11. Mai 2023
Mehr Stabilität durch Dividenden-ETFs

Rekordausschüttungen 2023: So investierst du souverän in Dividenden-ETFs

Die Dividenden-Saison ist auf dem Höhepunkt. 189 Unternehmen laden im Mai zur Hauptversammlung. Mit Dividenden-ETFs profitierst du vom Rekordausschüttungsjahr.

Die Dividendensaison ist in vollem Gange. Allein in Deutschland laden im Wonnemonat Mai 189 Unternehmen zur Hauptversammlung. Auf dem jährlichen Event stimmt das Aktionariat über den Dividendenvorschlag des Unternehmens ab. In diesem Jahr dürften das ingesamt sehr freudige Zusammentreffen werden, denn Anlegerinnen und Anlegern steht ein Dividendenrekord ins Haus: 75 Milliarden Euro schütten die deutschen Unternehmen an Dividenden auf. Das entspricht einem Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zeit, über einen Dividenden-ETF nachzudenken.

Denn die Gewinnbeteiligung für Aktionärinnen und Aktionäre ist so hoch wie nie zuvor. Das ergaben Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und des Institute for Strategic Finance an der Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM). Vor allem DAX-Aktionäre dürfen sich freuen: 52,5 Milliarden Euro schütten die 40 größten börsennotierten Unternehmen aus. 27 von ihnen erhöhten die Dividenden. Vor allem Automobil-Hersteller und Versicherer gehören zu den spendablen Zahlern. 

Zahltag nach der Hauptversammlung – mit Dividenden-ETFs profitieren

Von den 50 mittelgroßen Unternehmen im MDAX zahlt knapp die Hälfte mehr Dividende als vor Jahresfrist, im SDAX sind es lediglich 24 von 70 Konzernen. Aktuell ist nach Angaben von DSW und FOM der Immobilien-Sektor der größte Verlierer. Hohe Baukosten und steigende Zinsen machen der Branche zu schaffen. Das lässt sich auch an den – überwiegend sinkenden – Aktienkursen ablesen. Viele der Unternehmen kürzen die Dividende.

Das klingt toll. Doch wie funktionieren eigentlich die Mechanismen bei der Dividendenzahlung? Am dritten Handelstag nach der Hauptversammlung wird in Deutschland die Dividende an die Aktionäre gezahlt. Was Anlegende dafür tun müssen, ist, die Aktie am Tag der Hauptversammlung im Depot zu haben, besser einen Tag früher, um auf der sicheren Seite zu sein. Eine anteilige Zahlung der Dividende, wenn man die Aktie wirklich erst kurz vor dem Aktionärstreffen und der Ausschüttung erwirbt, gibt es nicht. Es gibt die volle Dividende – ob man sie einen Tag im Depot hat oder das volle Jahr über.

Wann am besten investieren?

Am ersten Handelstag nach der Hauptversammlung notiert die Aktie bereits „ex Dividende“. Das bedeutet, dass sie abzüglich dieser Gewinnbeteiligung gehandelt. So gesehen notiert der Kurs – in der Regel – um den Betrag der Dividende niedriger. Eine Dividende ist also kein Geschenk. Häufig wird der Dividenden-Abzug aber in den folgenden Handelswochen wieder aufgeholt.

Meistens steigt eine Aktie an den Tagen vor der Hauptversammlung des Unternehmens – in Erwartung der Gewinnbeteiligung. Lohnt es sich dann noch, eine Aktie nach der Dividenden-Zahlung zu kaufen? Das kann sich – abhängig von der Höhe der Dividende – trotzdem lohnen. Attraktive Dividenden-Renditen von drei oder mehr Prozent sind möglich. Außerdem ist bei einem langfristigen Anlagehorizont die Chance gegeben, auch in den Folgejahren Dividenden in ähnlicher Höhe zu erhalten, denn die Ausschüttung sorgt auch für ein positives des Unternehmens. Fällt die Dividende einmal aus, ist das Vertrauen der Anteilseignerinnen – und eigener schnell erschüttert. Ein weiterer Vorteil, warum ein Aktienkauf nach der Ausschüttung lohnen kann, besteht in den Kosten. Die Aktie notiert mit dem Dividendenabschlag niedriger und kann günstiger sein. Zudem hängen die Transaktionskosten vom aktuellen Kurs ab. Sie sind umso niedriger, je niedriger der Aktienkurs ist.

Dividendenrendite einfach berechnet

Die Dividenden-Rendite lässt sich ganz einfach berechnen: Sie ist das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Kurs der Aktie und berechnet sich, indem die Höhe der Dividende pro Aktie durch den Kurs der Aktie geteilt und mit 100 multipliziert wird. 

