Aktienarten

Überblick über Formen, Rechte und Unterschiede


Aktien gehören zu den beliebtesten Anlageformen, doch nicht alle sind gleich. Je nach Rechten, Übertragbarkeit, Stückelung oder Ausgabezeitpunkt unterscheidet man verschiedene Arten von Aktien. Wer gezielt in bestimmte Aktienformen investieren möchte, sollte diese Unterschiede genau kennen.

In diesem Ratgeber zeigen wir dir, welche Aktienarten und Unterscheidungskriterien es gibt, welche Rechte und Pflichten bei verschiedenen Aktienarten bestehen und worauf du beim Kauf achten solltest.

Tipp: Über die Aktien-Suche von extraETF kannst du ganz einfach passende Aktien für dein Portfolio finden.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles über die häufigsten Aktienarten

  • Stammaktien: Stammaktien sind Aktien mit Stimmrecht und häufig auch Dividendenanspruch.

  • Vorzugsaktien: Vorzugsaktien sind Aktien mit Vorrechten bei Dividenden, die kein Stimmrecht haben.

  • Inhaberaktien: Inhaberaktien sind frei handelbare Aktien, deren Übertragung anonym und nicht namentlich erfasst wird.

  • Namensaktien: Im Aktienregister der AG eingetragene Aktien mit Namen, Geburtsdatum, Adresse und Stückzahl der gehaltenen Aktien.

  • Nennwertaktien: Nennwertaktien sind Aktien mit festem Nominalwert und Anteil am Grundkapital.

  • Stückaktien: Aktien mit gleichem prozentualen Anteil an der AG.

  • Junge Aktien: Bei Kapitalerhöhungen neu ausgegebene Aktien, die teilweise noch nicht dividendenberechtigt sind.

  • Alte Aktien: Alte Aktien sind bereits im Umlauf befindliche Aktien mit vollen Aktionärsrechten.

  • Weitere Arten von Aktien: Investoren unterscheiden z.B. zwischen Growth-, Value-, Blue-Chip-, Momentum- und Dividendenaktien.

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Was sind Aktienarten?

Definition: Was sind Aktienarten?

Eine Aktie ist ein Wertpapier, das einen Anteil an einem Unternehmen bzw. an dessen Grundkapital verbrieft. Damit wird der Inhaber einer Aktie zum Miteigentümer gemacht. Je mehr Aktien du hältst, desto größer ist dein Anteil, einschließlich möglicher Dividenden, also Gewinnbeteiligungen. Aktien werden meist an der Börse gehandelt, wo Angebot und Nachfrage den Aktienkurs bestimmen. Die verschiedenen Formen dieser Anteile an einem Unternehmen werden als Aktienarten bezeichnet – je nach Rechten, Übertragbarkeit, Stückelung, Emissionszeitpunkt oder anderen Merkmalen.

Grundsätzlich lässt sich jede Aktie oft in mehrere Kategorien einordnen, beispielsweise nach der Art der Rechte, der Übertragung, des Ausgabezeitpunkts oder der Beteiligung am Grundkapital.

Übersicht Aktienarten

Die wichtigsten Aktiengattungen lassen sich nach den folgenden Eigenschaften gliedern:

  • Übertragbarkeit: Inhaberaktien, Namensaktien, vinkulierte Namensaktien
  • Stimmrecht: Stammaktien, Vorzugsaktien
  • Unternehmensanteil: Nennwertaktien, Stückaktien
  • Emission (Ausgabezeitpunkt): Junge Aktien, Alte Aktien
  • Handelbarkeit: Börsengehandelte Aktien, nicht börsengehandelte Aktien

Je nach Zweck, Struktur und Zielgruppe können sich Aktienarten in wichtigen Punkten unterscheiden. Bei der Ausgabe von Aktien legen Unternehmen fest, welche Rechte damit verbunden sind und wie die Übertragung ablaufen soll. Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Arten von Aktien komprimiert zusammen.

Überblick Aktienarten
Quelle: extraETF Research, Stand: 08/2025.

Im Folgenden schauen wir uns die Kriterien zur Unterscheidung von Aktienarten genauer an.

Kriterien zur Unterscheidung von Aktienarten

Übertragbarkeit: Wer darf die Aktie besitzen?

Inhaberaktien

Diese Aktien gehören dem jeweiligen Besitzer, ohne dass die Aktiengesellschaft (AG) dessen Namen kennen muss. Inhaberaktien können einfach und formlos weiterverkauft und übertragen werden, was sie für den Börsenhandel ideal macht. Bei Inhaberaktien ist der Name des Besitzers nur der Depotbank oder der Clearingstelle bekannt. Durch diese Anonymität ist es für das Aktienunternehmen schwierig und umständlich, mit den Anteilseignern in Kontakt zu treten.

