13. Februar 2024
Was aktuell für diesen chinesischen Tech-ETF spricht

Was aktuell für diesen chinesischen Tech-ETF spricht

Kaum eine Anlageklasse erscheint derzeit so günstig wie chinesische Technologieaktien. Wir stellen dir einen Tech-ETF dazu vor.

Die zahlreichen regulatorischen Eingriffe der Kommunistischen Partei, die Immobilienkrise im Land und die damit einhergehende Abkühlung der Konjunktur haben die Aktien in den letzten Jahren auf Talfahrt geschickt. Dennoch sind viele chinesische Technologieunternehmen zu Weltmarktführern aufgestiegen und haben einige etablierte Konzerne hinter sich gelassen. Werfen wir einen Blick auf einen ETF, der Anlegern Zugang zu diesem Marktsegment bietet.

Ein China-Tech-ETF

Der iShares MSCI China Tech UCITS ETF (WKN: A3CU00) enthält die 202 nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen des chinesischen Technologiesektors. Der ETF berücksichtigt auch ESG-Kriterien und hat eine Gesamtkostenquote (TER) von 0,45 Prozent. Die Top 10 sind mit 58,8 Prozent vergleichsweise hoch gewichtet, die größten Positionen sind die auch im Westen bekannten Unternehmen Pinduoduo, Alibaba und Tencent.

Ein Grund, warum der iShares MSCI China Tech UCITS ETF ein interessantes Investment sein könnte, sind die fundamental starken Wachstumsaussichten des chinesischen Technologiesektors. China ist bereits heute der größte Markt für Smartphones, E-Commerce und mobile Zahlungen. Zudem investiert die chinesische Regierung massiv in Forschung und Entwicklung, um den Technologiesektor weiter zu stärken. So will China zu den führenden Nationen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Quantencomputer und Robotik gehören. Die Unternehmen profitieren dabei von der starken Abschottung des Landes und der damit fehlenden Konkurrenz durch internationale Konzerne.

Politische Wende voraus?

In den letzten Wochen greift die chinesische Führung wieder verstärkt in den Markt ein. Diesmal geht es jedoch darum, den Abwärtstrend an den chinesischen Aktienmärkten zu stoppen. Staatliche Unternehmen werden angehalten, ihre Gelder in den heimischen Aktienmarkt zu investieren, und strengere Richtlinien für Leerverkäufe wurden beschlossen. Laut Forbes gibt es Gerüchte, dass bis zu 280 Milliarden US-Dollar auf diese Weise investiert werden sollen. Zudem wurde zuletzt der Vorsitzende der Börsenaufsicht ausgewechselt.

Tipp: Hier findest du sämtliche ETFs auf den chinesischen Aktienmarkt. Übertreibe es allerdings nicht und setze auf weltweite Streuung.

Problematisch ist aber, dass chinesische Kleinanleger zwischen 60 und 80 Prozent des Umsatzes an den chinesischen Aktienmärkten ausmachen. Sie leiden unter den Kursverlusten der letzten Jahre und den Verwerfungen im Immobiliensektor. Ausländische Aktionäre schätzen die politischen Risiken aufgrund der starken staatlichen Eingriffe in der Vergangenheit sehr hoch ein. Die Regierung braucht daher dringend steigende Aktienkurse, um Vertrauen zu schaffen und neues Kapital anzuziehen. Ob dies mit Maßnahmen wie dem Verbot von Leerverkäufen gelingt, ist fraglich.

Wie können Anleger reagieren?

Anleger sollten bei ihrer Investitionsentscheidung unbedingt die Risiken einer Investition in den chinesischen Markt berücksichtigen. Im Vergleich zu westlichen Ländern ist das Risiko eines Totalverlustes deutlich höher. Die Investition in den ETF sollte daher unbedingt nur eine Beimischung sein und der Anleger muss den investierten Betrag auch gedanklich abschreiben können.

Tipp: Lies dir gleich unser Interview mit Elliot Hentov (State Street Global Advisors) zum Thema „Das Wachstumsmodell in China hat Probleme“ durch.

Allerdings scheint die chinesische Regierung die Bedeutung des Kapitalmarktes für ihre Pläne erkannt zu haben. Ohne eine entsprechende Kursentwicklung wird es für die Unternehmen schwierig, die ehrgeizigen Ziele der Regierung im internationalen Wettbewerb zu erreichen. Daher muss die Kommunistische Partei den Technologiesektor stärken und die Wirtschaft und die Börse mit staatlichen Käufen und Stimuli unterstützen, ganz nach dem Vorbild westlicher Regierungen und Zentralbanken.

Ein breit streuender chinesischer Tech-ETF

Mit dem iShares MSCI China Tech UCITS ETF können Anleger breit gestreut in den wohl aussichtsreichsten Sektor des Landes investieren. Viele der im ETF enthaltenen Unternehmen haben in den letzten Jahren zudem versucht, ihr Auslandsgeschäft zu stärken und damit ihre Abhängigkeit vom chinesischen Markt zu reduzieren. Damit ist der ETF eine attraktive Form der spekulativen Wette auf das Comeback des chinesischen Kapitalmarktes.

Eine Alternative

Ein wesentlich höheres Anlagevolumen hat der HSBC Hang Seng Tech UCITS ETF (WKN: A2QHV0). Die Gesamtkostenquote (TER) ist mit 0,50 Prozent vergleichbar. Allerdings ist hier die Anzahl der Positionen deutlich geringer.