Beispiel: Der Aktienkurs liegt bei 150 Euro und das Unternehmen schüttet eine Dividende von drei Euro je Aktie aus. Wir rechnen 3 Euro / 150 Euro x 100 = 2 Prozent. Eine Dividenden-Rendite von zwei Prozent ist eher niedrig. Doch Obacht: Die Dividende allein ist kein Anlagekriterium: Denn diese kann von Jahr zu Jahr schwanken – oder gar ausfallen. Speziell zu Hochzeit der Corona-Pandemie und im Nachgang haben viele Unternehmen die Ausschüttung gekürzt oder komplett gestrichen.

Immerhin elf deutsche Unternehmen haben seit mindestens einem Vierteljahrhundert die Dividende nicht gesenkt, darunter sind auch fünf DAX-Konzerne. „Von Dividenden-Kontinuität nach angelsächsischem Vorbild sind wir in Deutschland weit entfernt“, erklärt Eric Frère, Direktor des ISF. Das liege auch daran, dass hierzulande zyklische Geschäftsmodelle am Kapitalmarkt ein Übergewicht haben. Dabei sei ein langer Track Record stabiler oder kontinuierlich steigender Ausschüttungen oft ein valider Hinweis auf die Resilienz von Geschäftsmodellen. Will sagen, in den USA oder Großbritannien finden sich viele Traditionskonzerne mit langen Dividendenhistorien. Hierbei handelt es sich häufig um Unternehmen, die defensive Geschäftsmodelle verfolgen und hohe Marktmacht besitzen.

Läuft das Business?

Die Geschäftsentwicklung spielt – neben vielen anderen Parametern – eine wichtige Rolle bei der Auswahl einer Aktie.  Wichtig ist daher , woher die Dividende kommt: Der operative Gewinn muss höher sein als die Gewinnbeteiligung an die Aktionäre. Die Dividende darf nicht aus der Substanz gezahlt werden müssen, nur um die Anteilseigner bei der Stange zu halten. Andererseits sollte die Dividende nicht zu niedrig ausfallen. Eine Ausschüttungsquote (Anteil der Dividende am ausschüttungsfähigen Gewinn) von 25 bis 75 Prozent geglättet über drei Jahre gilt als guter Indikator für ein solide Dividendenpolitik und spricht ebenso für ein funktionierendes Geschäftsmodell.

Wem die Auswahl einzelner Dividenden-Aktien zu komplex ist, kann auf Dividenden-ETFs zurückgreifen. Dividenden-ETFs sind börsennotierte Indexfonds wie andere ETFs auch. Sie enthalten hauptsächlich Aktien von Unternehmen, die Dividenden zahlen. Der ETF kann diese Dividenden dann an die Anleger ausschütten oder das Kapital wieder in den ETF anlegen, was man als thesaurierende ETFs bezeichnet.

Was leisten Dividenden-ETFs und was nicht?

Dividenden-ETFs haben den Vorteil, dass Anleger bei ausschüttenden Produkten regelmäßig Geld auf das Konto bekommen. Zugleich eignen sich ETFs, um die Risiken von Kapitalmarkt-Investments breiter zu streuen, statt nur in eine oder wenige Aktien zu investieren. Nachteilig ist, dass bei Kursverlusten die Dividende diese Verluste nicht wettmacht. Es zählt die Gesamtrendite: Kursentwicklung PLUS Dividende. Und die sollte positiv sein. Bei Dividenden-ETFs fällt auf, dass sie meist teurer sind als konventionelle Produkte wie beispielsweise Welt-ETFs.

ETFs haben verschiedene Ansätze und Strategien, um in Dividenden zu investieren. Einige setzen auf die Kontinuität der Zahlung, andere auf die Höhe der Dividende, wieder andere fokussieren sich auf Fundamentaldaten. Die Auswahl ist groß: Allein 90 Dividenden-Portfolios listet die ETF-Suche auf extraETF.com auf. Ranken Anlegende die Liste allein nach der Höhe der Rendite, treffen sie auf den VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders (WKN: A2JAHJ)

Anlegende, die einen ETF mit besonders hoher Ausschüttungsquote suchen, können die Liste auch nach dieser Kategorie ordnen. Der extraETF-Finanzmanager hilft dabei. Umgehend rankt er die Liste (Portfolios mit mehr als 100 Millionen Euro Fondsvolumen) nach der Ausschüttungsrendite und Anlegende finden den Invesco FTSE Emerging Markets High Dividende Low Volatility (WKN: A2AHZU) oben.