21. November 2023
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Innovation vs. Qualität: Worauf sollten Anleger im Gesundheitssektor setzen?

Der Gesundheitssektor gilt als besonders krisenresistent, da Patienten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten versorgt werden müssen. Gleichzeitig ist er einer der dynamischsten und innovativsten Sektoren der Weltwirtschaft. Für Investoren stellt sich daher die Frage, ob sie eher auf junge, dynamische Unternehmen oder auf profitable, diversifizierte Konzerne der Branche setzen sollen.

Ziel des iShares Healthcare Innovation UCITS ETF (WKN: A2ANH2) ist es, in Unternehmen zu investieren, die sich durch innovative Ansätze und Technologien im Gesundheitssektor auszeichnen. Der Schwerpunkt des ETF liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen, die sich häufig noch in der Entwicklungsphase befinden. Die Unternehmen im Portfolio werden unabhängig von ihrer Marktkapitalisierung jährlich neu gleichgewichtet. So werden nur 16 Prozent in die zehn größten Positionen investiert.

Investieren in den Gesundheitssektor

Durch die Ausgewogenheit des Portfolios haben kleine und mittlere Unternehmen einen größeren Einfluss auf die Wertentwicklung des ETF. Dieser Ansatz ermöglicht es, von potenziellen Durchbrüchen zu profitieren, die oft von kleinen, weniger bekannten Unternehmen erzielt werden. Der ETF investiert daher breit gestreut in derzeit 201 Unternehmen.

Im Gegensatz dazu konzentriert sich der iShares MSCI World Health Care Sector ESG UCITS ETF (WKN: A2PHCD) auf etablierte Unternehmen des Gesundheitssektors. Dieser ETF berücksichtigt bei der Gewichtung der Portfoliozusammensetzung die Größe der Unternehmen in Form der Marktkapitalisierung. Hier werden 47 Prozent des Vermögens in die Top-10-Positionen des 135 Werte umfassenden Portfolios investiert.

Ausgeglichenes Portfolio aus Chance und Sicherheit

Die Performance der beiden ETFs steht in engem Zusammenhang mit den allgemeinen Trends im Gesundheitssektor. Beide ETFs profitieren davon, dass die Weltbevölkerung immer größer und älter wird und immer mehr Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Nach dem Corona-Crash konnte der iShares Healthcare Innovation UCITS ETF aufgrund seiner Fokussierung auf innovative Unternehmen und potenzielle Durchbrüche in der Branche besonders stark profitieren.

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Derzeit befindet sich der Sektor jedoch in einer Phase, in der viele kleinere Unternehmen unter finanziellem Druck stehen. Teurere und schwierigere Finanzierungen sowie das Auslaufen der Corona-Sondereffekte führen dazu, dass weniger Mittel für die Unternehmen selbst, aber auch für die Kundenforschung zur Verfügung stehen. Hinzu kommt, dass viele Hersteller der Branche aufgrund gefüllter Lager bei ihren Kunden eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten verzeichnen, was sich auch negativ auf die Nachfrage nach den Produkten vieler Zulieferer der Life Science-Industrie auswirkt.

In dieser Phase können die größeren, profitableren Unternehmen des Sektors im iShares MSCI World Health Care Sector ESG UCITS ETF (WKN: A3C5HM) eine bessere Performance bieten. Diese Unternehmen sind oft besser positioniert, um die Herausforderungen der Branche zu meistern und von den langfristigen Wachstumstrends zu profitieren.

Starke Performance in der Rückschau und niedrige Gebühren

Diese Rahmenbedingungen spiegeln sich auch in der Entwicklung der beiden ETFs wider. So konnte der iShares MSCI World Health Care Sector UCITS ETF in den vergangenen drei Jahren um 24,3 Prozent zulegen, während der iShares Healthcare Innovation UCITS ETF 24,2 Prozent verlor. Wie so oft an der Börse schneiden auf den ersten Blick unspektakuläre Produkte langfristig deutlich besser ab als Produkte, die immer den neuesten Trends folgen.

In dem Healthcare-Innovation-Portfolio befinden sich derzeit über 20 Aktien. Diese sind mit weniger als 0,05 Prozent gewichtet. Diese Unternehmen sind an der Börse stark abgestürzt, da sie in den meisten Fällen mit gravierenden Problemen zu kämpfen haben. Zwar werden diese Werte mit hoher Wahrscheinlichkeit durch das Rebalancing aus dem ETF herausfallen, aber aufgrund der höheren Finanzierungskosten werden im nächsten Jahr die nächsten jungen Unternehmen an ihre Stelle treten und Schwierigkeiten bekommen.