25. Oktober 2025
Deshalb raten Experten jetzt: Kauft globale Aktien

US-Dollar fällt – was das für dein MSCI-World-ETF bedeutet

Der US-Dollar hat kräftig an Wert verloren. So reagiert der MSCI World auf diesen Abwärtstrend. Was kannst du als Privatanleger jetzt tun? 

ETFs auf den MSCI World sind echte Klassiker. Doch was viele übersehen: Es besteht eine hohe Abhängigkeit von der Entwicklung des US-Dollars. Das kann sich positiv, aber auch negativ auswirken – in diesem Jahr war es negativ. Sind also währungsgesicherte Welt-ETFs vorzuziehen?

Da mehr als 70 Prozent des Gewichts im MSCI World auf die USA entfallen, hängt die Wertentwicklung für Anleger im Euroraum stark vom Wechselkurs zwischen US-Dollar und Euro ab. In diesem Jahr drückt der schwache Dollar die in Euro gerechnete Rendite erheblich, obwohl die Aktienkurse in den USA steigen. Da schrillen bei vielen Privatanlegern die Alarmglocken, denn zuletzt litt die Performance unter dem schwachen US-Dollar. Markus Richert, Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln, liefert hierfür ein Beispiel:

„Investiert man 10.000 Euro in einen US-Aktienfonds bei einem Wechselkurs von eins zu eins, erhält man Aktien im Wert von 10.000 US-Dollar. Steigt der Euro, sodass ein Euro nun 1,10 US-Dollar wert ist, sinkt der Wert der Anlage in Euro auf etwa 9.091 Euro – ein Minus von fast zehn Prozent, obwohl sich an den Aktienkursen nichts verändert hat. Umgekehrt kann ein schwacher Euro den Wert erhöhen.“

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Entscheidend sei nicht, ob ein ETF in US-Dollar oder Euro ausgewiesen werde, sondern in welcher Währung die Unternehmen im Fonds ihr Geschäft betreiben würden. Ein Welt-ETF mit hohem US-Anteil ist zwangslauf stark vom Wohl und Wehe des Dollars abhängig, egal welche Fondswährung auf dem Papier steht.

Währungsgesicherte ETFs gegen schwachen US-Dollar?

„Wer jede Wechselkursschwankung ausschalten möchte, kann auf währungsgesicherte (gehedgte) ETFs setzen. Diese sichern den Wechselkurs über Termingeschäfte ab, sodass Anleger nahezu die Rendite des ausländischen Marktes in Euro erhalten“, so Richert. Allerdings musst du dann auch mit höheren Kosten rechnen, denn währungsgesicherte ETFs weisen in der Regel höhere laufende Kosten auf, die sich meist nicht rechtfertigen lassen. „Historische Vergleiche zeigen, dass währungsgesicherte Welt-ETFs über mehrere Jahre hinweg eine deutlich geringere Rendite erzielten als ungesicherte Varianten“, meint Richert.

Strategie für Privatanleger

Für Privatanleger ist sei es also ratsam, den Aktienanteil im Depot langfristig ohne Währungsabsicherung zu investieren. „Schwankungen zwischen dem Euro und anderen Währungen gleichen sich über Zeiträume von zehn bis zwölf Jahren häufig aus und werden durch die breite Streuung eines Welt-ETFs zusätzlich abgefedert“, erklärt Richert. Geduld und eine konsequente Ausrichtung auf weltweite Märkte seien hier die wirksamste Absicherung.

Bei Anleihen hingegen rät der Fachmann zur Vorsicht. „Da deren Erträge geringer ausfallen, können Währungsschwankungen einen großen Teil der Rendite aufzehren oder sogar Verluste verursachen. Für den sicherheitsorientierten Teil des Portfolios empfiehlt es sich, entweder direkt in Euro-Anleihen zu investieren oder bei Fremdwährungsanleihen auf währungsgesicherte Produkte zurückzugreifen“, hält Richert fest.