Die Jamaika-Sondierungen sind geplatzt, das Vier-Parteien-Bündnis CDU/CSU, FDP und die Grünen haben wochenlang letztlich ergebnislos um Kompromisse und eine Regierungsformel gerungen. Bei den Verhandlungen lauteten die TOPs Migration, Klimaschutz und Soli-Abschaffung. Ein Kernthema, das vor allem der deutschen Wirtschaft auf den Nägeln brennt, spielte allerdings nur eine untergeordnete Rolle: Die Infrastruktur: „Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sind eine wesentliche Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Wachstumspotenzialen“, schrieb das DIW Berlin schon im Jahr 2015. Besonders ein Fall erregte hierzulande Aufsehen, weil er symptomatisch für den Rückstand steht: Die Leverkusener Rheinbrücke – als Teil des Kölner Rings gehört sie zu den meistbefahrenen Autobahnabschnitten in Deutschland – war jahrelang für schwere Lastwagen vollgesperrt. Offizieller Grund: die Stabilität sollte nicht weiter gefährdet werden. Inoffizieller Grund: Das 50 Jahre alte Bauwerk war schlichtweg marode und hätte längst saniert werden müssen.
Hoher Investitionsbedarf
Nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey müssen die Volkswirtschaften weltweit bis 2030 jährlich 3,3 Bio. US-Dollar investieren, wenn sie wettbewerbs- und leistungsfähig bleiben wollen. In Deutschland sieht der Bundesverkehrswegeplan 2030 Ausgaben in Höhe von 260 Mrd. Euro vor. Immerhin, denn hierzulande hinken die Investitionen den Erfordernissen teilweise weit hinterher. Energiewende, Breitband-Internet auch in ländlichen Gebieten, Wohnungen – die Herausforderungen und der Bedarf sind immens und das Feld der Unternehmen, die von den anstehenden Investitionen profitieren können, vielseitig. Als Kernaktivitäten im Infrastrukturbereich gelten Entwicklung, Besitz, Betrieb und das Management von Strukturen oder Netzwerken, welche für den Transport für Güter, Dienstleistungen, Daten, Menschen und Energie gebraucht werden.
Sektorspezifische ETFs
Der Lyxor FTSE Developed Europe Core Infrastructure Capped UCITS ETF (WKN: LYX0WW) investiert in 33 europäische Unternehmen (vor allem aus Spanien, Deutschland und den Niederlanden), die ihr Geschäft zu mindestens 65 Prozent im Bereich Transport, Energie und Telekommunikation erzielen. Der Fonds wurde am 27. Juni 2017 frisch aufgelegt. Derzeit sind knapp 50 Mio. Euro investiert. Bisher rentierte das Produkt leicht negativ. Investoren, die sich breiter aufstellen wollen, sei der db x-trackers S&P Global Infrastructure UCITS ETF (WKN: DBX1AP) nahegelegt. Der Indexfonds bildet die Wertentwicklung von 74 Industrie-, Versorger- und Energietitel weltweit, vorwiegend aber aus den USA, Spanien und Kanada ab. Der Gewinn in diesem Jahr beträgt 4,58 Prozent, die Kosten liegen bei 0,60 Prozent im Jahr.
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Autor Redaktion
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