20. Juni 2017
myPension Rogier Minderhout

20 Fragen an Insurtech myPension

myPension ist die erste digitale Altersvorsorge in Deutschland. Mit ETF-Weltportfolio und Versicherungsmantel erreicht myPension ein Kosten-Rendite-Verhältnis, bei dem auf lange Laufzeit selbst Robo-Advisor nur schwierig mithalten können. Das EXtra-Magazin sprach dazu mit Gründer und Geschäftsführer Rogier Minderhout.

1. Bitte stellen Sie uns Ihr Unternehmen kurz vor.

myPension ist die erste digitale Altersvorsorge Deutschlands. Durch niedrige Kosten, hohe Renditen und Steuerersparnisse können sich Sparer auf ein hohes Vermögen im Alter freuen. Außerdem ist unser Produkt vollkommen flexibel –der Kunde kann seinen Beitrag immer ändern – oder Geld entnehmen.

2. Welche Erfahrung im Bereich Vermögensverwaltung kann Ihr Team vorweisen?

Wir haben viele Jahre Erfahrung im Finanzmarkt. Ich war als Banker u.A. bei Goldman Sachs tätig. Unser Senior Advisor Klaus Schmidt war lange Vorstand der ING *-DiBa.

3. Worin unterscheiden Sie sich zu einem Angebot von einer klassischen Bank bzw. Versicherung?

Unser Produkt ist günstiger, flexibler, digitaler und renditestärker als die klassische Rentenversicherung.

4. Warum sollte sich ein Anleger für Ihr Angebot entscheiden?

Jeder Mensch möchte für sein Alter vorsorgen. Unser Produkt bietet die volle Kontrolle. Das Online Account gibt Einblick in eingezahlte Beiträge, aufgelaufene Rendite und voraussichtliche Rente. Änderungen führt der Kunde online durch. Das Geld wird nach wissenschaftlichen Vorgaben angelegt. Die Kosten sind transparent und niedrig.
Für die Altersvorsorge ist das revolutionär.

Video: Warum schwarze Schafe bald Geschichte sind

5. Über welche Bank wickeln Sie die Wertpapiertransaktionen des Kunden ab?

Das Guthaben wird bei unserem Versicherungspartner myLife aufbewahrt. myLife nutzt die Bethmann Bank in Frankfurt als Treuhänder.
Wichtig ist hier zu bemerken, dass im Fall einer Insolvenz (von myPension, myLife oder Bethmann) das Guthaben rechtlich nicht betroffen ist. Sollte es hierzu kommen, kann man es einfach auf einen anderen Anbieter übertragen, inkl . der Erträge und Steuervorteile.

6. Wie sieht Ihre Anlagestrategie aus?

Das Geld wird passiv angelegt. Erst vollständig in Aktien und gegen Renteneintritt zunehmend in Anleihen.
Eine langfristige Anlage – und das ist die Altersvorsorge – muss die hohen Renditen von Aktien nutzen. Dafür haben wir ein Weltportfolio mit über 3.000 Einzeltiteln auf fünf Kontinenten entwickelt. Die Gewichtung innerhalb des Portfolios entspricht der regionalen Marktkapitalisierung. So sieht eine rationelle langfristige Anlage aus.
In den letzten 15 Jahren lieferte dieses Portfolio eine Rendite von 6,6% bei monatlicher Einlage, trotz Finanzkrisen.
Ab zehn Jahren vor Renteneintritt wird bis zu 70% des Guthabens in Anleihen umgeschichtet. So lasst sich vermeiden, dass ein Börsenrückgang kurz vor Renteneintritt das Vermögen unmittelbar verringert. Dafür nutzen wir in ein Portfolio mit etwa 300 Euro-nominierte Unternehmens- und Staatsanleihen. Diese sogenannte „Lifecycle“ Umschichtung kann der Kunde auf Wunsch aber auch ausschalten.

7. Wie führen Sie einen Anleger auf die zu ihm passende Anlagestrategie?

Bei uns gibt es nur das Standardportfolio mit optionaler Lifecycle Umschichtung.
Bewusst verzichten wir auf unterschiedlichen Portfolien an Hand einer Selbsteinschätzung des Kunden. Auf Grund der Langfristigkeit der Altersvorsorge ist die Anlagestrategie eindeutig. Auch ein Geringverdiener sollte langfristig in breit gestreuten Aktien investieren.
Die typischen Fragen nach „Chancenorientierung“ und „Sicherheitsbedürfnis“ sind da eher kontraproduktiv. Zu leicht würde der Kunde sich für eine kurzfristig risikoarme Anlage entscheiden und so langfristig hohe Renditen verpassen. So entstehen über die Zeit enorme Vermögenseinbußen.
Auch sicherheitsorientierte Kunden sollten anfangs in Aktien anlegen und erst gegen Renteneintritt über die erwähnte „Lifecycle“ Option in risikoarme Anleihen umschichten.

