5. Februar 2022

Meine ersten ETFs: Diese Fehler habe ich gemacht – das habe ich gelernt

Als ich vor einiger Zeit meine ersten ETFs gekauft habe, habe ich beinahe jeden Anfängerfehler gemacht, den man sich vorstellen kann. Aus heutiger Sicht kann ich darüber lachen. Hier habe ich aufgeschrieben, was bei mir nicht rundgelaufen ist. Ging es dir vielleicht ähnlich?

Mein Plan war damals nicht, direkt DEN perfekten ETF-Sparplan für den Rest meines Lebens zu finden, sondern ich war einfach neugierig und wollte ausprobieren, wie das alles überhaupt funktioniert und wie sich Aktien und ETFs kurz-, aber auch mittelfristig entwickeln. Denn ich kann ganz ungeschönt sagen: Ich hatte keine Erfahrung. Was ich jedoch seit kurzem hatte, war ein Depot. Meine Wahl war auf den Neobroker Trade Republic gefallen.

Meine chaotische Depoteröffnung

Zugegebenermaßen, ich war unvorbereitet und als ich plötzlich im Video-Ident-Verfahren hing, musste ich erst mal noch meinen Ausweis hervorkramen und mit dem Laptop in der Hand die beste Stelle finden, um auf dem Bildschirm auch gut zu sehen zu sein. Lass dir sagen: Überlege dir  das vorher. Denn mit einer Hand den Laptop zu halten und mit der anderen den Personalausweis in alle denkbaren Himmelsrichtungen zu drehen, ist schon kompliziert genug. Allerdings hätte ich dann auch noch eine dritte Hand gebraucht, um der netten Dame am Bildschirm durch seltsame Fingerübungen zu beweisen, dass ich auch wirklich ich bin. Nachdem das geschafft war, ging es aber denkbar einfach weiter. Die App fand ich selbsterklärend. Ich habe mir dann erst mal angeschaut, was die beliebtesten Aktien und ETFs der Trade Republic-Nutzer sind. Dass die meisten davon Welt-ETFs sind, hat mich nicht überrascht. Wie viele ETFs es gibt, hingegen schon.

Erster ETF – seltsame Wahl

Da ich, wie erwähnt, eigentlich erst mal nur den Kauf eines ETFs mit etwas „Kleingeld“ ausprobieren wollte, bin ich nicht sonderlich strukturiert bei der Auswahl meines ersten ETFs vorgegangen. Meine Wahl fiel auf den Global Water UCITS ETF (WKN: A0MM0S) von iShares. Warum? Ganz ehrlich: Ich interessiere mich schlicht und ergreifend für das Thema. Ich halte die Sicherstellung der Wasserversorgung nicht nur für wichtig, sondern auch für zukunftsträchtig.

Trotzdem würde ich niemandem empfehlen, mit einem Sektor-ETF anzufangen. Das Risiko ist durch die quasi nicht vorhandene Streuung doch weit höher als bei einem Welt-ETF. In dem Wasser-ETF sind lediglich 50 Werte enthalten. Es ist defi nitiv ratsamer, zunächst mit einem klassischen Welt-ETF zu starten. Und deshalb hat es dann auch nicht lange gedauert, bis ein ebensolcher Welt-ETF seinen Weg in mein Portfolio gefunden hat. Ich entschied mich für einen Klassiker, den MSCI World UCITS ETF (WKN: A0RPWH). Allerdings ebenfalls zunächst als Einmal-kauf. Das Thema Sparplan war für mich in diesem Moment noch nicht relevant.

Ich bin, was Geldanlage betrifft, eher auf der konservativen Seite. Ein bisschen Risiko ist kein Problem, aber ich möchte weiterhin nachts ruhig schlafen können. Daher war so eine erste Testphase, um mich langsam heranzutasten, ein für mich sehr gutes Prozedere. Das investierte Geld betrachtete ich als Spielgeld, auf das ich zur Not – wenn auch mit blutendem schwäbischen Herzen – verzichten könnte, sofern sich größere Kursverluste eingestellt hätten.

Tipp: ETF-Empfehlungslisten – hier findest du die besten ETFs zu allen wichtigen Anlageklassen.

Tägliche Depotchecks

Diese beiden ETFs hatte ich dann also im Portfolio. Ich muss gestehen: Es gab anfangs keinen einzigen Tag, an dem ich nicht ins Depot geschaut habe. Das ist ebenfalls nicht zu empfehlen, aber gerade Anfänger lassen sich davon ohnehin kaum abhalten – also einfach neutral bleiben und nicht gleich durchdrehen, wenn die Zahlen mal rot sind. Das tägliche Checken lässt irgendwann ganz von selbst nach. Mit der Erfahrung und dem Know-how, das ich mir über die Jahre auch durch meinen beruflichen Werdegang über das Investieren mit ETFs angeeignet habe, weiß ich, dass tägliche Kontrollgänge ins Depot nicht nötig sind. Aber auch ich musste zunächst einmal an den Punkt gelangen und ein gewisses Feeling dafür entwickeln. Die beiden ETFs hatte ich etwa zwei Monate einfach im Depot liegen. In dieser Zeit hat sich der Wasser-ETF permanent gut entwickelt und ich habe daraufhin einen Sparplan auf ihn – und auch auf den MSCI World – abgeschlossen. Mit meinem Portfolio bin ich aktuell ganz zufrieden. Es hätte weit schlechter laufen können. Dennoch empfehle ich jeder Anlegerin und jedem Anleger, das Thema Sparplan etwas durchdachter anzugehen, als ich damals.

Fazit

Es ist durchaus möglich, ohne viel Vorbereitung in die Welt der ETFs einzusteigen. Dennoch empfiehlt es sich auf jeden Fall, sich vorher Gedanken zu machen, wie der eigene Sparplan konkret aussehen soll. So lassen sich etwaige Fehler vermeiden oder ohne viel Schaden korrigieren.

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