Wachstumsstarke europäische Aktien als Investmentchance
Während an den Börsen oft die Wall Street und die Performance der US-Aktien im Mittelpunkt stehen, erscheinen dennoch europäische Aktien aussichtsreich.
Kürzlich haben die Experten der UBS auf die Stärke großer europäischer Unternehmen hingewiesen. Genannt wurden Schwergewichte wie ASML, Ferrari, Hermès, L’Oréal, LVMH, Siemens und Novo Nordisk. Somit erscheinen auch europäische Aktien spannend. Interessanterweise sind fünf der genannten Unternehmen auch im Deka STOXX Europe Strong Growth 20 UCITS ETF (WKN: ) vertreten, der darüber hinaus 15 weitere aussichtsreiche europäische Aktien enthält. Der ETF konzentriert sich auf 20 Unternehmen aus dem STOXX Europe 600 Index, die ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Dabei werden sechs verschiedene quantitative Kriterien zu Gewinnwachstum und Bewertung berücksichtigt.
Europäische Aktien im ETF
Die Zusammensetzung des ETF ist breit über verschiedene Sektoren diversifiziert. Die drei größten Sektoren sind derzeit Technologie (29,1 Prozent), Gesundheit (27,6 Prozent) und zyklische Konsumgüter mit 16,6 Prozent. Damit haben sich die Gewichte seit dem letzten Rebalancing im September 2023, als Technologie nicht zu den beiden größten Sektoren zählte, deutlich verschoben.
Blick auf den deutschen Wert im Portfolio
Zu den Top-Positionen zählen derzeit Adyen, ASML Holding, Ferrari, BE Semiconductor, Novo Nordisk und VAT Group. Diese Unternehmen unterscheiden sich erheblich in ihrer Größe, zeichnen sich aber durch eine starke Marktposition, hohe Rentabilität und überdurchschnittliches Wachstum aus. Auf Länderebene dominieren Frankreich (28,6%), die Niederlande (24,8%) und Dänemark (18,7%). Das einzige deutsche Unternehmen im ETF ist derzeit Aixtron.
Die Aktie des deutschen Halbleiterherstellers hat seit Jahresbeginn über 30 Prozent an Wert verloren. Der Ausblick des Managements auf das laufende Jahr im Rahmen der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen hat viele Anleger enttäuscht. Im Mittel der Schätzungen wird ein Umsatzwachstum von sieben Prozent erwartet, nach einem Umsatzsprung von 36 Prozent im Jahr 2023. Die Bruttomarge dürfte durch einen negativen Produktmix belastet werden, da das Unternehmen eine zusätzliche Auslieferungswelle von Maschinen zur Herstellung herkömmlicher LEDs erwartet. Gleichzeitig bietet der Markt großes Potenzial, sobald die Display-Hersteller die microLED-Technologie zum Laufen bringen und mit der Serienproduktion beginnen.
Die EBIT-Marge wird ebenfalls durch einen Einmaleffekt belastet und soll zwischen 24 und 26 Prozent liegen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten werden im laufenden Jahr weiter ansteigen, da die G10-Serie in diesem Jahr breit in den Markt eingeführt wird und gleichzeitig die Entwicklungsarbeiten für die nächste Produktgeneration beginnen. Die langfristig sehr positiven Aussichten für Leitungshalbleiter spiegeln sich auch in den sehr positiven Erwartungen des Managements für das Geschäftsjahr 2025 wider. Gleichzeitig bewegt sich die Aixtron-Aktie nach dem jüngsten Kursrückgang auf einem sehr attraktiven Bewertungsniveau.
ETF-Performance und Ausblick
Seit seiner Auflegung im September 2018 hat sich der Strong Growth ETF bis Ende 2021 besser entwickelt als ein ETF auf den MSCI World. Der Krieg in der Ukraine, die steigende Inflation und damit einhergehende Zinserhöhungen haben europäische Wachstumswerte jedoch belastet. Insgesamt weist der Deka-ETF deswegen ein kumuliertes Kursplus von nur 43,8 Prozent auf, während ein MSCI World-ETF auf 78,6 Prozent kommt.
Mit dem ETF können Anleger auf aussichtsreiche, wachstumsstarke europäische Wachstumswerte setzen. Wie das Beispiel Aixtron zeigt, gibt es auch europäische Werte, die durchaus mit US-Aktien mithalten können. In vielen Anlegerdepots dürfte ein gewisses Übergewicht in den USA bestehen, dem mit dem Deka STOXX Europe Strong Growth 20 UCITS ETF wirkungsvoll begegnet werden kann. Gleichzeitig müssen interessierte Anlegerinnen und Anleger das Risiko berücksichtigen, das sich aus der starken Fokussierung und den tendenziell höheren Bewertungen der Unternehmen im ETF ergibt.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.