Mit diesen Regeln investierst du erfolgreich mit ETFs
Die Börse ist ein komplexes, belohnendes und zugleich bestrafendes System. Mit ein paar Regeln können Anleger erfolgreich in ETFs investieren.
Während wir Menschen den Nervenkitzel eines Sieges erleben können, spüren wir auch den Schmerz bzw. das Leid einer Niederlage. Diese Lernmuster sind ein unvermeidlicher Teil des Anlageprozesses und der Verlust ist ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Investor.
Glücklicherweise ist der Mensch in der Lage aus der Vergangenheit zu lernen. Wenn er seine Anlagefehler erkennt und versteht, warum sie entstanden sind, kann er sie vermeiden. In diesem Sinne und entgegen Murphys Gesetz zeigen wir im folgenden hilfreiche Regeln zur Fehlervermeidung.
Übermäßiges Selbstvertrauen bei ETFs-Investment
Übermäßiges Selbstvertrauen und die menschliche Kontrollillusion führt regelmäßig dazu, dass man meint, die Richtung des Aktienmarktes vorhersagen zu können bzw. von kurzfristigen Kursschwankungen zu profitieren. Diese Strategie wird auf lange Sicht Verluste bescheren. Benjamin Graham formulierte treffend dazu: „Einzelne Anleger sollten konsequent als Investoren und nicht als Spekulanten handeln.“ Das bedeutet, dass es sinnvoller erscheint auf die Gesamtperformance deines Portfolios und die Asset Allokation zu achten. Dienlich könnte hierfür ein bspw. 80 Prozent Anteil an passiven Investments wie ETFs, ETCs und ausgewählten aktiven Fonds bestehen. Sie stellen den kosteneffizienten sowie stabilen Kern des Portfolios dar. Die verbleibenden 20 Prozent könnten dann durch taktische Beimischen eine zusätzliche Outperformance erzielen. Mit diesem Kern-Satelliten-Ansatz vermeiden Anleger hohe Transaktionskosten durch das dauerhafte „Hin-und-Her“ im Investitionsprozess.
Herdenverhalten: Value schlägt Hype
Es ist besser prozyklisch zu verkaufen und antizyklisch zu kaufen. Anleger können langfristig Kurseinbrüche nutzen, um günstig und in mehreren Tranchen zu investieren. Denn am Ende liegt der Gewinn immer im Einkauf. Wie Warren Buffet bekanntlich sagte: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Durch diese Verhaltensregel kannst du als Anleger Marktanomalien und Preisdiskrepanzen nutzen. Achte auf die Herdenbewegungen und profitiere von Kursübertreibungen in beide Richtungen. Die Schätzung des fairen Wertes ist eine rationale Abkürzung, mit der du feststellst, ob eine Aktie im Verhältnis zu ihrem fundamentalen Wert zu hoch oder zu niedrig bewertet ist. Angst bzw. Gier stellen keine hilfreichen Bewertungsparameter bei Ihrer Investition dar.
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Dispositionseffekt: Maximierung von Gewinnen und Begrenzung von Verlusten
Der Dispositionseffekt, auch bekannt als „Fluch des Gewinners“, ist ein unter Anlegern weit verbreitetes Verhalten, das von der Angst vor Verlusten angetrieben wird. Wenn Anleger mit ihren Anlagen Gewinne erzielen, neigen sie dazu, ihre Aktien zu früh zu verkaufen, weil sie das Risiko vermeiden wollen, ihre Gewinne zu verlieren. Andererseits halten sie an Aktien fest, die an Wert verlieren, weil der Gedanke, zu verkaufen und einen Verlust zu realisieren, schmerzhaft ist. Ein besserer Ansatz ist es, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Dabei ist es wichtig, den Markt kritisch im Auge zu behalten und rechtzeitig gegenzusteuern. Setze Trailing-Stops in deinem Portfolio, um diszipliniert zu handeln. Die konsequente Umsetzung dieses Schrittes kann dir neue Türen zu besseren Anlagemöglichkeiten öffnen.
Überwachen Sie Ihre Engagements
Eine zu sorglose Delegation oder Nicht-Kümmern kostet in der Regel viel Geld. Der Markt ist aufgrund der zunehmenden Vernetzung und durch den Technologiewandel in den vergangenen Jahren sehr schnell geworden. Hier heißt es: aktiv beobachten, aktiv teilnehmen sowie aktive Entscheidungen treffen. Im Übrigen kommen Krisen oder dramatische Ereignisse, die die Börsenentwicklungen korrigieren, regelmäßiger vor als man denkt. Passives Investieren über langfristige Sparpläne mittels ETFs, die eine breite Streuung mit sich bringen, hat aus diesem Grund eine Berechtigung. Aktienengagements sind langfristig immer eine Beteiligung am Produktivkapital. Jedoch erfordern diese Zeiten, ein wenig mehr auf die Diversifikation und seinen langfristigen Atem zu achten.
Über den Autor: Nikolas Kreuz
Nikolas Kreuz ist Geschäftsführer der INVIOS GmbH Institut für Vermögenssicherung
& Asset Management in Hamburg