4. Februar 2022
Geldanlage mit ETFs: Warum sie wie ein Puzzle funktioniert

Geldanlage mit ETFs: Warum sie wie ein Puzzle funktioniert

Wer mit einem Puzzle startet, schaut sich zuerst das Zielbild auf dem Karton an, um eine Vorstellung vom gewünschten Ergebnis zu haben. Bei der Geldanlage ist dieses Vorgehen ebenfalls zu empfehlen.

Zuerst geht es darum, sich über die Zielvorstellung im Klaren zu werden. Was möchte ich mit meinem Vermögen erreichen: Spare ich für ein neues Auto, für eine eigene Immobilie, oder möchte ich mich selbständig machen. Je klarer ich dieses Ziel persönlich vor Augen habe, umso mehr Geduld habe ich beim Finanzpuzzle, bis zum Traumziel durchzuhalten. Die besten Puzzleteile sind ETFs (Exchange Traded Funds), das sind kostengünstige Indexfonds, die über die Börse täglich handelbar sind.

Wenn das große Ziel-Bild feststeht geht es darum, wann ich das Finanzpuzzle fertig haben möchte. Habe ich viel Zeit (> 10 Jahre), kann ich mich auf Aktien-ETFs konzentrieren. Je kürzer der Anlagezeitraum, desto mehr schwankungsärmere Anleihen-ETFs sind zu kombinieren. Weniger als 3 Jahre sollte ich mir für mein Finanzpuzzle nicht mindestens Zeit haben, da eine geringere Aktienquote als 30 Prozent im aktuellen Niedrigzinsumfeld nicht zu empfehlen ist.

Geldanlage: Die richtigen Teile suchen

Die Basis des Finanzpuzzles bilden weltweite Aktien-ETFs, der bekannteste Index ist der MSCI World. Je höher der Anlagehorizont und damit die mögliche Aktienquote, desto mehr ergänzende Puzzleteile kann ich zusammenbauen. Aufgrund der hohen USA-Gewichtung im klassischen MSCI World ETF ist es sinnvoll, einen ETF auf den europäischen Aktienmarkt zu ergänzen.

Aufgrund des Wachstums der Schwellenländer (Emerging Markets) kann auch diese Region mit beigemischt werden. Wer gerne komplexere Puzzles mag und schon Erfahrung gesammelt hat, kann auch über die Ergänzung von Branchen-ETFs nachdenken. Im aktuellen Marktumfeld sind die Aktienthemen Rohstoffe und Immobilien aussichtsreich. Bei den Anleihen-ETFs bieten Inflationsanleihen und US-Staatsanleihen derzeit noch Renditepotenziale.

Puzzle und ETF-Depot: Geduld lohnt sich

Wie beim Puzzlespiel ist auch bei der Geldanlage mit ETFs Geduld gefragt. Sich regelmäßig um sein Finanzpuzzle zu kümmern lohnt sich. Am besten einen monatlichen ETF-Sparplan ergänzen, dann kauft man über die Marktschwankungen regelmäßig zu einem Durchschnittspreis ein. Einmal im Jahr lohnt es sich, das bisher schon fertige Teilpuzzle mit dem Zielbild zu vergleichen und somit die Motivation beizubehalten.

Wer nicht gerne alleine puzzelt, kann sich Mitspieler suchen. Dies kann entweder ein Familienmitglied oder ein Freund bzw. Freundin sein, aber auch Internet-Communities oder Honorarberater können als zweite Meinung unterstützen. Und wenn am Ende dann alle Teile des Puzzle zusammenpassen und das Traumbild sichtbar geworden ist, hat sich die Geduld gelohnt!

Tipp: Asset Allocation – hier erfährst du, wie du Risiko und Ertrag miteinander in Einklang bringst.

Über den Autor: Mathias Lebtig

Mathias Lebtig ist Geschäftsführender Gesellschafter der FP Asset Management GmbH – Vermögensverwaltung der FINANCIAL PLANNING in Freiburg

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