8. Juli 2021
Silber hat (k)eine große Zukunft.

Silber hat (k)eine große Zukunft

Silber steht immer im Schatten von Gold. Doch gerade Silber erscheint aktuell günstig. Das Edelmetall ist über ETCs investierbar.

Vergangenes Jahr haben – vor dem Hintergrund der weitreichenden Unsicherheiten der Corona-Pandemie – Edelmetalle wie Gold und Silber ein Comeback erlebt. Aktuell ist vor allem Silber günstig. Einkaufen und liegenlassen, lautet die Devise.

Silber auf dem Vormarsch

Getrieben durch die Höchststände, Angst vor Rücksetzern und der nahenden Ankunft der Inflation investieren die Anleger weiter zuverlässig in Edelmetalle. Silber liegt mit knapp 28 US-Dollar (rund 23 Euro) pro Unze 45 Prozent höher als im Juni 2020. Gold notiert mit knapp 1.900 US-Dollar (rund 1.560 Euro) pro Feinunze etwa elf Prozent höher. Experten halten einen Goldpreis von deutlich mehr als 4.000 US-Dollar (3.000 Euro) bis zum Jahr 2023 für möglich.

Trotzdem ist für Anleger Silber trotz der Preissteigerungen in den vergangenen zwölf Monaten die bessere Alternative. Das Edelmetall wird bei vielen industriellen Anwendungen genutzt und damit kontinuierlich verbraucht. Solange Silber nicht stärker recycelt wird, sind etwa zwei Drittel der weltweiten Jahresförderung weg vom Markt. Der Bedarf an Silber kann also auf natürlichem Wege durch den Abbau nicht mehr ewig gedeckt werden. Aller Wahrscheinlichkeit kann Silber nur noch gut 20 Jahre lang gefördert werden. Silber ist daher weiterhin eine klare Kaufempfehlung mit einer langfristig hochinteressanten Perspektive.

Zumal Silber-Positionen wesentlich leichter in einem Portfolio aufzubauen sind als Gold. Der Erwerb von Goldmünzen oder Barren in vernünftigen Größen ist teuer und nicht für jeden darstellbar. In einer gemischten Portfoliostruktur sollten natürlich beide Edelmetalle mit einer Gewichtung von zehn bis 15 Prozent eine Rolle spielen.

Tipp: Hier finden Sie eine Auflistung von Silber-ETCs.

Wichtig ist, das Silber physisch zu besitzen. Investoren gewinnen so höchste Sicherheit, da ihnen das Edelmetall gehört und nicht über ein Wertpapier abgebildet wird. Dieses ist gegebenenfalls starken Schwankungen unterworfen. Bei einer Münze oder einem Barren kann das nicht passieren. Alternativ kommt für eine Depotanlage einer der gängigen ETCs infrage.

Silber als Zahlungsmittel

Im Notfall eignet sich Silber bei einer zumindest theoretisch denkbaren massiven Geldentwertung als Zahlungsmittel und alternative Währung. Gerade Silbermünzen wären aufgrund der kleinen Stückelungen leicht einzusetzen. Das Edelmetall in Form von Münzen und Barren schafft damit einen zusätzlichen Sicherheitspuffer.

Über den Autor: Rainer Beckmann

Rainer Beckmann ist Geschäftsführer der ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf.