Französische und US-amerikanische Aktien mit guten Chancen
„Für das dritte Quartal 2017 empfiehlt unser Aktienmodell, die Allokation in US-Standardwerten und französischen Aktien anzuheben und Schwellenmarktaktien weitgehend unterzugewichten“, berichtet Edith Southammakosane, Director Multi-Asset-Strategist bei ETF Securities. Das antizyklische Modell für Rohstoffe empfiehlt das Research-Team ein Untergewichtung von Energierohstoffen und eine Übergewichtung von Industriemetallen, Edelmetallen und Lebendvieh.
„Die weltweite politische Unsicherheit beginnt, nachzulassen. Es bleiben allerdings Spannungsfelder bestehen, da die Kritik an Trumps Präsidentschaft zunimmt und die US-Konjunktur den Höhepunkt erreicht haben könnte. In Frankreich und den Niederlanden wurde das Risiko eines Wahlsiegs der Populisten eliminiert. Andererseits sind die Brexit-Verhandlungen nach wie vor voller Unsicherheiten. Großbritannien wird in den USA wohl nicht den Handelspartner finden, den es sucht. Anfang Juni kam es in Großbritannien zur Belastungsprobe, als die Konservativen bei den Unterhauswahlen die Mehrheit verloren. Während die Marktvolatilität weiter am Allzeittief steht, nimmt die Inflation in den USA, der EU und Großbritannien allmählich zu, was das Risiko eines geldpolitischen Fehlers der Notenbanken erhöht“. so ETF Securities weiter.
ETF Securities-Positionen im dritten Quartal 2016
Im zweiten Quartal 2017 sei der VIX, ein Index für die Marktvolatilität, unter die einfache Standardabweichung gefallen. Im Aktienmarkt sei das Risiko gering gewesen, und die Anleger seien wie die strategische Benchmark mit einer höheren Allokation in Aktien (55 Prozent) gegenüber Anleihen (35 Prozent) gut zurecht gekommen. Im dritten Quartal 2017 sei die Volatilität in ihr gewohntes Band zurückgekommen, sodass das taktische Portfolio mit jeweils 45 Prozent Aktien und Anleihen ausgewogener aufgeteilt worden sei. Rohstoffe würden im strategischen wie im taktischen Portfolio immer gleich mit 10 Prozent gewichtet.
Untergewichtung von Schwellenländern
Für das dritte Quartal empfahl das taktische Modell von ETF Securities die Übergewichtung von US-Standardwerten, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Dänemark, da die Bewertungen verglichen mit dem 5-Jahres-Mittel ihrer realen Gewinne erhöht blieben. „Mitte 2014 hatten die Bewertungen einen Höhepunkt erreicht, sie gingen dann bis Anfang 2016 zurück und steigen seither wieder“, berichtet ETF Securities. Am anderen Ende des Spektrums habe das Modell seine Allokation in Brasilien, Russland, Italien, Südafrika und Mexiko reduziert. In Italien sei die Differenz zwischen Shiller-KGV und 5-Jahres-Mittel am höchsten, was auf seinen geplagten Bankensektor und die politische Instabilität wegen der auf das nächste Jahr vorgezogenen Neuwahlen zurückgeht. Sein Aktienmarkt bleibt wahrscheinlich so lange unterbewertet, wie diese Risiken ungelöst sind.
Das Anleihemodell empfiehlt hingegen für das dritte Quartal für alle Kategorien eine neutrale Position. Im Gegensatz hierzu habe das Anleihemodell im zweiten Quartal noch alle Anleiheklassen übergewichtet, da sich die Inflations- und Zinserwartungen in den USA und der EU am Wendepunkt befanden. Die Kreditausfallswaps (CDS) der einzelnen Anleihen schwankten nach wie vor um ihren historischen Durchschnitt.
Übergewichtung bei Kupfer, Zink und Blei sowie Lebendvieh
„Unser antizyklisches Rohstoffmodell reduziert für das dritte Quartal die Gewichtung aller Energierohstoffe außer Rohöl der Sorte WTI. Bei Rohöl der Sorte Brent und Benzin nimmt es sogar eine Short-Position ein. Dies entspricht unserer Auffassung, dass Rohöl in einer Spanne von 40 bis 55 USD/Barrel verharrt, solange die OPEC zusammen mit anderen Ländern versucht, den Anstieg der globalen Ölförderung zu verhindern. Andererseits erhöht das Modell die Allokationen in Kupfer, Zink und Blei, während es Aluminium und Zinn short verkauft. Da Kupfer wahrscheinlich das neunte Jahr in Folge mit einem Angebotsdefizit beenden wird, sollte seine fundamentale Situation den Preis stützen. Das Modell ersetzt im dritten Quartal ferner die Untergewichtung aller Edelmetalle außer Palladium durch alleinige Übergewichtung von Palladium, verkauft aber Palladium genau in dem Moment short, in dem wir die Rally für übertrieben hielten. Schließlich hebt das Modell die Gewichtung von Lebendvieh an, während es bei Mais und Magerschwein short geht.
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