Pfandbriefe – Eine sichere Anlageoption?
Definition, Sicherheit & Rendite von Pfandbriefen
Pfandbriefe sind in der Finanzwelt nicht neu und werden oft als eine verlässliche Investitionsmöglichkeit angesehen. Ihre rechtliche Verankerung und ihre hohe Sicherheit machen sie für viele Anlegerinnen und Anleger zu einem bevorzugten Wertpapier.
Doch wie funktionieren sie genau und welche Arten von Pfandbriefen gibt es?
Das Wichtigste in Kürze: Pfandbriefe kurz zusammengefasst
Definition: Der Pfandbrief ist eine Art von Anleihe, die eine Bank herausgibt, wobei diese durch bestimmte Sicherheiten, wie zum Beispiel Immobilien, gedeckt ist.
Verzinsung: Der Zinssatz von Pfandbriefen ist im Allgemeinen stabiler, jedoch geringfügig niedriger als bei anderen Anleihen, da sie durch die Deckungsmasse abgesichert sind.
Sicherheit: Pfandbriefe gelten als besonders sicher, da sie durch das Pfandbriefgesetz (PfandBG) reguliert und durch qualitativ hochwertige Deckungswerte, wie Hypotheken, gesichert sind.
Laufzeit: Die durchschnittliche Laufzeit eines Pfandbriefs kann zwischen 5 und 10 Jahren variieren. Allerdings gibt es auch Pfandbriefe mit kürzeren oder längeren Laufzeiten, je nach den Bedürfnissen der Anlegenden und dem Refinanzierungsbedarf des Kreditinstituts.
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Einfach erklärt: Was sind Pfandbriefe?
Ein Pfandbrief ist eine Schuldverschreibung, die von spezialisierten Kreditinstituten, den sogenannten Pfandbriefbanken, herausgegeben wird. Gemäß dem Pfandbriefgesetz (PfandBG) sind sie durch bestimmte Deckungswerte abgesichert, darunter Hypotheken, Schiffspfandbriefe oder Flugzeugpfandbriefe.
Anlegerinnen und Anleger, die sich dazu entscheiden, einen Pfandbrief zu kaufen, können von einem hohen Maß an Sicherheit profitieren. Dies liegt daran, dass die Rückzahlung der Pfandbriefe durch die Deckung, bestehend aus Hypotheken oder anderen Wertpapieren, gewährleistet ist. Diese Art der Absicherung macht Pfandbriefe besonders attraktiv für konservative Investorinnen und Investoren.
Arten von Pfandbriefen
Es gibt verschiedene Arten von Pfandbriefen. Die bekanntesten sind sicherlich die Hypothekenpfandbriefe, die durch Hypotheken abgesichert sind. Doch auch Schiffspfandbriefe und Flugzeugpfandbriefe spielen eine Rolle, insbesondere in spezialisierten Segmenten des Marktes. Die Refinanzierung durch diese Instrumente ermöglicht es den Pfandbriefbanken, langfristige Kredite zu gewähren.
Diese Pfandbriefe gibt es:
- Hypothekenpfandbriefe: Die klassische Art, meist durch Immobilien besichert.
- Öffentliche Pfandbriefe: Die Bank bekommt ihre Sicherheiten von der öffentlichen Hand.
- Schiffspfandbriefe: Wie der Name schon sagt, geht's um Schiffe!
- Flugzeugpfandbriefe: Genau, die Sicherheit ist hier ein Flugzeug.
Hypotheken- und öffentliche Pfandbriefe spielen jedoch die Hauptrolle – sie machen fast 98 % aller Pfandbriefe aus.
Was hat es mit dem Jumbo-Pfandbrief auf sich?
Der Jumbo-Pfandbrief ist eine besondere Form von Pfandbriefen. Warum „Jumbo“? Weil er riesig ist! Ein Jumbo-Pfandbrief hat ein Emissionsvolumen von mindestens 1 Milliarde Euro. Jumbo-Pfandbriefe sind in der Regel stärker standardisiert als herkömmliche Pfandbriefe. Das erleichtert den Handel und die Bewertung dieser Wertpapiere.
Die Einführung des Jumbo-Pfandbriefs in den 1990er Jahren in Deutschland hatte das Ziel, den Pfandbriefmarkt zu beleben und international wettbewerbsfähiger zu machen. Mit dem Jumbo-Pfandbrief konnten größere Investitionssummen angezogen und der Handel dieser besicherten Schuldverschreibungen intensiviert werden.
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Wie sicher sind Pfandbriefe?
