4. August 2023

Neuer Neobroker: Traders Place geht mit Full-Package-Angebot an den Start

Deutschland ist um einen Neobroker reicher. Was das Traders Place Angebot kann und warum der Broker kein klassisches Start-up ist, erfahrt ihr hier.

Das hat wohl niemand kommen sehen. Geräuschlos ist Deutschland seit dem heutigen Freitag um einen Neobroker reicher: Traders Place. Die Meldung würde vermutlich keine größere Beachtung finden, wäre das Angebot nicht so innovativ und das Team nicht so interessant.

Bei Traders Place handelt es sich nicht um ein gewöhnliches Start-up. Mit Gründer und CEO Ernst Huber steht dem Neobroker ein Banker mit mehr als 25 Jahren Erfahrung im Online-Brokerage-Geschäft vor. Huber war unter anderem fünf Jahre im Vorstand der DAB Bank AG; von August 2012 bis Juni 2015 als Vorstandssprecher (CEO). Die DAB Bank war  mit rund 640.000 Kunden und einem Kundenvolumen von knapp 36 Milliarden Euro eine der führenden Direktbanken in Deutschland. Nun schickt er sich mit dem Traders-Place-Team an, den Neobroker-Markt aufzumischen.

Traders Place: „Full-Package-Anbieter zu Neobroker-Gebühren“

Und der ist mit etablierten Anbietern wie Scalable Capital, Trade Republic, Just Trade und vielen weiteren besonders hart umkämpft. Doch der gebürtige Salzburger denkt nicht, dass er sich hier eine blutige Nase holen wird. „Mit unserem Angebot vereinen wir das Beste aus zwei Welten. Einerseits bieten wir alle Services eines Neobrokers wie Gratishandel über den Börsenplatz Gettex und außerbörslichen Handel über die Baader Bank. Andererseits können Kundinnen und Kunden bei uns alle Vorzüge eines klassischen Brokers genießen. Also weltweiter Handel, ob in New York, London oder Tokio und das zu einem Drittel der Gebühren konventioneller Anbieter“, sagt Huber im Gespräch mit der extraETF-Redaktion.

Tipp: Neobroker oder Direktbank? Hier findest du den für dich passenden Depot-Anbieter.

Konkret sind alle Orders und Sparplanausführungen für Aktien, ETFs und Fonds über den Handelsplatz Gettex kostenfrei. Ebenso der angesprochene außerbörsliche Handel. Alle weiteren Orders über deutsche Börsenplätze kosten 3,50 Euro je Order; der Handel über internationale Plattformen schlägt mit fünf Euro zu Buche. Im Gegensatz zu konventionellen Neobrokern sind bei Traders Place auch Anleihen handelbar. Über Gettex sind Nutzerinnen und Nutzer gratis dabei. Wer sich für Derivate interessiert zahlt fünf Euro je Ausführung. Außerbörslich sind Optionsscheine (Derivate) und Zertifikate je nach Premiumparter (BNP Paribas, Morgan Stanley, Société Géneralé, Vontobel und UniCredit) entweder gratis zu haben oder der Handel kostet ein Euro. Auch der Krypto-Direkthandel soll im Laufe des vierten Quartals 2023 möglich sein. „Wir sind defacto der einzige Full-Package-Anbieter zu Preisen eines Neobrokers“, sagt Huber.  

Traders Place CEO Ernst Huber: "Haben erstklassiges Angebot."
Traders Place CEO Ernst Huber: „Haben erstklassiges Angebot.“

Schmales Sparplanangebot – kein originäres Tagesgeldangebot

Mit diesem Ansatz tritt der Traders-Place-CEO nicht nur in Konkurrenz zu den Neobrokern sondern auch zu den Direktbanken. „Wenn es um beratungsfreies Geschäft für Selbstentscheider geht, sind wir ein Mitbewerber im gesamten Online-Brokerage. In Deutschland bieten wir das beste Gesamtangebot und sind im Preis-Leitungs-Verhältnis die klare Nummer Eins“, sagt Huber. Gebühren sind die eine Seite der Medaille, der Umfang des Angebots die andere. Abstriche müssen Anlegerinnen und Anleger bei dem Sparplanangebot machen. Wer regelmäßig sparen möchte, hat eine Auswahl von Sparplänen, davon 350 auf Indexfonds. Andere Neobroker kommen hier teils auf mehr als 2.000 ETF-Sparpläne. Auch regelmäßiges Sparen in Einzelaktien ist bei Traders Place möglich. Allerdings stehen lediglich Dax-, Mdax-, 22 US-Aktien und mit L’Oréal und LVMH zwei europäische Titel zur Verfügung.

Zinsfans kommen ebenfalls nur bedingt auf ihre Kosten. Guthaben auf dem kontenlosen Verrechnungskonto werden bei Traders Place ab 1.000 Euro bis zu 1.000.000 Euro mit 1,3 Prozent vergütet. Ein Tagesgeldangebot ist nicht vorgesehen. So erscheint das Angebot zunächst vorteilhaft für all diejenigen, die häufig traden.