8. Juni 2021

Südafrika-ETF: Die Rally am Kap geht weiter

Südafrika hat viel zu bieten: Rohstoffe und eine aufstrebende Wirtschaft. Warum sich ein ETF lohnen kann und welches Instrument am besten geeignet ist.

Um bestimmte Entwicklungen an den Märkten im Depot abzubilden, können Anleger mehrere Wege gehen. Aktuell ist die Inflation und die Knappheit von Rohstoffen Thema. Auch die weltweite Verschuldung und die Notenbank-Politik spielen eine große Rolle. Anleger kaufen als Reaktion darauf Gold oder Rohstoff-Aktien. Wer lieber auf ETFs setzt und sein Portfolio regional konzipiert, kann sich auch Südafrika näher ansehen.

Dirk Steffen, Leiter Kapitalmarktstrategie bei der Deutschen Bank, sieht den südafrikanischen Aktienmarkt im Aufwind: „Stark präsentiert sich momentan der Bankensektor; hier spiegeln sich ebenso die optimistischen Erwartungen hinsichtlich der globalen Konjunkturerholung wider wie im Minensektor, der von den weiterhin hohen Preisen für Edelmetalle, Eisenerz und Industriemetalle profitiert“, so Steffen.

Südafrika: Mehr als nur Rohstoffe

Südafrika war viele Jahre von schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebeutelt und dann traf auch noch die Pandemie das Land hart. Doch es gibt auch Hoffnung. Die steigenden Rohstoffpreise geben dem Land Rückenwind. Das sehen auch die Experten der Deutschen Bank so. „Entgegen vieler Prognosen war der Südafrikanische Rand bis dato die am stärksten aufwertende Währung, da er von der anhaltenden Rally an den Rohstoffmärkten profitiert.

 Im März erzielte Südafrika einen Rekord-Handelsbilanzüberschuss, der fast ausschließlich dem Export von Platin, Palladium und Eisenerz zu verdanken ist. Der FTSE/JSE All-Share Index an der Börse von Johannesburg legte seit Jahresbeginn rund 15 Prozent zu, handelt zurzeit aber trotz der weiter steigenden Preise vieler Rohstoffe leicht unter seinem Allzeithoch von Anfang März“, kommentiert Deutsche-Bank-Chef-Anlagestratege Ulrich Stephan Währung und Aktienmarkt Südafrikas.

Sollten die Rohstoffpreise weiter anziehen, sieht der Anlage-Experte Steffen Potenzial. Für ETF-Anleger, die ein Portfolio aus MSCI-Indizes haben, bietet sich besonders der MSCI South Africa an. Dieser hat neben Naspers auch FirstRand Limited oder Impala Platinum Holdings im Angebot. Unterm Strich sind die wichtigsten Sektoren im Index Kommunikation (36%), Finanzen (24,8%) und Grundmaterialen (21,1%).

Minenwerte mit Rückenwind

Der Rohstoffsektor ist eine der wichtigsten Stützen der südafrikanischen Wirtschaft. Das Land ist traditionell stark, wenn es um Edel- und Industriemetalle geht. Erstere profitieren von der wachsenden Sorge um eine steigende Inflation, letztere profitieren von der weltweit wieder anspringenden Wirtschaft. Beispielsweise klettert Kupfer bereits seit rund einem Jahr – Grund ist die steigende Nachfrage von Seiten der Elektromobilität. Diese Kursfantasie beflügelt die großen Minen-Titel aus Südafrika. „Hält die Rohstoffhausse noch etwas an, dürften der Rand und die südafrikanischen Minentitel weiter gefragt bleiben“, so Stephan weiter.

Tipp: Nutzen Sie den extraETF Finanzmanager jetzt auch in der extraETF App und behalten Sie Ihr Portfolio jederzeit im Blick. Erhältlich für Android und iOS!

Zwei Südafrika-ETFs zur Depotbeimischung

Um in Südafrikas Aktienmarkt zu investieren, können sich Anleger den iShares MSCI South Africa UCITS ETF (WKN: A0YJ8Y) näher ansehen. Der ETF bündelt die größten und wichtigsten Aktientitel Südafrikas und legte 2021 bereits um 18,6% zu. Mit dabei sind Impala Platinum Holdings, Sibanye Stillwater oder auch AngloGold Ashanti. Wichtigste Branche im Index ist die Kommunikation (35,5%), gefolgt von Finanztiteln (23,5%) und Grundmaterialen (22,3%). Die Gesamtkostenquote des ETF liegt bei 0,65 Prozent.

Als günstigste Variante bietet sich außerdem der  HSBC MSCI South Africa Capped UCITS ETF (WKN: A1JHYU) an, der lediglich 0,6% jährlich kostet. Der ETF bündelt 37 Positionen und legte 2021 bereits um 18% zu. Der ETF repliziert den MSCI-Index physisch und schüttet Erträge aus. Der Südafrika-ETF eignet sich für Anleger als Depotbeimischung und als Alternative zum Kauf der Einzelwerte, da ETFs in Regel eine größere Liquidität aufweisen als ausländische Einzelwerte.