Das blaue Gold: So kannst du nachhaltig in Wasser investieren
Nicht nur Strom und Gas sind in den vergangenen Monaten zum Thema für Spartipps geworden – auch mit Wasser sollen wir sparsamer umgehen. Dabei ist das kein neues Thema. Wasser ist ein endliches Gut – und ist es erst verschwunden, endet auch sämtliches Leben auf der Erde.
Wer nachhaltig investieren und dabei auf keinen breiten ESG- oder SRI-ETF setzen möchte, für den könnte ein Investment in das kostbarste Gut der Erde einen Blick wert sein.
Wasser ist knapp – und wird knapper
Die Zahlen sind alarmierend: Über 2,2 Milliarden Menschen haben laut UNICEF keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser, für 785 Millionen ist selbst die regelmäßige Versorgung mit Trinkwasser ein Problem. Und die Lage verschärft sich zunehmend: Schätzungen zufolge werden bereits 2040 fast 600 Millionen Kinder keinen ausreichenden Zugang zu Wasser haben.
Und auch hier in Mitteleuropa haben wir in diesem Sommer die Auswirkungen des Klimawandels deutlich gespürt. Die Pegel einiger Gewässer waren so niedrig wie seit Jahrhunderten nicht. An Flüssen wie Rhein und Elbe tauchten sogenannte Hungersteine auf. Sie weisen, wie der Name schon sagt, auf die Gefahren einer Hungersnot durch Dürre hin. Viele von ihnen tragen Inschriften aus Mittelalter und Neuzeit und markieren Jahre der Dürre. Besonders berühmt ist der Hungerstein von Tetschen mit der Inschrift „Wenn du mich siehst, dann weine“. Auch er ist diesen Sommer wieder aufgetaucht.
Die niedrigen Pegelstände wirkten sich nicht nur auf die Binnenschiffahrt aus und sorgten für eine Umweltkatastrophe in der Oder, sondern sorgten auch für eine zum Teil so starke Wasserknappheit, dass 16 Prozent der Kommunen in Deutschland etwa Verbote zur Autowäsche oder zur Bewässerung erließen, um Wasser einzusparen. In einigen Kommunen war nicht einmal mehr ausreichend Wasser für mögliche Feuerwehreinsätze vorhanden.
Ein globales Problem
Das Problem ist also nicht mehr nur eines, welches wir mit Wüstenregionen und Entwicklungsländern verbinden können und was uns deshalb immer irgendwie abstrakt vorkommt – nein, wir sind mittendrin.
Und das, obwohl über zwei Drittel unseres Planeten von Wasser bedeckt sind. Leider sind davon jedoch nur drei Prozent trinkbar. Noch ist das Trinkwasser sehr ungleich verteilt. Damit die Lage jedoch nicht immer noch dramatischer wird, ist dringendes Handeln angesagt.
Ein Investment kann helfen
Nur was können wir tun, außer gezielt Wasser zu sparen? Wer ohnehin nach einem nachhaltigen Investment sucht, kann Unternehmen unterstützen, die an der globalen Trinkwasserversorgung und Wiederaufbereitung arbeiten und dabei Wert auf die Einhaltung der UN Global Compact Prinzipien legen. Denn nicht alle Wasser-ETFs am Markt sind nachhaltig. Der Lyxor MSCI Water ESG Filtered (DR) UCITS ETF (WKN: LYX0CA) ist aus meiner Sicht derzeit die beste Wahl, denn er orientiert sich an Nachhaltigkeitskriterien und die enthaltenen Unternehmen werden auch regelmäßig auf diese überprüft.
Mit einer Gesamtkostenquote von 0,6 Prozent pro Jahr ist der ETF außerdem ein absolutes Schnäppchen. Und auch wenn er im laufenden Jahr mit einem Wertverlust von 19,71 Prozent Schwächen zeigt, hat er Potential. Auf Sicht von 3 Jahren gewann er 24,58 Prozent, auf Sicht von 5 Jahren sogar 44,06 Prozent.
Und eines ist sicher: Die Versorgung mit ausreichend sauberem Trinkwasser ist kein Trend, der vorübergehend ist. Warum also nicht in etwas investieren, was im Idealfall allen hilft.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.