Immobilien-ETF: Ein spannendes und solides Investment
Auch höhere Preise und Hypothekenzinsen belasten offenbar nicht die Nachfrage am Immobilienmarkt. Hält der Boom weiter an, könnte ein Immobilien-ETF profitieren.
Immobilien-Investments sind möglicherweise weniger aufregend, als etwa solche am Kryptomarkt. Doch sie haben den Ruf einer soliden, risikoärmeren Anlage. Auch nicht die Corona-Krise, unter der der Büro- und Gewerbeimmobilienmarkt dann doch zu leiden hatte, brachte den Markt insgesamt ins Wanken. Dass sich die Lage über sämtliche Bereiche aufhellt, zeigt nun eine aktuelle Studie: Trotz des anhaltenden Home-Office-Booms als Folge der Pandemie steigen die Mieten für Büroimmobilien in Deutschland weiter.
Nach dem Büroimmobilienmonitor 2022 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Projektentwicklers Preig erhöhten sich die Büromieten im Jahr 2021 durchschnittlich um rund fünf Prozent und damit noch etwas stärker als 2020. Untersucht wurde in der Studie die Preisentwicklung in 71 Großstädten und ihren Umlandgemeinden. Insgesamt zogen die Büromieten der Studie zufolge in 80 Prozent der untersuchten Städte an.
Nachfrage bleibt hoch, Preise steigen weiter
Auch höhere Preise und Hypothekenzinsen können die Nachfrage am Immobilienmarkt dämpfen. In den USA ist die Zahl der genehmigten, aber noch nicht gebauten Objekte so hoch wie seit 1974 nicht mehr, wie Analysten der Postbank berichten. Grund ist: Die Bauwirtschaft kommt wegen mangelnder Arbeitskräfte und Rohstoffe der Nachfrage kaum noch hinterher.
„Eine nennenswerte Ausweitung der Baukapazitäten ist auf kurze Sicht kaum zu erwarten“, weiß Postbank-Stratege Ulrich Stephan. Der Experte rechnet daher für das laufende Jahr mit einer weiterhin stabilen Entwicklung des Immobilienmarktes. Nur ein weiterer deutlicher Anstieg der Hypothekenzinsen könnte die starke Aufwärtsdynamik abbremsen, sinkende Preise für Häuser und Wohnungen seien an den meisten Standorten aber vorerst nicht zu erwarten.
Langfristig solides Investment
Als Anleger muss man nicht über die physische Immobilie gehen, um von der Marktentwicklung zu profitieren. Immobilien-ETFs sind hier eine einfache und kostengünstige Möglichkeit. Mit ihrem Fokus auf Wertsteigerungen der Immobilien sowie höheren Einnahmen aus den Mietverträgen ist davon auszugehen, dass sich ein Immobilien-ETF in Zukunft trotz zuletzt schwächerer Performance positiv entwickelt.
Der VanEck Global Real Estate ETF (WKN: A1T6SY) etwa investiert in Aktien der Immobilienbranche mit einer weltweiten Diversifikation. Die Aktien werden nach Liquidität, Größe und Region ausgewählt. Im laufenden Jahr rentierte der ETF leicht negativ, die 10-Jahres-Rendite beläuft sich auf 9,4 Prozent pro Jahr. Die Gebühren von 0,25 Prozent im Jahr fallen vor diesem Hintergrund kaum ins Gewicht.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
Immobilien gehören zu den beliebtesten Anlageklassen der Deutschen. Doch in Sachen Rendite konnten sie bei allem Hype nicht an den MSCI World heranreichen.