8. In welche Anlageklassen investieren Sie?

Wir investieren in passive Aktien- und Anleihenfonds. Bekanntlich verzeichnen passive Fonds über längeren Zeithorizonten fast immer eine höhere Rendite als aktiv gemanagte Fonds. Dabei sind passive Fonds viel günstiger.

9. In welche Wertpapiere investieren Sie und warum?

Unsere ETFs stammen von Vanguard. Vanguard ist der zweitgrößten Vermögensverwalter der Welt und bietet ausschließlich passive Fonds an. Die ETFs replizieren die Aktien- und Anleihenindizes physisch. Zudem wird keine Wertpapierleihe betrieben.
Vanguard steht für niedrige Kosten und Transparenz. Genau wie wir.

10. Wer ist bei Ihnen für die Umsetzung der Anlagestrategie verantwortlich?

Wir haben unsere Anlagestrategie speziell für die Altersvorsorge an der Goethe Universität in Frankfurt entwickelt. Die Umsetzung erfolgt nach Einlage automatisch.

11. Was passiert mit den Dividenden und Zinsen die das Portfolio erwirtschaftet?

Diese werden direkt wieder angelegt.

12. Wie oft findet ein Rebalancing statt und wie führen Sie es durch?

Alle drei Monate findet ein Rebalancing statt.

13. Was kostet Ihr Angebot? Welche Gebühren fallen an?

Wir verlangen eine einmalige Einrichtungsgebühr von 149 Euro sowie eine jährliche Kontoführungsgebühr von 36 Euro. Dazu kommen laufend 0,69 Prozent des Guthabens, worin die Fondskosten bereits enthalten sind. Ausgabeabschläge und sonstige versteckte Kosten gibt es bei uns nicht. So sind Beitragsänderungen, Zu- und Auszahlungen sowie das Aussetzen von Beiträgen kostenlos. Übrigens ist auch eine Kündigung kostenfrei.
Aus unseren Kosten ergibt sich eine Gesamtkostenquote („Reduction in Yield“) von 0,82% pro Jahr (bei 30 Jahren Laufzeit). Im Vergleich zu anderen Rentenversicherungen mit typischen Kosten von 1,5%-2,0% pro Jahr sind wir also sehr günstig. Aber auch alle mir bekannte Fintechs sind teurer als wir.
Dabei sollte man noch beachten, dass der Kunde bei uns innerhalb eines Versicherungsmantels anspart. Das heißt, Kapitalerträge werden in der Ansparphase nicht versteuert. Man spart sich also die Abgeltungsteuer von 25 % (plus Soli und KiSt). Erst ab Renteneintritt werden die Erträge versteuert, und dann zu einem günstigen Steuersatz.
Über die Laufzeit entsteht so ein Vorteil von 0,5% – 1,0% pro Jahr gegenüber einem Fondssparplan. Der myPension Vertrag bezahlt sich quasi selbst!

14. Wie kann ein Interessent bei Ihnen Kunde werden?

Die Anmeldung erfolgt komplett digital über www.mypension.de *.

15. Welche Kontaktmöglichkeiten bei Fragen bieten Sie einem Anleger?

Einfach per Telefon, Mail oder Chat. Wir sind von 9 Uhr bis 19 Uhr erreichbar.

16. Welchen Mindestanlagebetrag gibt es?

Wenn man monatlich sparen möchte, gilt am Anfang ein Mindestbeitrag von € 25. Der Monatsbeitrag kann aber auch auf € 0 gestellt werden. Dann soll der Einmalbeitrag am Anfang mindestens € 1.000 betragen.

17. Wie flexibel kommt ein Anleger wieder an sein Kapital? Gibt es Bindefristen?

Der Kunde kann monatlich Geld abheben. Es gibt keine Bindefristen. Für den Steuervorteil sollte der Kunde aber der „12/62“ Regel beachten. Wenn er vor dem 62. Lebensjahr, oder nach weniger als 12 Jahren, Geld entnimmt, fällt die normale Kapitalertragssteuer wie bei einem Fondssparplan an.

18. Bieten Sie die Möglichkeit zusätzliche Einzahlungen z. B. durch einen Sparplan zu ermöglichen? Wie hoch ist die Mindestsparrate?

Kunden können immer flexibel Einmalzahlungen tätigen. Die Mindesthöhe beträgt € 250. Der Monatsbeitrag sollte mindesten € 25 betragen.

19. Welchen rechtlichen Status hat Ihr Unternehmen (34c, Finanzportfolioverwaltung, etc.)

Rechtlich sind wir ein Versicherungsmakler mit Erlaubnis nach § 34d Abs. 1 GewO.

20. In welchen Ländern bieten Sie Ihren Service an?

Wir sind nur in Deutschland aktiv. Hier gibt es noch genug zu tun!

Mehr über das Insurtech erfahren Sie auf unserer myPension-Themenseite.

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