Ist ein Kaffee-ETC auch ein Muntermacher für das Depot?
Kaffee ist für viele Büromenschen zu einem Ritual geworden und im Homeoffice schmeckt er vielen noch besser. Jetzt in einen Kaffee-ETC investieren?
Über Monate kannte der Kaffeepreis nur eine Richtung: nach unten. Um den Jahreswechsel wurden daher bereits Rufe nach einem Kulturwandel bei der Kaffeeproduktion laut. Nachhaltige Produktion sollte Preise stabilisieren und so die Bedingungen in den Hersteller-Ländern verbessern. Doch dann kam die Coronakrise. Inzwischen hat sich der Kaffeepreis wieder deutlich stabilisiert. Beobachter machen dafür auch den Lockdown verantwortlich und argumentieren, dass im Homeoffice mehr Kaffee konsumiert werden würde. Nachrichtenagenturen wie Reuters verweisen dagegen darauf, dass sich bei Produzenten und Verkäufern inzwischen die Angst vor dem Zusammenbruch der Lieferketten breit mache. Ende April würde in vielen Teilen der Welt die Kaffeeernte beginnen. Bereits im Vorfeld hätten Röstereien und Hersteller ihre Lager mit Kaffeebohnen gefüllt.
Erntesaison bei Kaffee vor Problemen
Zwar wird vor allem in Brasilien eine große Ernte erwartet, doch seien Frachtkapazitäten aufgrund des Virus begrenzt. Auch könnten Kontakteinschränkungen es erschweren, Saisonarbeiter für die Ernte zu finden, glaubt Ökonom Santosh Brivio von der Migros Bank. Dies würde gepaart mit der hohen Nachfrage nach Kaffee dazu führen, dass die Preisperspektive für den Agrarrohstoff bis Jahresende optimistisch sei. Ähnlich sehen das auch die Analysten der Commerzbank und haben ihre Erwartungen an den Kaffeepreis zuletzt überarbeitet.
Kaffee-ETC nimmt Fahrt auf
Um von der Entwicklung des Kaffeepreises zu profitieren, können sich Anleger den WisdomTree Coffee ETC (WKN: A0KRKQ) näher ansehen. Der ETC bildet den Kaffeepreis nahezu eins zu eins ab. Zwar steht 2020 noch immer ein Verlust von rund acht Prozent zu Buche, doch legte der ETC auf Sicht von einem Monat um satte 13,3 Prozent zu. Nachrichten von einer schleppend verlaufenden Kaffeeernte könnte erneut Wasser auf die Mühlen des Kaffeepreises sein. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,49 Prozent.
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Autor Redaktion
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Das Wetterphänomen „El Nino“ äußert sich in Wetterextremen wie Dürren und Überschwemmungen. Beides kann bei Agrarrohstoffen zu starken Turbulenzen führen.