35 Prozent Plus: Zentralbanken entdecken Gold für sich
Der sichere Hafen Gold ist gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten gefragt. Doch auch die Zentralbanken decken sich strategisch mit Gold ein.
Gold zählt zu den großen Gewinnern des Jahres 2024. Das gilt übrigens auch für den kleinen Bruder Silber, wie wir berichtet haben. Gold kletterte in den vergangenen Monaten auf immer neue Rekordstände und ist seit Jahresbeginn bereits um 35 Prozent gestiegen.
Gold spielt für Zentralbanken eine strategische Rolle
Auch wenn du vielleicht den Ruf nach dem „sicheren Hafen“ nicht mehr hören kannst, aber das Edelmetall konnte erneut herausstellen, des es dazu fähig ist. „Zunehmende geopolitische Risiken, die Käufe der Zentralbanken zur Diversifizierung ihrer Reserven und die Unsicherheit über den Konjunkturzyklus können diese sehr gute Entwicklung erklären. Steigende Realzinsen und eine Aufwertung des Dollars hätten, wie in der Vergangenheit üblich, die Stärke des glänzenden Metalls begrenzen können. Dies war jedoch nicht der Fall“, sagt Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees bei Carmignac.
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Den Carmignac-Experten scheint der Faktor der Diversifizierung der Reserven der Zentralbanken von großer Bedeutung zu sein. Dies steht im Kontext, in dem die Inflation wieder zu einer lebendigen wirtschaftlichen Größe geworden sei und die Versuchung für viele Länder der südlichen Hemisphäre, eine Alternative zum Dollar aufzubauen, immer größer werde. Damit gewinnt das Edelmetall an strategischer Bedeutung.
Weitere Diversifikation
Gebetsmühlenartig predigen, wie wichtig breite Streuung ist. Damit meinen wir in erster Linie den passenden Mix aus Aktien- und Anleihe-ETFs. Nutze dazu unseren Risikorechner. Zu einem kleinen Teil könntest du aber auch Gold miteinbeziehen. „In einem turbulenten Umfeld wird Gold daher wieder zu einem möglichen Diversifikationsinstrument in der Portfolioallokation, das möglicherweise wirksamer als Hartwährungen, US- oder deutsche Staatsanleihen ist“, so Thozet.
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Wie gut ist der Diversifikationseffekt?
Diversifikation, als Streuung, verbessert dein Chance-Risiko-Profil. „In Phasen der Risikoaversion, in denen Aktien eine deutliche Underperformance verzeichneten, entwickelte sich Gold besser als Risikoanlagen, aber auch besser als Staatsanleihen. Kurzfristige Zinssätze haben einen unmittelbaren Einfluss auf den Preis des glänzenden Metalls. Denn sie bestimmen die Opportunitätskosten des Haltens eines Instruments, das keine Rendite abwirft, während langfristige Zinssätze mit der Inflation korrelieren können“, erklärt Thozet.
„Gold weist eine noch geringere Korrelation mit Risikoanlagen auf als Anleihen, was es zu einem vorteilhaften Instrument für den Portfolioaufbau macht; es bietet in der Regel einen wirksamen Schutz sowohl gegen wirtschaftliche Unsicherheit als auch gegen Inflation“, so Thozet. Diese Eigenschaft sei besonders wichtig, da eine anhaltende Inflation einer der größten Risikofaktoren für die aktuelle Entwicklung und die künftigen Herausforderungen sei. Dies gilt nach Ansicht der Experten insbesondere in einem Umfeld, in dem die Staatsschulden auf immer neue Rekordstände getrieben werden und ihre Rückzahlung ohne aktive Unterstützung durch die Notenpresse immer illusorischer wird.
In ETCs investieren
Wenn du nun in das Edelmetall investieren möchtest, musst du keinen Goldbarren im Wohnzimmer aufbewahren. Eine Alternative sind Gold-ETCs mit einem Anspruch auf Auslieferoption in physischer Form. Denn dann wirst du steuerlich wie bei Zuhause liegendem Gold behandelt, ohne es daheim verwahren zu müssen oder ein Bankschließfach bezahlen zu müssen. Nachfolgend ein Beispiel: