18. März 2024
Tipps für Rohstoff-Investments mit ETFs

Tipps für Rohstoff-Investments mit ETFs

Mit ETFs können Anleger Rohstoff-Investments tätigen. Diese sollten vorher aber einige Aspekte kennen, bevor sie darin anlegen.

ETFs bieten Anlegern eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in Rohstoffe zu investieren und von dem Diversifikationsvorteil zu profitieren. Es handelt sich aber zugleich auch um einen schwierigen Balanceakt. Darum sollten sich Anleger einige wichtige Faktoren ansehen, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Korrelation bei Rohstoff-Investments

Rohstoff-ETFs werden oft wegen ihres Potenzials zur Verbesserung der Portfoliodiversifizierung in Betracht gezogen. Die Wirksamkeit der Diversifikation hängt jedoch von der Korrelation zwischen den zugrunde liegenden Rohstoffen ab. Anleger sollten analysieren, wie die ausgewählten Rohstoffe untereinander und mit anderen Vermögenswerten in ihrem Portfolio korrelieren, um die tatsächlichen Diversifizierungsvorteile zu nutzen.

Gold kann zum Beispiel ein wertvoller Puffer gegen die Volatilität des Aktienmarktes sein. Es wird aber durch einen stärkeren US-Dollar negativ beeinflusst. Der Silberpreis wiederum interagiert stark mit dem Goldpreis.

Volatilität

Anleger müssen starke Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten akzeptieren. Dementsprechend sind Rohstoff-ETFs anfällig für Schwankungen aufgrund von globalen wirtschaftlichen Veränderungen, geopolitischen externen Schocks, Wetterereignissen und der Dynamik von Angebot und Nachfrage. Ausgeprägte Marktspekulationen weniger großer Marktakteure können diese Preisschwankungen noch verstärken.



Um dies zu vermeiden, sollten Rohstoffengagements aufgeteilt werden. Außerdem sind der Einsatz von Risikomanagementinstrumenten, Stopp-Loss-Aufträgen und die ständige Beobachtung der Marktentwicklung sinnvoll.

Kosten von Rohstoff-Investments

Futures-basierte ETFs bauen ein Derivate-Portfolio aus Futures, Forwards und Swap-Kontrakten um den zugrundeliegenden Rohstoff auf. Der Vorteil ist, dass der ETF geringe Kosten für das Halten und Lagern des Rohstoffs hat. Dafür ist er dem Kontrahentenrisiko ausgesetzt. Wenn die Gegenpartei unbesichert ausfällt, kann sich das negativ auf die Leistung des ETFs und den Wert der von ihm gehaltenen Vermögenswerte auswirken.

Anleger sollten sich zudem über die Rollkosten und das Contango im Klaren sein. Rollkosten fallen an, wenn auslaufende Future-Kontrakte gegen neue ersetzt werden. Dabei können Gewinne oder Verluste anfallen. Contango tritt auf, wenn der Preis von Futures-Kontrakten höher ist als der Kassapreis. Das kann die Rendite der Anleger, die diese Kontrakte halten, verringern. Die Lektüre des Fondsprospekts und die dazugehörigen regulatorischen Dokumente bilden die Grundlage für eine gute Entscheidungsbasis.

Tipp: Erfahre alles Wesentliche über das Investieren in Rohstoffe.

Bei Rohstoff-ETFs, die die zugrundeliegenden Vermögenswerte physisch halten, sind die Lagerkosten ein wichtiger Faktor. Diese Kosten können sich auf die Gesamtperformance des Fonds auswirken. Um eine fundierte Anlageentscheidung treffen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie der ETF mit Lagerung und die damit verbundenen Kosten umgeht. Die Gesamtkostenquote sollte immer mit der Vergleichsgruppe in Relation gesetzt werden.

Depotanteil

Auch wenn Rohstoff-ETFs Chancen bieten, ist der strategische Ansatz entscheidend, um Risiken zu minimieren und das Potenzial in einem ausgewogenen Anlageportfolio auszuschöpfen. Die Beimischung von Rohstoff-ETFs zur Diversifikation erscheint effektiv und effizient, wenn man sie auf fünf bis maximal zehn Prozent des Portfolios begrenzt. 

Über den Autor Nikolas Kreuz

Nikolas Kreuz ist Geschäftsführer der INVIOS GmbH Institut für Vermögenssicherung & Asset Management in Hamburg