Herrschen jetzt sonnige Aussichten für Spanien-Anleger?

Herrschen jetzt sonnige Aussichten für Spanien-Anleger?

Nach Jahren der Dürre sind die Perspektiven der Wirtschaft in Spanien deutlich besser. Insbesondere die Investitionen in Maschinen und Ausrüstung waren zuletzt ermutigend.

Spanien ist wieder zurück im Blickwinkel der Investoren. Noch vor etwa zehn Jahren steckte Spanien mitten in einer gewaltigen wirtschaftlichen und sozialen Krise. Zahlreiche junge Menschen zogen auf die Straßen und machten auf schlechte Berufsaussichten aufmerksam, andere stimmten mit den Füßen ab und verließen die iberische Halbinsel. Doch es hat sich etwas getan. In der Zwischenzeit hat sich Spanien nach einer Untersuchung von DWS Insights zu einem Land entwickelt, in das es viele auf der Suche nach einem besseren Leben zieht. So ist seit 2019 die Zahl der im Ausland geborenen Arbeitnehmer um mehr als 1,2 Millionen gestiegen, die meisten davon aus Lateinamerika.

Spanien als Nutznießer eines EU-Programms

Die Offenheit gegenüber Migranten und ausländischen Investitionen erklärt nach Ansicht der DWS-Experten einen Teil, aber keineswegs den gesamten wirtschaftlichen Aufschwung Spaniens im Vergleich zu einem Großteil der Eurozone. Spanien sei einer der größten Nutznießer der Next Generation Funds, dem Hilfsprogramm der Europäischen Union zur Bewältigung der Pandemie. Ein guter Teil der Erfolge ist offenbar auch auf die Reformen der Banken und des Arbeitsmarktes nach der Finanzkrise zurückzuführen. Die Neuverhandlung von Arbeitsverträgen wurde erleichtert und habe Arbeitgeber dazu ermutigt, mehr Festangestellte einzustellen. Durch starke Erhöhungen des Mindestlohns sind auch die Einkommen der ärmeren Spanier schneller gestiegen als der Durchschnittslohn.

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Nach einer Untersuchung von DWS sind die Bauausgaben sowohl für Wohnraum als auch für andere Gebäude in den Jahren nach der Krise stark zurückgegangen, was zu einer Wohnungsknappheit und steigenden Mieten geführt hat, sehr zur Freude der Immobilieninvestoren, wie es im DWS Insights Bericht weiter hießt.

Die spanische Minderheitsregierung musste widersprüchliche Forderungen verschiedener linker und nationalistischer Parteien unter einen Hut bringen und gleichzeitig Steuererhöhungen beschließen, um das Haushaltsdefizit schrittweise abzubauen und gleichzeitig die mageren Verteidigungsausgaben zu erhöhen.

Spanien ist auf einem guten Weg

„Insgesamt sehen wir weiterhin gute Gründe, optimistisch zu bleiben“, argumentiert Ulrike Kastens, Senior Economist Europe bei DWS. „Besonders ermutigend ist, dass die Investitionen in Maschinen und Ausrüstung endlich wieder das Niveau von vor Covid erreicht haben. Der Tourismus hält sich gut, und Spanien ist auch zunehmend erfolgreich beim Export anderer Dienstleistungen wie Technologieberatung und Ingenieurwesen. Da aber auch andere europäische Länder endlich einige ihrer Wachstumsengpässe angehen, bleibt abzuwarten, wie lange die Outperformance Spaniens anhalten kann.“

Ein Spanien-ETF

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