Pfandbriefe gelten traditionell als eine der sichersten Anlageformen auf dem Kapitalmarkt. Die Sicherheit dieser Schuldverschreibungen ist durch das PfandBG und die darin festgelegten Anforderungen an die Deckungsmasse gewährleistet. Die Rechte der Pfandbriefgläubiger stehen hierbei stets im Fokus, was die Anlegerinnen und Anleger zusätzlich schützt.
Anlegende, die in Pfandbriefe investieren, profitieren außerdem von einer sogenannten „doppelten Sicherheit“. Erstens haftet das ausgebende Kreditinstitut (zum Beispiel Hypothekenbanken) für die Rückzahlung des Pfandbriefs. Zweitens sind Pfandbriefe durch Deckungswerte, wie Hypotheken oder öffentliche Forderungen, besichert. Das bedeutet, dass selbst im Insolvenzfall des Kreditinstituts die Deckungswerte zur Befriedigung der Pfandbriefgläubiger verwendet werden können. Diese Deckungswerte werden in einem sogenannten Deckungsregister festgehalten, welches regelmäßig überprüft wird, um sicherzustellen, dass die Werte den ausstehenden Pfandbriefen entsprechen.
Geht die hohe Sicherheit bei Pfandbriefen mit geringer Rendite einher?
Die Rendite für Pfandbriefe variiert je nach Marktbedingungen und Laufzeit. Grundsätzlich sind die Zinsen für Pfandbriefe jedoch stabil, was sie zu einer beliebten Anlageoption macht. Aktuell liegen die Zinsen in einem moderaten Bereich, wobei der genaue Zinssatz von Pfandbriefen je nach Anbieter und Laufzeit abweichen kann.
Diese Punkte solltest du bei der Rendite von Pfandbriefen beachten:
- Niedrigeres Risiko, niedrigere Rendite: Aufgrund ihrer hohen Sicherheit, die durch strenge gesetzliche Regelungen und eine gute Bonität der ausgebenden Institute gegeben ist, bieten Pfandbriefe in der Regel eine geringere Rendite im Vergleich zu risikoreicheren Anlageklassen. Dies spiegelt das klassische Prinzip wider, dass ein höheres Risiko mit höherer Rendite einhergeht und umgekehrt.
- Einfluss des Zinsumfelds: Die Rendite von Pfandbriefen ist eng mit dem allgemeinen Zinsniveau verbunden. In einem Niedrigzinsumfeld, wie es in den letzten Jahren in vielen Ländern vorherrschte, sind auch die Erträge niedriger. Bei einem Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus können auch die Renditen steigen.
- Laufzeitabhängigkeit: Wie bei anderen Anleihen auch, kann die Rendite von Pfandbriefen je nach Laufzeit variieren. In der Regel bieten längere Laufzeiten höhere Renditen, um Anlegerinnen und Anleger für das höhere Zinsänderungsrisiko zu entschädigen.
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Welche Risiken gibt es im Detail?
Pfandbriefe gelten im Allgemeinen als relativ sichere Anlagen. Allerdings sind sie, wie jedes Finanzinstrument, nicht völlig frei von Risiken.
Folgende Risiken können bei Pfandbriefen auftreten:
- Zinsänderungsrisiko: Wenn die allgemeinen Marktzinsen steigen, sinken in der Regel die Kurse der bereits ausgegebenen festverzinslichen Wertpapiere. Wer in so einer Situation verkaufen muss, könnte Verluste erleiden.
- Bonitätsrisiko des Emittenten: Obwohl Pfandbriefe durch eine Deckungsmasse abgesichert sind, besteht immer noch ein geringes Risiko, dass der ausgebende Emittent zahlungsunfähig wird und seine Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann.
- Liquiditätsrisiko: Abhängig von Marktbedingungen kann es schwierig sein, Pfandbriefe vor Fälligkeit zu verkaufen, oder es könnten Abschläge auf den erzielbaren Preis hingenommen werden müssen.
- Gesetzliches oder regulatorisches Risiko: Änderungen in den gesetzlichen oder regulatorischen Rahmenbedingungen könnten die Attraktivität von Pfandbriefen beeinflussen.
- Inflationsrisiko: Bei einer höheren Inflation kann die Realrendite von Pfandbriefen negativ werden, insbesondere wenn die nominalen Zinsen niedrig sind.
- Risiko der Deckung: Auch wenn die Deckungsmasse (zum Beispiel Hypotheken) im Allgemeinen als sicher gilt, können in Krisenzeiten oder bei Marktverwerfungen die zugrunde liegenden Vermögenswerte an Wert verlieren, was das Sicherheitspolster verringern kann.
- Risiko der Konzentration: Wenn der Emittent eines Pfandbriefs in einer speziellen Branche oder Region stark engagiert ist, kann dies zu einem erhöhten Risiko führen, falls es in diesem Bereich zu wirtschaftlichen oder finanziellen Problemen kommt.
- Währungsrisiko: Dies betrifft vor allem Investorinnen und Investoren, die in Pfandbriefe in einer anderen Währung als ihrer eigenen investieren. Wechselkursschwankungen können die Rendite beeinflussen.
- Deckungsregister: Ein weiteres Risiko könnte in der Führung und Aktualität des Deckungsregisters liegen, sollte dieses nicht korrekt geführt oder überwacht werden.
Pfandbriefe – Ein sicherer Hafen in der Finanzwelt
Wie kann man Pfandbriefe kaufen?
Wer in Pfandbriefe investieren möchte, hat mehrere Optionen. Man kann einen Pfandbrief direkt kaufen oder in spezialisierte Pfandbrief-ETFs investieren. Diese bieten eine Möglichkeit, in einen Pool von Pfandbriefen zu investieren und somit von einer breiteren Diversifizierung zu profitieren.
Viele Banken, vor allem Pfandbriefbanken und Hypothekenbanken, bieten Pfandbriefe direkt zum Kauf an. In der heutigen Zeit bieten auch viele Online-Broker Pfandbriefe an. Über deren Handelsplattformen kann man nach verfügbaren Pfandbriefen suchen und diese direkt online kaufen. Einige Pfandbriefe sind auch an Börsen gelistet und können wie Aktien oder andere Wertpapiere über einen Börsenmakler oder eine Handelsplattform erworben werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass bei jeder Pfandbriefemission unterschiedliche Konditionen und Laufzeiten angeboten werden können.
Pfandbrief-ETFs: Was ist das?
Neben den traditionellen Pfandbriefen gibt es auch spezielle Pfandbrief-ETFs, die es Anlegerinnen und Anlegern ermöglichen, in einen Pool von Pfandbriefen zu investieren, was zusätzliche Möglichkeiten zur Diversifikation bietet.
Einige Vorteile von ETFs auf Pfandbriefe sind:
- Diversifikation: Ein ETF hält in der Regel eine Vielzahl von Pfandbriefen, wodurch das Risiko im Vergleich zum Kauf von Einzeltiteln verringert wird.
- Liquidität: ETFs werden an Börsen gehandelt, was den Kauf und Verkauf erleichtert.
- Transparenz: ETFs veröffentlichen ihre Bestände, sodass Anlegerinnen und Anleger genau wissen, in welche Pfandbriefe oder andere Wertpapiere investiert wird.
- Kosten: Im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds haben ETFs oft niedrigere Verwaltungsgebühren.
Fazit: Pfandbriefe – Solide Anlage mit Blick auf Sicherheit und Rendite
Pfandbriefe haben sich als zuverlässige und solide Finanzinstrumente erwiesen. Ihre strenge Regulierung und die zugrunde liegenden Deckungswerte, wie Hypotheken oder öffentliche Kredite, machen sie zu einer stabilen Investition, insbesondere in unsicheren Wirtschaftszeiten.
Doch in einer Welt sich ständig wandelnder Finanzprodukte könnte es sinnvoll sein, über den traditionellen Pfandbrief hinauszudenken. Wer breit diversifizieren möchte und auf einfache Handhabung Wert legt, könnte von ETFs profitieren. Pfandbrief-ETFs bündeln verschiedene Pfandbriefe in einem Produkt. Sie ermöglichen es Anlegenden, die Vorteile der Pfandbriefe auszunutzen, dabei aber auch von der Diversifikation und Liquidität eines ETFs zu profitieren.
Während Pfandbriefe einen spezifischen Teil des Anleihenmarktes darstellen, bieten Anleihen-ETFs eine breitere Streuung über verschiedene Arten von Schuldverschreibungen. So kann man in den gesamten Anleihenmarkt oder in bestimmte Segmente, zum Beispiel Unternehmens- oder Staatsanleihen, investieren.
Und für jene, die regelmäßig und langfristig investieren möchten, könnten ETF-Sparpläne genau das Richtige sein. Diese ermöglichen es, monatlich feste Beträge in ausgewählte ETFs zu investieren und so vom Zinseszinseffekt zu profitieren.