SDax: Mit deutschen Small Caps kannst du den Dax deutlich übertreffen
Der Dax ist dir zu langweilig? Sogenannte Small Caps versprechen lukrative Überrenditen. Wie wäre es also mit einem SDax-ETF?
Stell dir folgendes vor: Ein 110 Kilo-Mann tritt beim 100-Meterlauf gegen einen Mann mit 70 Kilogramm an. Wer wird gewinnen? Wahrscheinlich der Leichtere. Das ist sicher nicht immer der Fall, aber in den meisten Fällen wird ein solcher Wettstreit wohl zu Gunsten des 70-Kilo-Manns ausgehen. Und genauso verhält es sich auch an der Börse. Große, schwere Aktiengesellschaften sind zwar oft solider und erreichen das Ziel. Sie sind meist etwas schwerfälliger als kleinere, agile Unternehmen. Allerdings muss man fairerweise dazu sagen, dass natürlich relativ viele kleine Unternehmen das Ziel gar nicht erreichen. Das heißt, kleine Unternehmen haben oft höhere Wachstumschancen sind aber gleichzeitig riskanter. Die Gruppe der kleineren Aktiengesellschaften ist damit interessant für Anleger. Die Betonung liegt auf „Gruppe“, denn natürlich übertrifft nicht jedes kleinere Unternehmen die Durchschnittsrendite des Marktes.
Small Caps funktionieren nur in der Gruppe
Oder um auf das eingangs genannte Beispiel einzugehen: Nicht jede leichte Person läuft schneller als eine schwere Person. Studien zeigen aber, dass in der Gesamtheit der Gruppen „große Unternehmen“ gegen „kleine Unternehmen“ das Rennen deutlich zugunsten der kleinen ausgeht, der sogenannten Small Caps, also der Nebenwerte. Man spricht in diesem Zusammenhang von der sogenannten „Small-Size-Prämie“. Gemeint ist damit ein langfristiger Renditeaufschlag aufgrund des höheren Risikos, das Anleger mit Small Caps eingehen, nennen wir es Schmerzensgeld.
Was sind Small Caps?
Small Caps haben grob gesagt einen Börsenwert bis zu zwei Milliarden Euro – also weit entfernt von Klitschen. Bekannte deutsche Nebenwerte im SDax sind etwa 1&1, Fielmann, Deutz, Metro und Borussia Dortmund. In der Dax-Familie spielt die Borussia damit in der dritten Liga, also im SDax.
Tipp: Schau dir gleich unseren Seite zu Small-Cap-Aktien an. Danach solltest du auch einen Blick auf die allgemeine Smart-Beta-ETF-Seite werfen. |
Überrendite mit Nebenwerten
Der Vermögensverwalter und Sachbuchautor Gerd Kommer hat sich Small Caps näher angesehen und mit dem Gesamtmarkt verglichen. Das Ergebnis ist klar: Small Caps liefen deutlich besser. Zwischen 1975 und 2020 erzielten Small Caps eine jährliche Überrendite von 3,3 Prozent. Außerdem liefen sie in jeder Dekade besser, außer in den 1990er-Jahren. Es ist aber auch normal, dass Size-Prämien nicht immer den Gesamtmarkt übertreffen, ab und zu schlägt nun einmal das höhere Risiko durch.
ETFs auf deutsche Small Caps
Wenn du an deutsche Aktien denkst, kommt dir sicher gleich der Dax in den Sinn. Die Dax-Familie ist aber weit größer. Da der Size-Effekt natürlich bei Small Caps stärker ausgeprägt ist als bei Mid Caps, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf Small Caps. Also einzelne SDax-Werte kaufen? Das kann aufgehen, aber auch mächtig nach hinten losgehen. Studien legen nahe, auf die Gesamtheit der Small Caps zu setzen und nicht auf vermeintliches Herrschaftswissen zu setzen, weshalb gerade Small Cap A oder B todsicher durch die Decke gehen soll.
Damit sind wir beim SDax. Darin sind 70 kleinere deutsche Aktiengesellschaften enthalten. Du investierst also in mehr Unternehmen als beim Dax und kannst dir langfristig Hoffnung auf eine Überrendite machen. Übertreibe es aber nicht, denn das Risiko ist auch höher. Und wie bereits erwähnt: Es kann auch mal eine ganze Dekade schlechter laufen. Nachfolgend zeigen wir dir einen ETF auf den SDax.