Ist gleichgewichtet die bessere S&P 500-Alternative
Viele Anleger sind besorgt, dass die „Magnificent Seven“ – also die sieben größten Technologieunternehmen Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und Nvidia – im S&P 500 zu stark gestiegen sind und mit über 27 Prozent zu hoch gewichtet sind. Denn von diesen wenigen Aktien hängt der Erfolg des breiten US-Aktienmarktes in immer stärkerem Maße ab.
Eine Alternative bietet der iShares S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (WKN: A3DN3E). Der ETF wurde im Jahr 2022 aufgelegt und hat ein Volumen von über einer Milliarde US-Dollar. Der ETF hat eine Gesamtkostenquote von 0,2 Prozent. Damit ist der ETF etwas teurer als ein vergleichbares Produkt auf den S&P 500, wo mittlerweile Werte unter 0,1 Prozent üblich sind.
In diesem ETF werden alle 500 Unternehmen des S&P 500 gleich gewichtet. Damit haben alle Unternehmen das gleiche Gewicht von 0,2 Prozent, das vierteljährlich angepasst wird. Dadurch verschiebt sich die Branchenzusammensetzung im Vergleich zum marktkapitalgewichteten Originalindex. Kleinere Unternehmen und Branchen außerhalb des Technologiesektors gewinnen deutlich an Bedeutung.
Auswirkungen der Gleichgewichtung
So haben die Sektoren Industrie, Finanzen und Gesundheit zusammen einen Anteil von rund 43 Prozent. Im originären S&P 500 sind es nur rund 35 Prozent. Hinzu kommt, dass der Immobiliensektor etwa doppelt so hoch gewichtet ist und damit im S&P 500 Equal Weight auf ein Gewicht von sechs Prozent kommt. Gleichzeitig fällt der Technologiesektor mit 13 Prozent deutlich ab. Im S&P 500 ist dieser Sektor mit einer Gewichtung von über 28 Prozent führend. Insgesamt ist das Portfolio ausgewogener und weniger abhängig von einzelnen Mega-Caps.
Damit entfernt sich der gleichgewichtete ETF allerdings etwas von den Fundamentaldaten. Schließlich soll der Technologiesektor nach den Prognosen von S&P im Jahr 2024 rund 21 Prozent zum operativen Ergebnis des Index beitragen. Insbesondere der Industriesektor erscheint mit einem Beitrag von neun Prozent im gleichgewichteten Index fast etwas überrepräsentiert. Die acht großen Technologiewerte (inkl. Netflix) erzielen eine durchschnittliche Gewinnmarge von 21,6 Prozent, während der gesamte S&P 500 nur auf 12,7 Prozent kommt. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Eigenkapitalrendite. Diese liegt beim S&P 500 bei 35 Prozent, beim Equal Weight-ETF hingegen nur bei 23 Prozent.
Auch wenn die Mega Caps in der Presse viel Gegenwind bekommen, zeigen die Zahlen, dass es gute Gründe für ihre hohe Allokation gibt.
Performance schwächer als beim S&P 500
Aufgrund der kurzen Historie des Equal Weight ETF von iShares ist ein Performancevergleich der ETF-Produkte nicht wirklich aussagekräftig. Der Index von S&P wird jedoch schon deutlich länger berechnet, so dass auch ein langfristiger Vergleich möglich ist. Auf Sicht der letzten zehn Jahre schlägt der S&P 500 mit einer jährlichen Rendite von 12,0 Prozent die gleichgewichtete Alternative mit 10,4 Prozent deutlich. Ein Großteil der Outperformance entfällt auf das letzte Jahr mit einer Performance von 24,3 Prozent gegenüber 13,9 Prozent.
Insgesamt bietet der iShares S&P 500 Equal Weight ETF eine interessante Alternative zum breiten US-Aktienmarkt. Durch die gleichmäßigere Gewichtung wird die Abhängigkeit von einzelnen MegaCap-Titeln reduziert. Dies kann sich langfristig auch positiv auf das Risikoprofil auswirken. Anleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass dadurch einige Unternehmen mit besonders hoher Qualität und starken Wettbewerbsvorteilen geringer gewichtet werden. Der ETF eignet sich daher, um ein ausgewogenes Portfolio zu ergänzen.
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Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.
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