Technikriesen: Ist das FAANG-Investment wieder attraktiv?
Die Tech-Riesen haben sich zurückgemeldet. Damit könnten die bekannten fünf FAANG-Konzerne wieder einen Blick wert sein.
Die Aktie von Meta Platforms (ehemals Facebook) gehört in diesem Jahr zu den größten Gewinnern an der US-Börse. Auch Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, konnte in den vergangenen Wochen punkten. Das Unternehmen kündigte kürzlich zahlreiche neue Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz an. Auch Apple und Amazon legten starke Quartalszahlen vor, wovon die Aktien profitierten. Selbst Netlix konnte in den letzten Monaten operative Erfolge vorweisen. Die Aktionäre verhalfen der Aktie in der Folge dazu, zumindest einen Teil der Kursverluste nach Corona wieder aufzuholen.
Eine interessante Möglichkeit, in FAANG-Aktien zu investieren
Ein fokussiertes Investment ist mit dem GraniteShares FAANG ETP (WKN: A3GT2G) möglich. Das börsengehandelte Produkt investiert in einen konzentrierten, gleichgewichteten Index aus den fünf Aktien. Dazu werden die Aktien der Technologieunternehmen einmal pro Quartal neu gewichtet. Damit bietet das Produkt einen einfachen Zugang zu einigen der erfolgreichsten Unternehmen der vergangenen Jahre.
Schade ist, dass das Produkt des Anbieters auf den GAFAM-Aktienkorb mit Microsoft statt Netflix nicht an der Deutschen Börse gehandelt werden kann. Das Geschäftsmodell von Microsoft erscheint aufgrund seiner Stärke rund um künstliche Intelligenz, Produktivitätstools und die Cloud deutlich diversifizierter und widerstandsfähiger als das ganz auf die Produktion von Filmen und Serien ausgerichtete Angebot von Netflix. Der derzeitige Marktführer im Bereich Video-Streaming sieht sich mit zahlreichen Konkurrenten wie Amazon Prime, Apple TV, Disney+ oder auch Youtube und Tiktok konfrontiert.
Hohe Abhängigkeit von Tech-Werten
Der gesamte Aktienmarkt ist heute stark von einigen wenigen Technologiewerten abhängig, die mit ihren Plattformen den Werbemarkt, die Cloud, den E-Commerce und die Betriebssysteme für PCs und mobile Geräte dominieren. Diese Dominanz hat die heutigen Rekordbewertungen an den Börsen erst möglich gemacht. Allein Apple und Microsoft sind für fast die Hälfte des Jahresgewinns des S&P 500 verantwortlich.
Die großen Technologieunternehmen haben die letzten Monate auch dazu genutzt, ihre Organisationen zu fokussieren, zu optimieren und zumindest etwas effizienter zu gestalten. Angesichts der sehr hohen Forschungsausgaben erscheint es unwahrscheinlich, dass neue Wettbewerber die Unternehmen nachhaltig herausfordern können. Dazu trägt auch bei, dass die Manager der Unternehmen häufig sehr langfristig denken und im Zweifelsfall nicht den kurzfristigen Erwartungen der Wall Street entsprechen.
Vieles spricht also dafür, dass sich die bestehenden Trends fortsetzen oder sogar beschleunigen werden. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Unternehmen heute fair bewertet. Die besonders günstigen Einstiegsgelegenheiten während der Korrektur der letzten Monate scheinen jedoch vorbei zu sein. Zudem bleiben viele regulatorische Probleme bestehen und gerade in der EU scheinen sich einige dieser Probleme sogar noch zu verschärfen. Ein Einstieg bietet sich daher derzeit vor allem für Investoren an, die bisher ein eher geringes Anlagevolumen in Big Tech haben.
Die Konstruktion ist das Problem
Die laufenden Kostenfür den ETP sind mit 0,95 Prozent sehr hoch. Diese setzen sich aus 0,26 Prozent für den An- und Verkauf der Basiswerte und 0,69 Prozent für die Verwaltung der Anlage zusammen. Darüber hinaus bestehen konstruktionsbedingt ein Emittentenrisiko und ein Kontrahentenrisiko für den Swap. Der Anleger erwirbt mit einem auf den ersten Blick sehr einfachen Produkt in Wirklichkeit ein sehr komplexes Produkt.
Interessierte Anleger sollten daher lieber ein oder zwei ETFs erwerben, in denen die gewünschten Big-Tech-Aktien hoch gewichtet sind. Eine einfache Möglichkeit, in die größten US-Technologiewerte zu investieren, bietet beispielsweise der iShares NASDAQ-100 UCITS ETF (WKN: A0F5UF).
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.
Tech-Freunde können jetzt mit einem ETN direkt in die Big-Five-US-Unternehmen, also in die FAANG-Konzerne investieren – und das in Long- und Short-Variante.