Seit ziemlich genau einem Jahr befindet sich der deutsche Leitindex DAX seit seinem Allzeithoch am 10. April 2015 mit 12.390 Punkten auf dem Weg nach unten. Aktuell beträgt der Abschlag knapp 20 Prozent. Bei den beiden nachfolgenden Indizes in der deutschen Hierarchie der Aktienbarometer, dem MDAX sowie dem SDAX, verliefen die Kursbewegungen durchaus anders.
Der SDAX erreichte sein Hoch im August 2015 und der MDAX erst im Dezember 2015. Auch die Kursrückgänge, die seit den jeweiligen Hochs zu verzeichnen sind, fielen weitaus moderater aus als beim DAX. Der SDAX notiert knapp fünf Prozent unter seinem Hoch und der MDAX gut sechs Prozent darunter.
Die abweichenden Kursverläufe bringen natürlich mit sich, dass sich die jeweilige Charttechnik durchaus unterschiedlich darstellt. Im Gegensatz zum DAX, der unter einer fallenden 200-Tage-Linie notiert, befinden sich sowohl MDAX als auch SDAX über ihren jeweiligen 200-Tage-Linien, die in beiden Fällen seit einigen Tagen auch wieder ansteigen. Beim Überschreiten der Hochs käme es zu neuen Investmentkaufsignalen. Insgesamt lässt sich also festhalten, dass sich die technische Situation bei MDAX und SDAX deutlich besser darstellt als beim DAX.
Um eine eventuelle Antwort darauf zu erhalten, ob der DAX aufgrund seines höheren Abschlages ein gewisses Aufholpotenzial besitzt, lohnt der Blick auf den längerfristigen Kursverlauf. Der bringt Bemerkenswertes zutage. Während DAX und SDAX in den vergangenen 20 Jahren jeweils rund 300 Prozent zugelegt haben, bringt es der MDAX auf ein Plus von knapp 700 Prozent. Es scheint also sinnvoll zu sein, bei der Investition in deutsche Aktien immer auch den MDAX und SDAX zu berücksichtigen.
Andreas Wahlen ist Geschäftsführender Gesellschafter der WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH in Düsseldorf.
Autor Redaktion
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