Namensaktien

Eine Namensaktie wird auf eine bestimmte Person ausgestellt. Um Rechte wie die Teilnahme an der Hauptversammlung auszuüben, muss die Inhaberin oder der Inhaber im Aktienregister eingetragen sein. Dort sind dann der Name, das Geburtsdatum, die Adresse und die Stückzahl der Aktien, die der Anteilseigner hält, verzeichnet. Das ist für das Unternehmen praktisch, da es so direkt mit den eigenen Aktionären in Kontakt treten kann, ohne zusätzlich die depotführende Bank mit einzubeziehen. Bei der Übertragung einer Namensaktie, ist die Aktualisierung der Informationen im Aktienregister erforderlich, wofür meist eine Gebühr erhoben wird.

Vinkulierte Namensaktien

Vinkulierte Namensaktien sind eine Sonderform: Die Übertragung dieser Aktien ist nur mit Zustimmung der Aktiengesellschaft bzw. dessen Vorstands möglich. Eine Ablehnung der Übertragung ist daher möglich. So schützen sich Unternehmen beispielsweise vor feindlichen Übernahmen.

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Stimmrecht: Wer darf mitbestimmen?

Stammaktien

Stammaktien sind die klassische Aktienform mit vollem Stimmrecht auf der Hauptversammlung. Stammaktionäre dürfen z.B. bei Dividendenbeschlüssen mitentscheiden.

Vorzugsaktien

Wer als Aktionär auf ein Stimmrecht verzichtet, erhält im Gegenzug Vorrechte, meist in Form einer höheren oder bevorzugten Dividende. Das ist für Privatanleger oft attraktiver als das Mitbestimmungsrecht. Das macht besonders dann Sinn, wenn das Mitbestimmungsrecht ohnehin keinen Einfluss auf das Unternehmen hätte.

Anteil am Grundkapital: Wie groß ist mein Unternehmensanteil?

Stückaktien

Stückaktien repräsentieren alle denselben prozentualen Anteil am Grundkapital. In Deutschland sind Stückaktien besonders verbreitet. Je mehr Stückaktien sich in deinem Besitz befinden, umso größer kann bei Stammaktien dein Mitspracherecht in der Aktiengesellschaft sein. Da Stückaktien an der Börse gehandelt werden, wird ihr Wert durch Angebot und Nachfrage im Börsenhandel bestimmt.

Nennwertaktien

Jede Aktie hat einen festen Nominalwert (z.B. 5 €). Der Anteil am Grundkapital ergibt sich aus der Summe der Nennwerte. Bei der Ausgabe einer Nennwertaktie durch ein Unternehmen, entspricht der Preis mindestens dem Nennwert. Da sich Nennwertaktien teurer weiterverkaufen lassen, kann ihr Wert höher als der Nennwert sein.

 

Ausgabezeitpunkt: Wann wurde die Aktie ausgegeben?

Junge Aktien

Junge Aktien sind neu ausgegebene Aktien, z.B. im Rahmen einer Kapitalerhöhung. Bisherige Anteilseigner, die bereits Aktien des Unternehmens besitzen, bekommen sie bevorzugt angeboten. Dadurch erhalten sie die Option, die bisherige Höhe ihres prozentualen Anteils weiter inne zu haben. Junge Aktien sind zunächst oft nur eingeschränkt dividendenberechtigt, bis zur nächsten Hauptversammlung und werden später gleichgestellt. Damit gilt sie auch vom Namen her nicht mehr als junge Aktie.

Alte Aktien

Diese Aktien waren bereits vor der Kapitalerhöhung im Umlauf. Alte Aktien sind vollständig dividenden- und stimmrechtsberechtigt, weswegen sie auch höher gehandelt werden.

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Abkürzungen und Symbole von Aktienarten

Viele Aktien lassen sich bereits am Namen erkennen. Hier einige Beispiele:

AktienartGeläufige Kürzel
NamensaktienNAM, Nam., N
VorzugsaktienVorz., VA, Vz., V
InhaberaktienInh., I, INH
NennwertaktienNW, Nennw., NENN.
Quelle: extraETF, Stand: 08/2025.

Hinweis: Erscheint kein Kürzel, handelt es sich in der Regel um Stammaktien und Stückaktien.

Aktienarten nach Unternehmensgröße

Je nach Höhe der Marktkapitalisierung – also dem aktuellen Börsenwert eines Unternehmens – werden unterschiedliche Aktienklassen unterschieden. Diese Einteilung ist besonders relevant für Anleger, die ihr Portfolio nach Stabilität oder Wachstumschancen strukturieren möchten.

AktienartMarktkapitalisierungEigenschaften
Micro-Cap-Aktienunter 300 Mio. €Sehr spekulativ, geringe Liquidität, hohe Kursschwankungen
Small-Cap-Aktien300 Mio. € bis 2 Mrd. €Höheres Risiko, aber auch starkes Wachstumspotenzial
Mid-Cap-Aktien2 Mrd. € bis 10 Mrd. €Meist gute Balance zwischen Renditechancen und Stabilität
Large-Cap-Aktien10 Mrd. € bis 200 Mrd. €Etablierte Unternehmen mit hoher Marktreife und oft verlässlichen Dividenden
Mega-Cap-AktienÜber 200 Mrd. €Globale Konzerne mit hoher Börsenbewertung und meist starker Marktposition
Quelle: extraETF Research, Stand: 08/2025.

