Robotics and Automation-ETF: Wie die Demographie dir jetzt Rendite bringt
Der Anteil der weltweiten Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter sinkt. Neben vielen Verliererbranchen gibt es einen großen Profiteur: Die Automatisierung und Robotik. Mit einem ETF können Anleger langfristig Rendite holen.
Noch im laufenden Jahr wird die Weltbevölkerung die 8-Milliarden-Marke knacken. Im November konnte es soweit sein, wie aus dem jüngsten Bevölkerungsbericht der Vereinten Nationen „World Population Prospects 2022“ hervorgeht. Auch danach wird sich die Menschheit vergrößern, wenn auch in langsameren Tempo. Das Problem an der Entwicklung ist: Während die Geburtenrate vor allem ärmeren Weltregionen weiterhin hoch ist, sinkt sie in den entwickelten Industrieländern. Zudem werden die Menschen immer älter.
Aus Sicht von Christian Nolting, Global Chief Investment Officer Private Bank der Deutschen Bank sind die wirtschaftlichen Folgen dieser demographischen Entwicklung „schwerwiegend“. In vielen entwickelten Ländern sinke dadurch die Erwerbstätigenquote, schreibt Nolting in einem aktuellen Gastbeitrag für das Reuters-Forum. Als Spitzenreiter in Sachen alternde Bevölkerung nennt der Frankfurter Ökonom Japan. „Der zunehmende Mangel an jüngeren Arbeitskräften zwingt viele japanische Industriezweige daher bereits, die Aktivitäten zu reduzieren oder ihre Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern“. Wichtige Investitionen selbst blieben dadurch oft aus, zudem schrumpfe die Nachfrage.
Automatisierungstrend auf vollen Touren
Ein schrumpfendes Arbeits- und Fachkräftepotenzial in Verbindung mit steigenden Löhnen könnte vielerorts die Themen Automatisierung und Robotik in den Fokus rücken, mit entsprechendem Potenzial für die Entwickler und Hersteller der dafür benötigten Technologien und Maschinen, folgert Deutsche Bank-Experte Nolting mit Blick auf die Entwicklung der Weltbevölkerung.
Das globale Marktvolumen für die industrielle Automatisierung habe im Jahr 2021 bei rund 192 Milliarden US-Dollar gelegen. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Fortune Business Insights könnte es bis 2029 mit einer Rate von fast 10 Prozent jährlich auf mehr als 395 Mrd. Euro anwachsen, so der Ökonom. Die deutsche Automatisierungsbranche erreichte laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Jahr 2021 ein Erlösplus von 13 Prozent auf insgesamt 13,6 Mrd. Euro.
Rendite für risikobereite Anleger
Die Aktien der Unternehmen des globalen Automatisierungssektors sind günstiger geworden: Seit Jahresbeginn verzeichnete die Branche einen Abschlag von rund 14 Prozent. „Auch wenn der Sektor mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 25 auf 12-Monats-Sicht im Vergleich zum globalen Aktienmarkt noch immer hoch bewertet erscheint, könnten sich für entsprechend risikobereite Anleger Einstiegschancen bieten“, sagt Deutsche-Bank-Experte Nolting.
Anleger, die sich für diese Branche interessieren, könnten sich den L&G ROBO Global Robotics and Automation UCITS ETF (WKN: A12DB1) näher anschauen. Der ETF bietet Zugang zu 82 weltweit agierenden Unternehmen der Robotik- und Automationsbranche, vorwiegend US-amerikanische, japanische und deutsche. Der ETF setzte im laufenden Jahr deutlich zurück, dennoch bleibt die jährliche Rendite in der längerfristigen Schau seit Auflage im Jahr 2014 zweistellig positiv. Die Gebührenhöhe beträgt 0,8 Prozent.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
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