6. Januar 2016
Trendwende am Ölmarkt in Sicht

Trendwende am Ölmarkt in Sicht?

Viele Analysten erwarten 2016 einen moderaten Anstieg der Ölpreise. Doch die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs wagen eine pessimistische Prognose.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten erwarten 2016 im Schnitt einen Anstieg des Preises für ein Barrel der Nordsee-Ölsorte Brent auf 57,90 US-Dollar sowie einen Anstieg des Preises für ein Fass der US-Ölsorte WTI auf 52,80 US-Dollar. Pessimistisch sind hingegen die Fachleute der US-Investmentbank Goldman Sachs – sie gehen davon aus, dass der WTI-Öl-Preis im Jahresverlauf unter 20 US-Dollar fallen wird.

US-Ölproduktion dürfte deutlich sinken

Es ist unwahrscheinlich, dass die Goldman-Sachs-Analysten mit ihrer Prognose richtig liegen werden. Denn die Ölproduktion dürfte in den USA 2016 deutlich sinken, da dort die Fracking-Industrie in einer Krise steckt. Denn in den meisten Fällen lohnt sich die Ölförderung mit Hydraulic Fracturing (Fracking) nicht mehr, weil dabei je nach Lage und Ort des Ölvorkommens Kosten zwischen 40 und 70 US-Dollar pro Barrel anfallen. Doch obwohl die US-Fördermenge voraussichtlich signifikant sinken wird, erwarten die Experten der Internationalen Energieagentur mindestens bis Ende 2016 ein Überangebot auf dem globalen Ölmarkt. Sie rechnen nämlich damit, dass die Opec-Staaten ihre tägliche Fördermenge in diesem Jahr um 1,6 auf 31,3 Millionen Barrel steigern werden. Außerdem wird ihrer Meinung nach die Fördermenge der nicht in der Opec vertretenen Länder nur um 600.000 Barrel pro Tag sinken.

Defizit im Staatshaushalt von Saudi-Arabien

Die Opec-Staaten fluten mit Absicht den Weltmarkt mit Öl, denn sie wollen den Preis des „schwarzen Goldes“ nach unten drücken, um dadurch die US-Fracking-Unternehmen zu ruinieren. Doch unter dieser Strategie leiden sie auch selbst. Beispielsweise hat in Saudi-Arabien der niedrige Ölpreis im Staatshaushalt 2015 zu einem Defizit von umgerechnet rund 90 Milliarden Euro geführt. Für das Königreich ist dieses Defizit aber kein Problem, da es über große Währungsreserven verfügt.

Short-ETC mit Hebel auf WTI-Öl eignet sich als Depotbeimischung

Eine Trendwende am Ölmarkt ist noch nicht in Sicht. Deshalb können risikofreudige Anleger einen kleinen Betrag in einen von der Commerzbank aufgelegten Short-ETC mit Hebel (WKN: ETC056) auf WTI-Öl investieren. Dieser ETC hebelt die tägliche Wertveränderung eines WTI-Öl-Terminkontrakts mit dem Faktor zwei. Konkret bedeutet dies, dass der Kurs des ETCs beispielsweise um vier Prozent steigt, wenn der zugrunde liegende Terminkontrakt an einem Tag zwei Prozent an Wert verliert.

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