Für die Experten der Fondsgesellschaft Skagen Funds ist der Boom bei Immobilien noch lange nicht vorbei. Michael Gobitschek, Portfoliomanager des Immobilienaktienfonds Skagen, sieht vor allem in der anhaltenden Nullzinspolitik, steigenden Mieten und soliden Bilanzen bei Immobiliengesellschaften Argumente für die Anlageklasse. „Bereits vor einigen Jahren haben Immobilienfirmen begonnen, die Niedrigzinsphase für sich zu nutzen, um Kredite günstig zu refinanzieren. Dadurch bekamen viele Unternehmen die Möglichkeit, sich langfristig solide aufzustellen. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zwei Jahren das Transaktionsvolumen, M&As und Gewinne weltweit etwas stärker ansteigen werden als 2017 – vor allem aufgrund von Wachstum, niedrigen Zinsen und gesellschaftlichen Veränderungen“, schreibt Gobitschek.
Experten: Anleger sollten breit streuen
Der Experte sieht vor allem im Bevölkerungsanstieg und der zunehmenden Urbanisierung Wachstumstreiber für die Nachfrage nach Immobilien. Doch sollten Anleger vorsichtig sein und kurzfristige von langfristigen Trends unterscheiden. „Um entsprechende Klumpenrisiken zu vermeiden, müssen Immobilieninvestments breit gestreut sein. In unterschiedliche Regionen zu investieren, ist eine Option. Darüber hinaus haben Anleger die Möglichkeit, in Aktien mit verschiedenen Währungen und eine breite Palette von Immobiliensegmenten zu investieren. Von Industriehallen, über Bürogebäude, Hotels und private Appartements, die große Auswahl bietet genügend Raum zur Risikostreuung. Als Anleger flexibel handeln und allokieren zu können, ist dabei das A und O“, weiß Gobitschek und verweist darauf, dass sein Fonds aktuell vor allem in Europa und Japan attraktive Chancen sieht.
Immobilien-ETF als Einstiegschance?
Anleger, die nicht in aktiv verwaltete Fonds investieren möchten, können alternativ ETFs wählen. Diese entwickeln sich aufgrund ihrer passiven Konstruktion prozyklischer und unterliegen stärkeren Schwankungen. Ein Beispiel ist der LYXOR FTSE EPRA/NAREIT Global Developed UCITS ETF (WKN: LYX0FP) der Immobiliengesellschaften aus entwickelten Volkswirtschaften bündelt. Ein Schwerpunkt liegt auf den USA (49,14%), Japan (11,32%), Hongkong (8,86%) und Australien (6,38%). Im laufenden Jahr büßte der ETF 7,5 Prozent ein. Zuletzt legte der Index aber deutlich zu und konnte innerhalb einer Woche eine Rendite von 1,5 Prozent erzielen. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,45 Prozent.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
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Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Immobilien gehören zu den beliebtesten Anlageklassen der Deutschen. Doch in Sachen Rendite konnten sie bei allem Hype nicht an den MSCI World heranreichen.