Euro Stoxx 600-ETF: Europäische Titel zum sukzessiven Wiedereinstieg
Experten gehen davon aus, dass die Börse die Rezessionstendenzen bereits überwiegend eingepreist hat. Bietet sich ein Euro Stoxx 600-ETF jetzt zum Wiedereinstieg an?
Der Ukraine-Krieg, Turbulenzen an den Aktienbörsen mit teilweise über 20 Prozent Kursabschlägen, trübe Konjunkturaussichten, extrem hohe Inflation: Unsicherheit, wohin man schaut. Verständlich, dass sich Anleger gerade fragen: Sollte man in der aktuellen Lage überhaupt noch investieren? Jan Schopen, Portfoliomanager und Analyst bei Lazard Asset Management rät trotz der widrigen Umstände glasklar zum Wiedereinstieg. „Ein Teil der Übertreibung an den Märkten stammt von Anlegern, deren Risikobudget erschöpft ist und die verkaufen mussten – Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen“, sagt Schoppen.
Ein Blick auf historische Aktienkurse zeige, dass Rückschläge nichts Ungewöhnliches seien und meist recht schnell wieder aufgeholt werden könnten. „Da es nahezu unmöglich ist, den Tiefststand abzupassen, raten wir zu einem sukzessiven Wiedereinstieg in den Markt. Eventuell fallen die Kurse noch etwas, aber sehr viele Risiken sind in den Preisen bereits reflektiert“, beruhigt der Portfoliomanager. „Auch wenn in der nächsten Berichtssaison noch einige Unternehmen ihre Ergebnisse korrigieren müssen, dürfte dies Investoren nicht mehr überraschen“.
Konjunkturelles Umfeld besser als gedacht
Das konjunkturelle Umfeld sieht Schoppen gar nicht so trübe, wie es auf den ersten Blick wegen der Konsum beeinträchtigenden Inflation und den Lieferkettenproblemen scheint. „Wir befinden uns in Europa noch immer in einem Umfeld, in dem die Haushalte hohe Summen angespart haben und noch immer Konsum nachholen“, erklärt der Experte. „Die Arbeitslosenquote ist niedrig und die Unternehmen verdienen gut – daher ist das Gesamtbild nicht nur negativ“.
Eine Stagflation, also ein Null-Wachstum in Zeiten hoher Inflation, erwartet Schoppen deshalb nicht. „Die Inflation in Europa stammt aktuell zu einem großen Teil aus dem Nahrungsmittelsektor und der Energie. In der Schweiz, die weniger abhängig von Öl- und Gaspreisen ist und etwa 60 Prozent ihres Energiebedarfs über Wasserkraft abdeckt, ist die Inflationsrate mit etwa zwei Prozent zum Beispiel deutlich geringer“, sagt Schoppen.
Sinnvolles Investieren lässt sich auf einige wenige Regeln begrenzen: Risiken streuen, Kosten senken. Wer seine Anlage diversifiziert, egalisiert das Risiko einzelner Aktien oder Aktiengruppen. Und dass Investieren nicht zu viel an Gebühren verschlingen soll, die an der Rendite fressen, versteht sich von selbst. Ein geeignetes Instrument, um in der aktuell schwierigen Lage am Aktienmarkt überhaupt sich über Wasser halten zu können, sind unter Beachtung dieser Regeln Exchange Traded Funds (ETFs) oder Indexfonds.
Mit dem Lyxor Core STOXX Europe 600 (DR) UCITS ETF (WKN: LYX0Q0) können Investoren die Wertentwicklung der 600 führenden Unternehmen aus Europa abbilden. Im STOXX Europe 600 Index sind jeweils 200 große, mittelgroße und kleine Unternehmen aus 18 europäischen Ländern enthalten. Die diesjährig tieferen Kurse können zum Wiedereinstieg genutzt werden. Die langfristige Rendite des günstigen ETFs (Gesamtkostenquote 0,07 % p. a.) liegt deutlich über der Inflation in entsprechenden Zeitraum.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
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