Drei World Health-Alternativen im Kopf-an-Kopf-Rennen
Der Gesundheitssektor ist einer der spannendsten und vielversprechendsten Bereiche des globalen Kapitalmarkts. Spannende Health-ETFs.
Die alternde Bevölkerung, der zunehmende Zugang zur Gesundheitsversorgung in den Schwellenländern und die konjunkturelle Stabilität machen den Sektor zu einem attraktiven Anlageziel. Dieser Artikel vergleicht drei verschiedene World Health ETFs, um die Unterschiede und Vorteile der einzelnen Produkte aufzuzeigen.
Angesichts der Komplexität der Bewertung des Potenzials einzelner Unternehmen sind ETFs eine beliebte Wahl für Anleger, die in den Gesundheitssektor investieren möchten. Die Anbieter bieten jedoch unterschiedliche Produkte an, die auf verschiedenen Indizes basieren.
Der Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF 1C (WKN: A113FD) basiert auf dem MSCI World Health Care Index. Er ist der einzige ETF im Vergleich, der nicht auf einem Nachhaltigkeitsindex basiert. Der iShares MSCI World Health Care Sector ESG UCITS ETF (WKN: A2PHCD) basiert auf der Nachhaltigkeitsvariante, dem MSCI World Health Care ESG Reduced Carbon Select 20 35 Capped Index. Der Amundi S&P Global Health Care ESG UCITS ETF (WKN: A3DSTD) basiert auf dem Developed Ex-Korea LargeMidCap Sustainability Enhanced Health Care Index des konkurrierenden Indexanbieters S&P.
Was sind die Unterschiede zwischen den Produkten?
Die beiden auf MSCI-Indizes basierenden Produkte haben mit über 130 Unternehmen deutlich mehr Aktien im Portfolio als das S&P-Produkt mit 96 Titeln. Dementsprechend hat der S&P-Index die am höchsten gewichteten Top 10 mit einem Anteil von 52 Prozent. Beim iShares-ETF sind es noch rund 47 Prozent und beim Xtrackers-ETF 43 Prozent. Die größte Position ist bei allen drei Produkten UnitedHealth. Aber auch hier zeigt sich die höhere Konzentration im ETF von Amundi mit einer Gewichtung von knapp über zehn Prozent. Der Xtrackers ETF hat auch hier mit 7,5 Prozent die geringste Gewichtung.
Bei der geografischen Verteilung nehmen sich die drei Produkte nicht viel. Die USA dominieren mit einer Gewichtung zwischen 70 und 72 Prozent in allen drei Produkten. Ähnlich wie im Technologiesektor zeigt sich auch im Gesundheitssektor, dass Europa mit Ausnahme einzelner Konzerne wie Novo Nordisk, AstraZeneca, Roche oder Norvatis im Hintertreffen ist.
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Im iShares-ETF dominieren Pharmawerte mit einem Anteil von 36,5 Prozent etwas weniger als im Xtrackers-ETF mit 42,1 Prozent. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Fehlen von Johnson & Johnson in den ESG-Indizes von S&P und MSCI, das aufgrund seiner größten Sparte dem Pharmasektor zugerechnet wird. Als Grund nennt S&P, dass Johnson & Johnson in den letzten Jahren in zahlreiche Kontroversen verwickelt war, wie z.B. die Verharmlosung der Gefahren von Opiaten, potenziell krebserregende Substanzen in Babypuder oder angeblich irreführende Werbung für Hüftimplantate.
Performance und Kosten der ETF-Produkte im Vergleich
Ein Vergleich der Performance der drei Produkte ist wenig aussagekräftig, da der Amundi ETF erst im September 2022 aufgelegt wird. Interessanter ist ein Vergleich der jährlichen Performance der Indizes über fünf Jahre. Der MSCI World Health Care Index kommt auf eine jährliche Performance von 7,6 Prozent und muss sich damit den beiden Nachhaltigkeitsprodukten geschlagen geben. Der iShares-Nachhaltigkeitsindex kommt auf 8,7 Prozent und der S&P-Index auf 9,0 Prozent. Ein weiteres Argument für den Amundi-ETF sind die laufenden Kosten von 0,18 Prozent gegenüber 0,25 Prozent bei den beiden anderen Produkten.
Wie so oft ist die Wahl letztlich Geschmackssache. Bevor man sich für ein Produkt entscheidet, könnte man sich zum Beispiel die Aktie von Johnson & Johnson genauer ansehen. Möchte man sie im Depot haben? Bei der Entscheidung zwischen den beiden Nachhaltigkeitskriterien können neben den niedrigeren Gebühren des Amundi-ETFs auch die fehlenden Aktien eine Rolle spielen. Hier können sich Anlegerinnen und Anleger fragen, ob sie von einem dieser Unternehmen besonders überzeugt sind.