26. Januar 2017
Ölpreise in Gefahr: Jetzt Öl shorten?

Ölpreise in Gefahr: Jetzt Öl shorten?

Das Überangebot auf dem Ölmarkt droht sich mit steigender US-Produktion auszudehnen. Die OPEC-Bemühungen um eine Verknappung liefen damit ins Leere. Experten sehen die Öl-Notierungen unter Druck. ETF-Anleger verdienen auch mit fallenden Ölpreisen gutes Geld.

Auf dem Global Energy Forum, das in der letzten Woche in Abu Dhabi stattfand, haben sich Saudi-Arabien, Kuwait und Algerien nochmals dazu bekannt, die Ende November von der OPEC beschlossene geringere Ölförderung von 1,2 Mio. Barrel pro Tag bis auf den letzten Tropfen umzusetzen. Ein für den Ölmarkt positives Signal, was sogleich auch mit steigenden Rohölpreisen honoriert wurde. Und doch herrscht nicht nur eitel Sonnenschein.

 

Das bedeutendste OPEC-Mitglied Saudi-Arabien konnte die Preise bisher hochhalten, indem die Einhaltung der Förderkürzung öffentlich beteuert wird. Auch der letzte OPEC-Monatsbericht, der einen Produktionsrückgang meldete, wirkte sich stützend auf die Preise aus. Und doch bleiben die Marktteilnehmer weiter skeptisch, ob sich der zweitwichtigste OPEC-Staat Irak an die Vereinbarungen halten wird. Nach Aussage des irakischen Ölministers ist die zugesagte Kürzung der Produktionsmenge zwar so gut wie erreicht worden. Doch gleichzeitig hat das Land für Februar eine Ausweitung der Exporte auf ein Rekordniveau in Aussicht gestellt.

Höhere Öl Produktion in den USA bereitet Sorgen

Zudem machen die gestiegenen Ölpreise das Bohren nach Schieferöl in den USA wieder attraktiv. In der letzten Woche ist die Zahl der aktiven US-Ölbohrungen laut Baker Hughes um weitere 29 gestiegen. Das war der stärkste Wochenanstieg seit April 2013. Die Bohraktivität in den USA liegt inzwischen wieder auf dem Niveau von November 2015. Eine neue Prognose des US-Energieministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass die US-Schieferölproduktion nach drei Monaten mit rückläufiger Fördermenge schon im Februar wieder steigen soll. Bisher war die US-Regierung für Februar noch von einem leichten Rückgang ausgegangen. Nicht zuletzt wegen Donald Trump schwimmt die US-Ölindustrie derzeit eh schon auf einer Welle der Euphorie. Trump kündigte mehrfach an, Umwelt- und Naturschutzauflagen für die Ölförderung aus dem Weg zu räumen.

Ölschwemme lässt Preise purzeln

Damit droht die nächste Ölschwemme, diese Mal aus den USA. Für die Ölpreise bedeuten diese Aussichten wenig Gutes. Durch die höhere US-Ölproduktion wird das Ansinnen der OPEC erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht, den Ölmarkt mittels Förderkürzungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das bestehende Überangebot droht sich wieder auszuweiten. „Es ist wahrscheinlich, dass die Rohölpreise in den kommenden Monaten erneut unter Druck geraten, da bedeutende Abwärtsrisiken den Marktoptimismus über die November-Einigung überwiegen, die ohnehin nur bis Juni gilt“, so die Experten von ETF Securities.

Fallende Ölpreise für ETF-Anleger kein Problem

ETF-Anleger können sich wappnen und auch an sinkenden Ölpreisen verdienen. Der Coba ETC – Oil Brent Crude Future Daily Short -4x (WKN: ETC034) verfolgt das Ziel, die tägliche prozentuale Veränderung eines Brent Oil-Future-Kontrakts in entgegengesetzter Richtung wiederzugeben. Der ETF auf die Nordseesorte Brent ist mit einem vierfachen Hebel ausgestattet, eignet sich also vor allem für ambitionierte und risikoaffine Anleger. Der Fonds legte im laufenden Jahr bereits um 3,85 Prozent zu. Die Kosten von 2,55 Prozent pro Jahr sind vergleichsweise hoch. Das entsprechende Pendant auf den WTI-Ölpreis ist der Coba ETC – Oil Light Crude Future Daily Short -4x (WKN: ETC058). Dieser ETF rentierte in 2017 bisher mit 1,96 Prozent.

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