29. März 2024
Ist jetzt die Zeit für europäische Aktien gekommen?

Ist jetzt die Zeit für europäische Aktien gekommen?

Europäische Aktien galten in den Vorjahren nicht als große Renditebringer. Dafür waren sie oft günstig zu haben. Steht nun die Trendwende an?

Ganz oben stehen bei Anlegerinnen und Anlegern noch immer die USA, auch indische Wertpapiere werden grade stark gehyped. Der europäische Aktienmarkt scheint dagegen aus dem Fokus geraten zu sein. Dieses Jahr könnte sich das jedoch noch ändern, so zumindest glaubt es Karen Ward, Europa-Chefstrategin bei J.P. Morgan Asset Management.

Chance für europäische Aktien

Bei einer Veranstaltung in London erläuterte Ward, dass nicht nur in den USA, sondern auch in Europa die Konjunktur wieder anziehen dürfte und es somit auch für europäische Aktien und Anleihen wieder Chancen gäbe.

Beide Wirtschaften haben laut Ward von Ausgabenprogrammen profitiert und in Europa können aufgrund von Programmen wie dem Wiederaufbaufonds noch für viele kommende Jahren Investitionen finanziert werden. Damit könnte Europa die Wachstumslücke zur US-Wirtschaft verkleinern. Denn in den USA hingegen seien Gelder aus Programmen wie dem Inflation Reduction Act bereits so gut wie aufgebraucht. Für beide Wirtschaftsmärkte erwartet Karen Ward im Sommer Zinssenkungen, jedoch keine Annäherung an den Nullzins.

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Bei Aktien baut Ward aktuell auf Unternehmen jenseits der „Magnificent Seven“. Dafür sei es bei Tech-Werten oft zu schwierig, die letztendlichen Gewinner herauszufiltern. Sie rät hingegen in Aktiensegmente zu investieren, die derzeit nicht zu hoch bewertet sind und sieht Chancen bei europäischen Titeln. Diese erschienen insgesamt günstig und könnten positiv überraschen.

Schwierige Zeiten prognostiziert die Strategin hingegen China. Nicht nur brauche das Land „einen neuen Wachstumsmotor“, es müsse außerdem der Konsum gestärkt werden, was sich jedoch nur schwer steuern ließe. Von der Watchlist streicht Ward China dennoch nicht – denn die Regierung setzt auf gezielte Maßnahmen, um den inländischen Konsum zu stärken. Wenn das Früchte trägt, kann der Markt wieder interessant werden.

Kein Cash, Vorsicht bei Kryptowährungen

Trotz hoher Tagesgeldzinsen rät Ward außerdem von Cash ab: „Bargeld ist nicht so attraktiv, wie es scheint“. In der Vergangenheit hätten Spargelder immer gegen Anleihen verloren. Daher rät sie, auf Anleihen zu setzen, da diese beim derzeitigen Zinsniveau stabile Erträge und eine gute Diversifizierung bieten.

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Zu Kryptowährungen ergänzt J.P. Morgan Asset Management CEO George Gatch, es sei aktuell unklar, wie sie sich in ein langfristig geplantes und diversifiziertes Portfolio integrieren ließen. Hinzu kommen Vorbehalte gegenüber des inneren Werts von Kryptowährungen. Das Unternehmen plant deshalb auch derzeit keine Produkte auf Bitcoin und andere Kryptos.