26. Dezember 2021
Was passiert, wenn Sie 30 Jahre lang einen Euro pro Tag in ETFs investieren?

Das passiert, wenn du 30 Jahre lang einen Euro pro Tag in ETFs investierst!

Jeden Tag einen Euro in ETFs investieren? Das dürfte für jeden machbar sein. Es lohnt sich auf jeden Fall. Es kommt mehr als das Doppelte dabei heraus als auf einem Sparkonto. 

Wir haben in der Redaktion eine spannende Simulation durchgerechnet. Zu oft hören wir von Leuten, dass es sich gar nicht lohnen kann, mit kleinen Beträgen zu investieren. Der Zinseszinseffekt, der Gerüchten zufolge von Einstein als achtes Weltwunder bezeichnet wird, kann jedoch auch aus kleinen Beträgen ein stattliches Vermögen entwickeln. Was der Effekt mit einem Euro pro Tag innerhalb von 30 Jahren anstellt, haben wir untersucht.

Welche Annahmen haben wir getroffen?

Kleine Geldbeträge zu investieren, kann sich über einen langen Anlagezeitraum hinweg zu einer großen Summe aufsummieren. Das hat unsere Simulation gezeigt. Wir haben folgende Anlageoptionen miteinander verglichen:

  • Risikofreies Sparkonto (Rendite p.a.: 0 Prozent)
  • Ausgeglichenes ETF-Portfolio (Rendite p.a.: 4,5 Prozent)
  • Chancenorientiertes ETF-Portfolio (Rendite p.a.: 7 Prozent)

Zusätzlich haben wir angenommen, dass unser Privatanleger (30 Jahre) sein Geld über einen Zeitraum von 30 Jahren anlegt – jeden Tag einen Euro. Das bedeutet: Monatlich 30 Euro! 

Ergebnisse der Simulation

Die Ergebnisse sind ziemlich einfach nachzuvollziehen.

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Der Sparer hat nach 30 Jahren ein nominales Vermögen (vor Inflation) von 10.950 Euro. Das ist zwar nicht viel Geld, nach Inflation bleibt „real“ nämlich weniger Kaufkraft übrig. Für den langersehnten Safari-Trip sollte es jedoch reichen.

Der ausgeglichene Investor hat da schon ein attraktiveres Vermögen aufgebaut mit 22.146 Euro. Die 4,50 Prozent sind in den vergangenen 30 Jahren die durchschnittliche Rendite eines ausgeglichenen ETF-Portfolios mit 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen-Anteil gewesen.

Lass uns jetzt einen Blick auf den chancenorientierten Investor werfen. Dieser hat in den 30 Jahren ein Vermögen von 33.920 Euro aufgebaut. Bedenke jedoch, dass diese Zahlen ohne Berücksichtigung von ETF-Kosten berechnet wurden. Die Auswirkungen der Kosten findest du in der nachfolgenden Tabelle:

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Je länger der Anlagezeitraum, desto gravierender die Auswirkungen der Kosten. Das ist einer der Gründe, weshalb du immer einen Blick auf deine Depot- und ETF-Gebühren werfen solltest, bevor du eine Entscheidung triffst.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Auch kleine Anlagebeträgen lohnen sich, doch der Anlagezeitraum ist deutlich relevanter.

Berechne deine monatliche Sparquote

Die Berechnungen zeigen: Selbst mit kleineren Sparbeträgen lässt sich schon einiges erreichen. Der erste Schritt für dich besteht darin, deine persönliche Sparquote festzulegen. Deine Sparquote ist der prozentuale Anteil an deinem Einkommen, der als Überschuss übrigbleibt. Führe also ein Haushaltsbuch und werde unnötige Kosten los, um deinen potenziellen Sparbetrag zu maximieren.

Starte mit einer 100%-Aktienquote

Denke am Anfang nicht zu kompliziert. Ein ETF-Sparplan auf den MSCI World oder den MSCI ACWI reicht für die erste Phase des Vermögensaufbaus. Investiere deine Sparquote jeden Monat in einen entsprechenden ETF. Sparpläne disziplinieren und schaffen eine für deine Anleger-Psyche wichtige Routine.

Über unsere ETF-Suche kannst du alle ETFs selektieren und vergleichen. Die beliebtesten Abfragen zum Investieren in die Welt haben wir hier für dich zusammengestellt.

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Baue dein Portfolio aus und setze auf eine breite Streuung

Ab größeren Beträgen, zum Beispiel ab 10.000 Euro, solltest du deinem Portfolio noch Anleihen und Immobilienwertpapiere beimischen. Damit reduzierst du die Schwankungsintensität aus der Aktienquote. Rein psychologisch schaffst du dir damit den Vorteil, dass du gerade in turbulenten Phasen „stressfrei“ bleibst. 

Tipp: Lass dich von unseren Musterportfolios inspirieren. Schau dir auch gleich den ETF-Sparplan-Vergleich an.

Erhöhe deine Sparquote mit ETFs bei steigendem Einkommen

Eine beliebte Daumenregel besagt, dass du circa 50 Prozent deiner Gehaltserhöhung für Sparleistungen nutzen solltest. Ob für bestimmte kurzfristige Sparziele oder den langfristigen Vermögensaufbau bleibt dir überlassen – wir empfehlen natürlich aus Renditegesichtspunkten letzteres.

Führe einmal pro Jahr einen Depot-Check durch

Schaue einmal pro Jahr auf deine Depotentwicklung. Für mich ist der erste November der Stichtag, an dem ich die aktuelle Gewichtung meiner Positionen mit meiner Zielgewichtung vergleiche. Ist deine Aktienquote durch eine Marktrally stark gestiegen, dann solltest du zugunsten von Anleihen, Immobilen oder Rohstoffe deine Positionen umschichten. Denke dran: Ein Rebalancing ist mit Kosten verbunden, je öfter du es durchführst, desto teurer wird es. Nutze hierzu unseren Rebalancing-Rechner.

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