Growth-Aktien: Entdecke mit diesem ETF starkes Wachstum in Europa
Unternehmen aus Europa stehen in ihrem Wachstum oft im Schatten der amerikanischen Konkurrenz. Dieser Growth-ETF könnte interessant werden.
In der Liste der 100 größten Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung finden sich heute 56 US-Firmen. Das liegt daran, dass es diesen Unternehmen in der Vergangenheit gelungen ist, mit ihren Lösungen international zu dominieren und so ihre Umsätze stark zu steigern. Deka Investments bietet jedoch einen ETF an, mit dem Anleger auf besonders wachstumsstarke europäische Unternehmen setzen können.
Ein Europa-ETF mit Wachstumswerten
Der Deka STOXX Europe Strong Growth 20 UCITS ETF (WKN: ETFL03) ist ein Anlageinstrument, das Investoren Zugang zu wachstumsstarken europäischen Aktien bietet. Die Auswahl der Aktien erfolgt anhand bestimmter Kriterien, die darauf abzielen, Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zu identifizieren. Grundlage hierfür ist die Berechnung von Growth-Werten auf Basis verschiedener Fundamentalkennzahlen. Bei den fundamentalen Kennzahlen handelt es sich um das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis, das erwartete Gewinnwachstum, das historische Kurs-Gewinn-Verhältnis, das historische Gewinnwachstum, das Kurs-Buchwert-Verhältnis und die Dividendenrendite. Die 20 Unternehmen mit den höchsten Growth-Werten werden in den ETF aufgenommen.
Es gibt mehrere Gründe, warum wachstumsstarke Aktien eine attraktive Anlagemöglichkeit sein können. Die Unternehmen verfügen häufig über innovative Produkte oder Dienstleistungen, die auf eine starke Nachfrage stoßen. Sie sind in der Regel gut positioniert, um von technologischen Fortschritten oder Veränderungen in der Verbrauchernachfrage zu profitieren. Sie verfügen häufig bereits über hohe Bruttomargen und sind daher oft auf dem Weg zur Profitabilität oder bereits hochprofitabel.
Das Fallbeispiel Adyen
Der ETF wird jedes Jahr im September neu zusammengesetzt. Aufgrund des jüngsten Kurseinbruchs von rund 50 Prozent nach Bekanntgabe der Halbjahreszahlen ist die Aktie von Adyen derzeit der kleinste Wert im ETF. Der Nettoumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gestiegen und die EBITDA-Marge liegt weiterhin bei 43 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Umsatz noch um 37 Prozent zulegte, bedeutet das Umsatzwachstum jedoch eine deutliche Verlangsamung. Auch die EBITDA-Marge lag im Vorjahr noch bei 59 Prozent.
Zunehmender Wettbewerb und eine schwächere Wirtschaftslage führen dazu, dass Kunden bei Preisverhandlungen mit Adyen härter auftreten und sich für günstigere Alternativen entscheiden. Darüber hinaus ist das Management nach wie vor von den mittelfristigen Aussichten überzeugt und hat das Personal entsprechend aufgestockt. Das Unternehmen hat versucht, kurzfristige Gelegenheiten zu nutzen, indem es sich an anderen Technologieunternehmen beteiligt hat. Der Kapitalmarkt reagierte extrem hart, da die Zahlen Zweifel an der langfristigen Wachstumsstory aufkommen ließen.
Heute werden weltweit immer noch sechs von zehn Zahlungen mit Bargeld abgewickelt. Das ist ein enormes Wachstumspotenzial für Adyen. Die Reaktion zeigt aber auch die Risiken von Wachstumsunternehmen im Deka-ETF, denn oft ist das hohe Wachstum wie bei Adyen auch in den Aktienkursen eingepreist.
Der Fokus auf Gesundheit und Luxus, Einbruch 2022
Im Europa-ETF auf Growth-Titel sind der Gesundheitssektor mit 34,5 Prozent und zyklische Konsumgüter mit 24,8 Prozent am stärksten gewichtet. Bei den Unternehmen handelt es sich allerdings zu einem großen Teil um Luxusgüterhersteller wie Hermès oder Ferrari, die in den letzten Jahren ihre Robustheit in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld unter Beweis gestellt haben.
Langfristig war die Performance des ETF durchaus überzeugend. Von 2009 bis zur Corona-Pandemie entwickelte sich der ETF besser als ein vergleichbares Produkt auf den MSCI World. Zinserhöhungen und der Krieg in der Ukraine sorgten jedoch 2022 für einen starken Einbruch. Für Anleger, die an eine wachstumsorientierte Anlagestrategie glauben, bietet sich daher derzeit eine interessante Einstiegschance. Die Verwaltungsgebühren liegen mit 0,65 Prozent noch im akzeptablen Bereich.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.