
Wachstumswende 2026: Welcher Deutschland-ETF jetzt besonders spannend ist
Deutschland erlebt einen wirtschaftlichen Neustart – erfahre, warum 2026 viel Potenzial birgt und welcher ETF deshalb spannend ist.
Deutschland befindet sich an einem wirtschaftlichen Wendepunkt. Nach Jahren verhaltener Dynamik ist 2026 etwas Wachstum drin. „Ab dem nächsten Jahr werden Staatsausgaben deutlich steigen. Das resultiert aus dem 500-Milliarden-Investitions-Paket, das der Bundesregierung zur Verfügung gestellt wurde“, sagt Carsten Mumm, Chefvolkswirt beim Bankhaus Donner & Reuschel. Mumm rechnet dadurch für 2026 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent in Deutschland. Die Experten von ODDO BHF Asset Management legen bei ihrer Prognose sogar noch einen „Schnaps“ drauf und erwarten 2026 ein BIP-Wachstum von 1,1 und für 2027 sogar von 1,6 Prozent. Für einen selbstragenden Wachstumsschub rechnet es jedoch wohl vorerst noch nicht. Doch wie entsteht wieder Dynamik? „Der Bürokratieabbau muss tatsächlich vorangetrieben, Genehmigungsprozesse beschleunigt und Überregulierung reduziert werden. Industrie und Wirtschaft müssen dabei unterstützt werden, international wieder wettbewerbsfähiger zu werden“, meint Christoph Ohme, Leiter Deutsche Aktien bei ODDO BHF Asset Management.
Langfristige Impulse für die Deutschland AG
Erste Schritte sind auf den Weg gebracht. Hierzu zählt etwa eine Reduktion des Industriestrompreises und eine Absenkung der Unternehmenssteuer in den nächsten Jahren. Gleichzeitig sorge ein historisches Infrastruktur- und Verteidigungspaket von bis zu 900 Milliarden Euro über die kommenden zwölf Jahre für einen kräftigen Nachfrageimpuls. „Das ist ein Investitionsprogramm, das die deutsche Wirtschaft über Jahre tragen kann, wenn damit auch Strukturreformen einhergehen“, so Ohme. Schätzungen zufolge könnte dieser Schub das BIP jährlich um mehr als ein Prozent erhöhen. Davon können auch deutsche Aktien profitieren.
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Omhe fordert, dass neben diesen politischen Impulsen die Stärken der deutschen Unternehmen wieder reaktiviert werden sollten, die deutsche Aktien besonders attraktiv mache. Deutschland ist die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union (EU) und die drittgrößte der Welt, verfügt über ein starkes internationales Netzwerk und einen robusten Exportsektor. Interessant könnten laut Ohme auch kleine und mittlere Unternehmen, die eher auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind. Bei Handelskonflikten sind diese oft weniger anfällig. „Gerade Small und Mid Caps sind ein Innovationsmotor“, erklärt Ohme. Weltmarktführer in lukrativen Nischen, viele langfristig denkende Familienunternehmen und die dritthöchste Patentdichte weltweit bilden ein Fundament, das Investoren überzeugt.
„Small und Mid Caps sind nicht nur günstiger bewertet, sondern punkten mit höheren Wachstumsraten, starker Innovationskraft und einer Eigentümerstruktur, die auf langfristige Wertschöpfung setzt“, so Ohme. Er führt aus: „Viele dieser Unternehmen sind potenzielle Übernahmeziele, was bei Akquisitionen mit Übernahmeprämien einhergehen kann. Ebenso werden diese Unternehmen in der letzten Zeit von immer weniger Analysten abgedeckt, was die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbewertung erhöht – und Chancen für aktive Investoren schaffen könnte.“
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Was spricht zusammengefasst für deutsche Aktien?
„Wir sehen eine Kombination aus politischem Rückenwind, attraktiven Bewertungen und struktureller Verbesserung“, fasst Ohme zusammen. „Für Investoren, die die Transformation der deutschen Wirtschaft begleiten wollen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um in deutsche Aktien zu investieren.“
Richtiger Umgang mit deutschen Aktien
Vielleicht hast du bereits ein paar deutsche Einzeltitel. Doch auch, wenn dir die Unternehmen vertraut erscheinen, solltest du deutsche Aktien nicht allzu umfangreich im Depot haben, denn das erhöht deine Abhängigkeit und damit dein Risiko. Der sogenannte Home-Bias – also die Bevorzugung des heimischen Aktienmarkts – ist ein typischer Anlegerfehler. Schau dir also gleich mit Hilfe des extraETF Portfolio Tracker an, ob in deinem Depot ein Home-Bias gegeben ist. Sollte sich über dieses Tool ergeben, dass dein deutscher Anteil bereits im zweistelligen Prozentbereich ist, ist Vorsicht geboten. Außerdem macht der extraETF Portfolio Tracker deutlich, wie deutsche bzw. internationale Einzelaktien dein Chance-Risiko-Verhältnis beeinflussen. Wenn du gezielt eine Deutschland-Position aufbauen möchtest, bietet sich ein breiter ETF an. Ein solcher ist etwa der Vanguard Germany All Cap UCITS ETF (WKN: A2JF6S). Das Besondere: Du investierst nicht nur in die großen Tanker, sondern auch in deutsche Nebenwerte.