Silber mehr als 30 Prozent gestiegen: Zeit für einen Silberminen-ETF?
Das Jahr 2024 hat Silber-Investoren ein Kursplus von mehr als 30 Prozent beschert. Nehmen wir also einen Silberminen-ETF in den Fokus.
Silber steht meist im Schatten von Gold – klar es glänzt weniger und steht auch weniger im Mittelpunkt der Investoren. Kein Wunder, denn schließlich gibt es siebenmal mehr Silber als Gold. Doch mit einem Plus von knapp 33 Prozent (auf Euro-Basis) im bisherigen Jahresverlauf stehen Silber-Anleger 2024 auf der Sonnenseite. Doch auch der „sichere Hafen“ Gold war gefragt und konnte um fast 30 Prozent an Wert gewinnen. Doch Silber und damit auch Silberminen sind aus weiteren Gründen interessant.
Silberminen: Silber ist in der Industrie gefragt
„Ab 2021 geriet der Silbermarkt in ein beachtliches Defizit. Dies ist nicht nur das Ergebnis einer größeren Investmentnachfrage nach physischem Silber, sondern vor allem einer Zunahme der industriellen Nachfrage“, sagt Altan Cantürk, Analyst beim Broker XTB. Etwa die Hälfte der weltweiten Silbernachfrage stamme aus der Industrie (für 2023 liegt die Silbernachfrage bei rund 35.000 Tonnen oder etwa 1,1 Millionen Unzen). In diesem Zusammenhang ist vor allem wobei die Photovoltaiksparte zu nennen. „Angesichts des aktuellen Energieübergangs ist auch in dieser Kategorie mit weiterem dynamischem Wachstum zu rechnen. Die Investment- oder Schmucknachfrage ist ebenfalls signifikant – wenn es auch im letzteren Fall keine starken Wachstumsaussichten gibt“, meint Cantürk.
Silberminen profitieren von zunehmenden Silberreserven
Der Bericht des United States Geological Survey (USGS) weist eine signifikante Zunahme der entdeckten Silberreserven im Boden aus. Bei den aktuellen Abbaumengen gibt es demnach genug Silber für etwa 27 Jahre. „Zwei Länder sind hauptsächlich für die Zunahme dieser Reserven verantwortlich: Russland, dessen unterirdische Reserven sich fast verdoppelt haben auf 92 Tausend Tonnen, und Polen, dessen Reserven auf 170 Tausend Tonnen gestiegen sind. Polen hat sich somit vor Peru in die führende Position in Bezug auf den Besitz der größten Menge an Silber auf der Welt gesetzt“, so Cantürk.
Gleichzeitig liege Polen in Bezug auf die Silberproduktion weit zurück, mit einem jährlichen Abbau von etwa 1.300 Tonnen, was bei Bewertung der aktuellen Reserven bedeuten würde, dass das Land Silber für weitere 130 Jahre abbauen könnte.
Ein ETF auf Silberminen
„Wie man sehen kann, gibt es weltweit immer noch viel Raum für eine Erhöhung des Silberabbaus, obwohl es an großen Investitionen mangelt, um das große Potenzial aus PV oder auch der Investmentnachfrage zu decken“, stellt Cantürk fest. Daher könnte sich ein Blick auf Silberminen-ETFs lohnen. Ein solcher ist beispielsweise der Global X Silber Miners UCITS ETF (WKN: A3DC8R).
Tipp: Sehe dir gleich unsere Themen-Seite zu Silberminen-ETFs an.
Der knapp 100 Millionen Euro schwere ETF ermöglicht Anlegern den Zugang zu Unternehmen weltweit, die in der Silberminenindustrie tätig sind. Dazu zählen etwa Silberbergau, Raffination und Exploration. Der geografische Schwerpunkt des ETFs liegt auf Nordamerika, alleine Kanada stellt mehr als 56 Prozent. Im laufenden Jahr steht ein Plus von rund 27 Prozent. Ein Vorteil im Vergleich zu einem direkten Silberinvestment: Du investierst in Unternehmen mit der Möglichkeit an deren Gewinnen teilzuhaben. Bei einem direkten Silber-Investment gibt es keine laufenden Erträge, sondern basiert auf der Hoffnung auf Kursanstiege des Edelmetalls.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.