Anleger können mit ihren Investments Firmen unterstützen, die sich um Wassergewinnung und Aufbereitung kümmern. Der schöne Nebeneffekt: Sie verdienen womöglich mit einem Wasser-ETF gutes Geld.
Es brennt in Deutschland. Vergangene Woche stand ein über 50 Hektar großer Waldbereich nahe der Autobahn A9 in der Nähe von Potsdam buchstäblich in Flammen. Aufgrund der enormen Trockenheit reicht oft ein kleiner Funke, um einen Flächenbrand auszulösen. Seit vielen Wochen fällt deutlich zu wenig Niederschlag in den allermeisten Regionen Deutschlands. Auch die Landwirtschaft leidet und befürchtet massive Ernteausfälle. Die Trockenheit führt uns mitten in Europa vor Augen, wie kostbar das Lebenselixier „Wasser“ ist, denn die Ressource ist knapp. Zwar sind über 72 Prozent unserer Erde mit Wasser bedeckt. Jedoch ist nur drei Prozent der Gesamtmenge Süßwasser, wovon wiederum nur ca. 0,60 Prozent nutzbar sind. Wasser ist also ein sehr rares Gut, und die Wassernot wird angesichts der stark steigenden Weltbevölkerung und des Klimawandels mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit größer werden. Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung soll 2030 unter Wassermangel leiden, prognostizieren Experten.
Der wichtigste Rohstoff der Zukunft
Anleger können ihren Teil dazu beitragen, dass die Folgen der Wasserarmut nicht zu drastisch ausfallen. Kapital schlagen mit diesem knappen Gut, klingt das nicht widersprüchlich? Nur auf den ersten Blick. „Wasseraktien sind ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil im Gesamtkonzept einer ökologischen und nachhaltigen Geldanlage und Investition“, heißt es beispielsweise auf der Website „wasseraktien.de“. In der Tat: Unternehmen aus der Wasserbranche sind in einem zukünftigen und nachhaltigen Wachstumsmarkt engagiert. Es geht bei der Investition in Wasseraktien nicht darum, in Unternehmen zu investieren, welche die lebensnotwendige Ressource zu überhöhten Preisen anbieten. Vielmehr geht es um Firmen, die neue Technologien entwickeln, mit denen sich Wasser in Trinkwasser umwandeln, reinigen oder effizienter nutzen lässt. Freilich spielt auch der Transport von Trinkwasser und die Energiegewinnung eine Rolle.
Wasser-ETF für das gute Gewissen
Investoren haben im Wasserbereich gute Möglichkeiten, mit ihren Mittel Unternehmen zu unterstützen, welche sich dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben haben. Der schöne Nebeneffekt: Sie können dabei Geld verdienen. Wie das gelingt? Indem sie auf Fonds setzen, die Unternehmen nach den relevanten Kriterien auswählen – vorzugsweise ökologische, soziale und jene der guten Unternehmensführung, die sog. ESG-Standards. Im ETF-Bereich bietet sich hier der Lyxor World Water UCITS ETF (WKN: LYX0CA) an. Der dem ETF zugrunde liegende World Alternative Energy Index bietet Zugang zu Unternehmen aus dem Wasser-Sektor weltweit. Die Unternehmen erzielen einen Hauptteil ihrer Erträge in den Bereichen Infrastruktur (Kanalisationsbau, Lieferung von Pumpen) Produkte und Ausstattung für Wasseraufbereitung (Technologien zur Wasserdesinfektion, -reinigung und -entsalzung) oder Wasserversorgung und Management der Versorgungsnetze. In diesem Jahr ist die Performance negativ, in der Zehn-Jahres-Perspektive ist der Wasser-ETF aber erfolgreicher als der MSCI World. Die TER-Quote beträgt 0,6 Prozent.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Nicht nur Strom und Gas sind in den vergangenen Monaten zum Thema für Spartipps geworden – auch mit Wasser sollen wir sparsamer umgehen. Dabei ist das kein neues Thema. Wasser ist ein endliches Gut – und ist es erst verschwunden, endet auch sämtliches Leben auf der Erde.