Beachte: Die Einstufung nach Marktkapitalisierung ist nicht weltweit einheitlich. Was z.B. in Europa als Mid-Cap gilt, kann in den USA bereits als Small-Cap eingestuft werden. Auch Indizes wie der deutsche Nebenwerteindex SDAX enthalten teilweise Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 10 Mrd. €, was zeigt, dass es regionale Unterschiede bei der Einstufung gibt. Es gilt zudem, dass kleinere Unternehmen oft ein höheres Wachstumspotential als Großunternehmen haben können, aber dafür auch risikoreicher sind.

Aktienarten nach Branche oder Sektor

Eine weitere Möglichkeit, Aktien zu klassifizieren, ist die Einteilung nach dem jeweiligen Wirtschaftssektor. Der Global Industry Classification Standard (GICS) ordnet börsennotierte Unternehmen elf übergeordneten Branchen zu.

  • Energie
  • Industrien
  • Immobilien
  • Basiskonsumgüter
  • Nicht-Basiskonsumgüter
  • Werkstoffe
  • Finanzwerte
  • Informationstechnologie
  • Gesundheitspflege
  • Versorger
  • Kommunikation

Branchen oder Sektoren als Aktienart heranzuziehen, macht oft Sinn, weil Unternehmen derselben Branche häufig ähnlich auf wirtschaftliche Entwicklungen oder politische Entscheidungen reagieren. So bewegen sich beispielsweise viele Technologieaktien bei Zinssenkungen gemeinsam nach oben. Wer gezielt auf bestimmte Sektoren setzen möchte, kann dies über Einzelaktien oder spezialisierte Sektor-ETFs tun. Signifikante Korrelationen zeigen sich mitunter auch bei Kategorisierungen von Aktien nach Regionen, Ländern oder Währungen.

Für eine breite Diversifikation empfiehlt es sich jedoch, Aktien aus unterschiedlichen Branchen zu kombinieren, da sich so branchenspezifische Risiken besser ausgleichen lassen.

Beispiele für weitere Aktienarten

Neben den klassischen Aktienarten gibt es zahlreiche weitere Typen, die sich etwa nach Zielgruppe, Anlagestrategie oder Unternehmensmerkmalen unterscheiden. Hier ein paar Beispiele.

  • Belegschaftsaktien: Aktien, die an Mitarbeitende ausgegeben werden – oft vergünstigt, um diese langfristig an das Unternehmen zu binden.
  • Volksaktien: Ein allgemeiner Begriff für Aktien, die bei Privatisierungen gezielt an die breite Bevölkerung ausgegeben werden.
  • Growth-Aktien: Growth-Aktien sind Aktien von wachstumsstarken Unternehmen mit hohem Kurspotenzial, die oft keine Dividende ausschütten.
  • Value-Aktien: Value-Aktien sind unterbewertete Aktien mit stabilem Geschäftsmodell für langfristige Investoren.
  • Dividendenaktien: Dividendenaktien sind Aktien mit regelmäßigen Ausschüttungen und daher bei einkommensorientierten Anlegern beliebt. Zum Beispiel im Rahmen einer Dividendenstrategie.
  • Blue-Chip-Aktien: Blue-Chip-Aktien sind solide Aktien großer Unternehmen mit stabilen Erträgen und hoher Marktkapitalisierung.
  • Momentum-Aktien: Momentum-Aktien sind Aktien mit einem starken Aufwärtstrend, bei denen Anleger auf eine kurzfristige Fortsetzung der Kursdynamik setzen.

Fazit:
Welche Aktienart ist die richtige für dich?

Die Wahl der Aktienart hängt von deinem Finanzwissen, deinen Zielen, deiner Risikobereitschaft und deinen Vorstellungen zur Mitbestimmung ab. Wer ein passives Einkommen sucht, bevorzugt möglicherweise Vorzugsaktien oder Dividendenaktien. Wer sich aktiv einbringen möchte, setzt auf Stammaktien. Ein Mix verschiedener Aktienklassen kann dein Portfolio optimal diversifizieren und Risiken ausgleichen. Eine breite, globale Risikostreuung lässt sich beispielsweise mit Welt-Aktien-ETFs erreichen.

Über die Aktien-Suche kannst du gezielt und bequem nach Aktien suchen und deren Aktienart ermitteln. Ein besonders praktisches Tool ist zudem unser Aktien-Vergleich, mit dem du die für dich interessanten Aktien, vergleichen und einander gegenüberstellen kannst.

Häufig gestellte Fragen zu Aktienarten

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