierte Rohstoff-ETFs derzeit interessant macht

Bei Rohstoffen gibt es gegenwärtig sowohl Licht als auch Schatten zu beobachten. Breit gestreute Rohstoff-ETFs sind jetzt spannend.

Einige Rohstoffe notieren auf Rekordniveau oder Mehrjahreshoch, während zahlreiche Underperformer mitunter hohe Verluste aufweisen. Rohstoff-ETFs-Investments via Rohstoffindizes schützen vor „Fehlgriffen“.

Vorzüge von Rohstoff-ETFs

In der gegenwärtigen Marktlage sprechen mehrere Gründe für das Beimischen von Rohstoff-ETFs, was sich durch kostengünstige und möglichst breit diversifizierte Rohstoffindizes besonders komfortabel bewerkstelligen lässt. Erstens: Rohstoffen wird eine negative Korrelation zu anderen Anlageklassen nachgesagt, wodurch sie sich perfekt zur Diversifikation eines Portfolios eignen. Zweitens: Im Gegensatz zu diversen Aktienindizes, Gold oder dem Bitcoin notieren die meisten Rohstoffindizes deutlich unter ihren Rekordständen und verfügen somit über erhebliches Nachholpotenzial. Drittens: Die meisten der nachfolgend aufgeführten Rohstoff-ETFs verfügen teilweise sogar über attraktivere Risikokennzahlen (Volatilität, max. Drawdown) als ihre Pendants auf Dax & Co.

Tipp: Erfahre alles Wesentliche über das Investieren in Rohstoffe.

Konstruktionsbedingt weisen diese Form von Rohstoffinvestments aber auch Nachteile auf. Da die jeweiligen Rohstoffindizes häufig auf Futures basieren und somit ein Kontrahentenrisiko existiert, sind sie auf stabile und reibungslos funktionierende Finanzsysteme bzw. Terminmärkte angewiesen. Dieses Risiko kann bei physisch hinterlegten Gold-ETFs mit Lieferanspruch oder physisch replizierenden Aktien-ETFs vernachlässigt werden. Außerdem können Rohstoff-Futures, bei denen eine Contango-Terminkurve vorliegt, Rollverluste und dadurch Performancenachteile erleiden. Contango liegt vor, wenn beim regelmäßig notwendig werdenden Kontraktwechsel der auslaufende Future niedriger notiert als der nächstfällige. Einige ETF-Anbieter versuchen diesen Nachteil durch modifizierte Rollmechanismen auszugleichen.

Zwei Exemplare zur Auswahl

Lässt man sich auf extraetf.com bspw. sämtliche diversifizierte Rohstoff-ETFs (insgesamt: 56) anzeigen, die seit mindestens fünf Jahren am Markt sind und ein Mindestvolumen von 500 Millionen Euro aufweisen, erfüllen derzeit fünf Papiere diese Mindestkriterien. Nachfolgend erfahrt ihr mehr über den Rohstoff-ETF, der auf lange Sicht die beste Performance erzielt hat – den UBS CMCI Composite SF UCITS ETF (WKN: A1C79N). Des Weiteren wird aber auch das Exemplar mit der niedrigsten Kursschwankungsintensität kurz vorgestellt – der iShares Bloomberg Enhanced Roll Yield Commodity Swap UCITS ETF (WKN: A2JQ2G).

Dem Top-Performer von UBS liegt ein Index zugrunde, der aus insgesamt 29 Rohstoffen aus den Bereichen Energie (32,7 Prozent), Landwirtschaft (31,0 Prozent), Industriemetalle (25,4 Prozent), Edelmetalle bzw. -steine (6,3 Prozent) und Nutztiere (4,6 Prozent) besteht. Die fünf am stärksten gewichteten Rohstoffe Brent-Rohöl, WTI-Rohöl, Kupfer, Aluminium und Sojabohnen kommen auf ein Gesamtgewicht von über 39 Prozent. Mit Blick auf die vergangenen drei (fünf) Jahre errechnet sich eine annualisierte Rendite von 17,5 Prozent (11,3 Prozent). Bei der Analyse der Risikokennzahl Volatilität fällt auf, dass durch die Diversifikation – verglichen mit einem Investment in Brent-Rohöl – eine um zehn Prozentpunkte niedrigere 12-Monats-Vola in Höhe von 11,4 Prozent p.a. zu Buche schlägt.

Diese fällt beim weniger riskanten rolloptimierten Rohstoff-ETF mit 10,6 Prozent p.a. zwar etwas niedriger aus, da der auf 26 Rohstoffen basierende Basisindex, lediglich über Swaps nachgebildet wird und der Rollmechanismus bei den Futures innerhalb des Index zu Liquiditätseinbußen und höheren Kosten führt, sollte man sich über dessen schwächere Performance nicht zu sehr wundern.

Fazit: Obwohl das Papier von UBS mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,34 Prozent etwas höhere Gebühren ausweist, als das Papier von iShares (0,28 Prozent p.a.) hinterlässt die erstgenannte Variante einen solideren Eindruck. Grundsätzlich eignen sich aber beide, einem Portfolio einen „ordentlichen Schuss Rohstoffe“ zu verleihen.