Healthcare-Aktien: Gesundheitsbranche im Finanzfieber
Die Healthcare-Sparte bietet aussichtsreiche Anlagemöglichkeiten. Fünf Punkte, die für die Gesundheitsbranche sprechen.
Der MSCI World Health Care verzeichnete in den beiden vergangenen Jahrzehnten eine durchschnittliche Wertentwicklung von mehr als neun Prozent pro Jahr. Der Sektor bietet Anlegern eine Fülle von Möglichkeiten. Die Unternehmen wachsen mit Medikamenten, digitalen Gesundheitsservices und innovativen Technologien. In diesem Jahr machen fünf Gründe den Sektor darüber hinaus für Anleger spannend.
1. Die Bewertung im Healthcare-Sektor
Der gesamte Sektor ist in der Regel nie besonders hoch bewertet. Doch im Vergleich zu seiner eigenen Historie liegt der Sektor aktuell unter seinem Durchschnitt und das, obwohl die Wachstumsraten deutlich oberhalb des globalen Wirtschaftswachstums liegen.
Attraktiv sind hierbei sicherlich die Bewertungen in der Pharma- und Biotechtechnologie. Bei den Unternehmen sind seit zwei Jahren Umsatz und Ertrag deutlich gewachsen. Sie verzeichneten trotzdem eine schwache Aktienkursentwicklung. Das führt zu einer vergleichsweise anspruchslosen Bewertung.
Auffallend war die extrem negative Stimmung bei den Gewinnausblicken im letzten Quartal. Dabei erreichen Aktien historisch gesehen wenige Monate vor dem Tiefpunkt der Unternehmensgewinne ihren Tiefpunkt in der Kursentwicklung. Nun scheinen die Herabstufungen der fundamentalen Prognosen weitestgehend überstanden.
2. Die Zinsen
Ein wichtiger Einflussfaktor insbesondere bei der Biotechnologie ist die weitere Zinspolitik der Notenbanken. Die Unternehmen benötigen viel Kapital für die teure Forschung und Entwicklung. Wir erwarten mittelfristig eher eine Entspannung auf der Zinsseite. Das sollte die Finanzierungskonditionen und Bewertungsrelationen begünstigen.
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3. M&A und IPOs
Zwischen 2021 und 2022 halbierten sich die Fusionen und Übernahmen im Gesundheitssektor nahezu. Der IPO-Markt kam aufgrund steigender Zinsen nahezu vollständig zum Erliegen. Da die großen Player im Gesundheitsmarkt kaum zur Entwicklung von Innovationen beitragen, sind Übernahmen von kleinen und mittelgroßen „Brutstätten“ wichtig, um künftige Umsätze zu sichern. Aufgrund der hohen Cashflows, der Liquiditätspolster der Unternehmen sowie der perspektivisch sinkenden Zinsen glauben wir, dass der Markt für Übernahmen, Fusionen und Börsenlistings deutlich an Fahrt gewinnen wird.
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4. Die US-Wahlen
In den vergangenen Jahren hatte der US-Präsidentschaftswahlkampf eher einen negativen Einfluss auf viele Bereiche des Gesundheitswesens. Viele US-Präsidenten versprachen, die sehr hohen Medikamentenpreise in den Griff zu bekommen. In Anbetracht der Vielzahl an akuteren Themen (Geopolitik, Handelshemmnisse mit China, Regulatorik etc.) erwarten wir jedoch, dass der Gesundheitsmarkt bei den im November stattfindenden US-Wahlen weniger im Vordergrund stehen dürfte als in vergangenen Zeiten.
5. Die Investoren
Die aktiven Geldverwalter könnten in diesem Jahr eine Stockpicker-Mentalität gegenüber dem Sektor als Ganzes einnehmen. Dadurch können gerade die Kurse der vom Markt als besonders erfolgreich eingeschätzten Unternehmen überdurchschnittlich steigen.
Über den Autor Alexander Späth
Alexander Späth ist Leiter Portfoliomanagement/Research bei der KIDRON Vermögensverwaltung GmbH in Stuttgart
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Der Gesundheitssektor gilt als besonders krisenresistent, da Patienten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten versorgt werden müssen. Ein Investment?