Surfen als ETF-Investmentphilosophie: Was Anleger von Surfern lernen können
Eine solide Vermögensanlage ist in diesen bewegten Zeiten ein herausforderndes Unterfangen. Ähnlich verhält es sich mit dem Gleichgewicht auf dem „Surfboard“. Es braucht Geduld, Orientierung und viel Erfahrung. Was können ETF-Anleger lernen?
Im Geiste des Wellenreitens findest du ohne Gewähr auf Vollständigkeit drei Grundregeln, um erfolgreich auf den Kapitalmarktwellen zu reiten:
Berücksichtige die Diversifikation
Unter Surfern ist es allgemein bekannt, dass dieselbe Welle nicht zweimal bricht. Selbst die symmetrischsten Wellen ändern sich mit den Gezeiten und dem Wind. Daher haben die besten Surfer ein breitgefächertes Equipment, das es ihnen ermöglicht, Wellen unter allen Bedingungen zu nutzen. Aus der Sicht eines Anlegers verändern sich die Märkte ständig und wie beim Surfen funktioniert kein einziges Anlageinstrument unter allen Marktbedingungen.
Deshalb ist die Diversifizierung beim Investieren genauso wichtig wie beim Surfen. Anlegerinnen und Anleger, die ihren Köcher diversifizieren und die maximale Anzahl der Wellen nutzen, sollten ihr Geld nach dem Pareto-Prinzip in einen Kern-Satelliten-Ansatz investieren. 80 Prozent der Mittel können in einen möglichst stabilen ETF-Mix fließen. Die restlichen 20 Prozent dürfen als Satelliten in spekulativere Anlageformen investiert werden, um Überrenditen zu ermöglichen.
Das Timing ist von Bedeutung und vermeide den Home Bias
Aufgrund der Wankelmütigkeit von Mutter Natur gibt es nicht an allen Stränden oder Riffen das ganze Jahr über Wellen. Auf globaler Ebene ist aber sicher, dass der Ozean irgendwo auf der Welt Wellen produziert. Surfer, die sich dessen bewusst sind, verringern ihr Risiko, keine Wellen zu surfen, indem sie ihr Portfolio aktiv an Orten aufstocken, an denen sie surfen können. Surfer müssen dafür um die Welt reisen. Anleger können dafür ETFs nutzen, um ihr Geld gleichzeitig auf verschiedene Anlageklassen, Instrumente, Länder und Sektoren zu verteilen – mit dem Ziel, das Risiko zu streuen und die Erträge zu maximieren. Dies ist das einzige „Free Lunch” auf dem Kapitalmarkt und sollte nicht ignoriert werden.
Konzentriere dich auf die Fakten und vermeide Emotionen
„Große Wellen werden nicht in Fuß gemessen, sondern in Angstschritten.“ Das bedeutet, dass man sich den menschliche Verhaltensanomalien wie Angst, Gier, Panik, Flucht bewusst sein muss und jede Entscheidung kalkuliert bzw. ohne Emotionen trifft. Anlegerinnen und Anleger sollten daraus lernen, sich von Emotionen zu lösen und faktenbasierte Finanzentscheidungen zu treffen. Angst und Gier sind die Haupttreiber des Aktienmarktes und die derzeitigen volatilen Märkte zeigen, dass viele Anleger eher impulsiv als rational handeln. Das liegt daran, dass 80% der menschlichen Entscheidungen auf Emotionen beruhen. Die Wissenschaft der Neurofinanz befasst sich mit diesen Verhaltensanomalien und aus wissenschaftlichen Erkenntnissen lassen sich Anlageregeln ableiten, die Sie an der Börse professionell einsetzen können.
Ein ETF kann unter Streuungs- Flexibilitäts- und Kostengesichtspunkten eine sinnvolle Ergänzung zum Portfoliomix darstellen, wenn du auf Mindestvolumensgrößen von 500 Mio. Euro und auf physische Hinterlegung des Underlyings achtest und auch die Kosten innerhalb der „Peergroup“ über Onlineportale vergleichst. Deine wachsende Finanzbildung in Kombination mit Disziplin wird dir zur Altersvorsorge genügend Auftrieb verschaffen.
Tipp: Unser ETF-Sparplanrechner hilft dir, in nur einer Minute die für dich perfekte Sparrate zu errechnen – oder das Endkapital!
Über den Autor: Nikolas Kreuz
Nikolas Kreuz ist Geschäftsführer der INVIOS GmbH in Hamburg
Autor Redaktion
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