Warum europäische Dividenden-ETFs dein Depot bereichern
Sinkende Zinsen, solide Geschäftsmodelle und attraktive Ausschüttungen machen europäische Dividenden-ETFs zur spannenden Depotbeimischung.
Freust du dich auch, wenn Geld auf dein Girokonto fließt? Das ist auf jeden Fall ganz nett. Doch Dividenden-ETFs bringen nicht nur Anlegern etwas, die ein paar Euros auf dem Konto haben wollen oder sogar passives Einkommen wünschen. Nein, eine Dividendenstrategie bietet auch langfristig echte Vorteile für den gesamten Depotmix.
Was peitscht diesen Ansatz aktuell voran? Kurzfristige Treiber sind etwa die rückläufigen Zinsen, die Dividendentitel in den Vordergrund rücken lassen. Langfristig zeigt sich, dass trotz des Favoritenwechsels die Branchenzusammensetzung immer noch konservativer ist als etwa in einem MSCI World, der doch sehr von den großen US-Tech-Konzernen, den sogenannten Glorreichen Sieben, abhängig ist. Das sind zwar durchaus interessante Geschäftsmodelle, allerdings weiß niemand genau, wie viele Vorschusslorbeeren hier schon in den Kursen stecken und was am Ende wirklich faire Kurse sind. Ein gutes Beispiel ist hierzu ist – wenn auch kein Mag-7-Unternehmen – Palantir, wo im Aktienkurs der Gewinn der nächsten 500 Jahre eingepreist ist. Dividenden-ETFs mit soliden Unternehmen können also deinem Portfolio eine grundsolide Stabilität verleihen.
Europäische Dividenden-ETFs sind einen Blick wert
Tages- sowie Festgeld sind die Benchmark – und noch deutlich darüber liegt ein relativ „spitzer“ europäischer Dividenden-ETF. Das Wort „spitz“ deshalb, weil er mit nur 30 Titeln alles andere als breit ist. Die Rede ist vom iShares STOXX Europe Select Dividend 30 UCITS ETF (DE) (WKN: 263529). Die Ausschüttungen liegen hier regelmäßig weit über den Tages- und Festgeld-Angeboten der Spitzenanbieter.
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In den vergangenen Jahren lag die jährliche Ausschüttung des genannten Europa-Dividenden-ETFs jeweils bei mehr als fünf Prozent. Die Dividendenzahlungen quartalsweise, was sich damit auch für Privatanleger anbietet, die ein regelmäßiges Einkommen anstreben.
Europäische Dividendentitel stehen gleich aus mehreren Gründen wieder hoch im Kurs, wie Andreas Kraft, Senior Portfolio Manager bei First Private, berichtet: „Erstens werden alternative Anlagen wie Festgeld oder Tagesgeld bei sinkenden Zinsen weniger attraktiv, sodass Kapital wieder in Aktien fließt. Zweitens profitieren viele dividendenstarke Unternehmen von der entspannteren Zinssituation, da ihre oft höheren Verschuldungsgrade eine geringere Belastung darstellen.“
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Drittens würden die Bewertungen von Dividendentiteln steigen, da deren Ausschüttungen im Vergleich zu risikolosen Zinserträgen wieder attraktiver würden. Der Effekt des tendenziell sinkenden Zinsniveaus dürfte auch so schnell nicht verpuffen. Denn historisch betrachtet zeigen sich die positiven Effekte von Zinssenkungszyklen auf Dividendenwerte laut Kraft oft mit zeitlicher Verzögerung. Während Wachstumstitel meist die unmittelbaren Gewinner seien, profitieren etablierte Dividendenzahler mittelfristig von der verbesserten Refinanzierungssituation. „Die Sonderkonjunktur für Wachstumsaktien scheint nun abzuflachen, wodurch Dividendenstrategien wieder in den Fokus rücken könnten“, erläutert Kraft.
Anhaltender Rückenwind für europäische Dividendenwerte
Die Renaissance europäischer Dividendenwerte ist nach Dafürhalten Krafts keine zyklische Marktkorrektur. Sie spiegle vielmehr fundamentale Verschiebungen im globalen Wirtschaftsgefüge wider: die relative Schwächung der USA, die neue Investitionsdynamik Europas und die Normalisierung der Zinspolitik.
Steuerung deines Portfoliorisikos
Ein weiterer Aspekt: Viele Privatanleger stören sich am hohen US-Anteil in Welt-Indizes. Sehen wir uns hierzu etwa den MSCI-All-Country-World Index an. Im globalen Industrie- und Schwellenländer-Index erreichen die USA ein Gewicht von gut 64 Prozent, im MSCI World messen wir sogar einen Wert von knapp 72 Prozent. Und hier wiederum sind wie bereits erwähnt seit Jahren wenige US-Tech-Konzerne die Treiber, was jedoch deine Abhängigkeit und damit dein Risiko erhöht. „Dividendentitel weisen typischerweise ein geringeres Beta und in volatilen Marktphasen einen defensiveren Charakter auf“, sagt Kraft.
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Dividendenstarke Titel sind meist im Value-Bereich zuhause – sprich: unterbewertete Aktien. Doch bedeutet weg von Wachstumswerten hinzu Value nicht zwangsläufig eine maue Rendite? „Dabei sind dividendenorientierte Strategien nicht unbedingt ertragsschwächer als andere. Vergleicht man die Performance des MSCI World mit der des Subindex MSCI World High Dividend Yield über die letzten 26 Jahre (seit Ende 1999), so sind die Unterschiede in der langfristigen Performance gering, aber der Anteil der Beiträge von Kursgewinnen und Ausschüttungen unterscheidet sich“, sagt Jan Viebig, Chief Investment Officer der ODDO BHF.
Fazit: Passives Einkommen und weniger Gesamtrisiko
Mit einem europäischen Dividenden-ETF kannst du attraktive Ausschüttungen erhalten. Zusätzlich stellst du dein Gesamtdepot auf stabilere Beine, da du solide Unternehmen hinzunimmst und damit die Abhängigkeit von den USA und speziell von deren Tech-Riesen reduzierst. Einen Europa-Dividenden-ETF solltest du aber nur als Beimischung ansehen.